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Dieser interdisziplinäre Sammelband nimmt historische Tierpräparate und vormoderne Präparationstechniken in den Blick. Beiträge aus den Geisteswissenschaften, dem Präparationshandwerk und der Museumspraxis widmen sich in einem disziplinenübergreifenden Dialog den konservierten Tierkörpern, mitsamt ihren Herstellungspraktiken, Materialitäten und Geschichten, in Bild und Text, sowie ihrem Anteil an der Wissensproduktion im Spannungsfeld von Natur und Kunst. So rückt die Tierpräparation vor 1850, vor der Etablierung moderner Praktiken, als bislang übersehenes, aber bedeutendes Kapitel materieller Wissenskultur in ein neues Licht.
Inhaltsverzeichnis
„Weder Fisch noch Fleisch“? Einleitung zur frühneuzeitlichen Tierpräparation (Robert Bauernfeind & Dorothee Fischer-Kuklau).- Preserving Birds: Taxidermic and Pictorial Practices in Pierre Belon's L'Histoire de la nature des oyseaux (1555) and Contemporary Sources (Christine Kleiter).- Tier mit Biografie? Das Florentiner Nilpferdpräparat in der fürstlichen Repräsentation vom 17. und 18. Jahrhundert (Cathérine Annette Ludwig-Ockenfels).- Präparierte Untiere in der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts (Robert Bauernfeind).- Dragons, Chimeras, and Mermaids: An Artistic Taxonomy of Animal Specimens from the Naturalis Biodiversity Center (Amanda Wasielwewski & Rebecca Desjardins).- Zur Provenienz der Vogelpräparate aus der Gründungszeit des Zoologischen Museums Berlin – Eine interdisziplinäre Spurensuche (Jürgen Fiebig, Sylke Frahnert & Meike Knittel).- Wasserwesen in Weingeist: Zur Nasskonservierung in Theorie und Praxis (1761-1841) (Dorothee Fischer-Kuklau).- Stuffed, Pickled, and Printed: Preserving Great Apes and the Role of Material Culture in Eighteenth-Century Natural History Illustration (Michelle Moseley-Christian).- Killing Animals for Knowledge: Violence, Care, and Natural History in the Age of Empire (Marie Muschalek).
Über den Autor / die Autorin
Dorothee Fischer-Kuklau ist Koordinatorin des interdisziplinären TRANSMARE-Instituts an der Universität Trier. Von 2020 bis 2024 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin für Kunstgeschichte an der Universität Trier. Dort promoviert sie zur Repräsentation von Wasserlebewesen im Kontext naturkundlicher Sammlungen des 18. Jahrhunderts, mit Fokus auf Tierbildern und Tierpräparaten.
Robert Bauernfeind ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Augsburg.
Zusammenfassung
Dieser interdisziplinäre Sammelband nimmt historische Tierpräparate und vormoderne Präparationstechniken in den Blick. Beiträge aus den Geisteswissenschaften, dem Präparationshandwerk und der Museumspraxis widmen sich in einem disziplinenübergreifenden Dialog den konservierten Tierkörpern, mitsamt ihren Herstellungspraktiken, Materialitäten und Geschichten, in Bild und Text, sowie ihrem Anteil an der Wissensproduktion im Spannungsfeld von Natur und Kunst. So rückt die Tierpräparation vor 1850, vor der Etablierung moderner Praktiken, als bislang übersehenes, aber bedeutendes Kapitel materieller Wissenskultur in ein neues Licht.