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Dieses Open-Access-Buch untersucht die Metagovernance urbaner Mobilität auf EU-Ebene. Angesichts von Staus, Gesundheitsgefahren, Nutzungskonflikten und verfehlten Klimazielen unterstützt die EU trotz begrenzter formaler Zuständigkeit Städte bei der Mobilitätswende. Die zentrale These lautet: Nur durch ein Verständnis der Machtförmigkeit des Policyprozesses lassen sich Ursachen bisheriger Zielverfehlungen erklären und Ansatzpunkte für eine umfassende Mobilitätswende aufzuzeigen. Zur Analyse kombiniert die Arbeit Zugänge aus der Historisch-Materialistischen-Policy-Analyse (HMPA), der Critical Discourse Analysis (CDA) und der Policy-Transfer-Forschung. Erstens wird geprüft, ob die EU-Strategie angemessen ist, um aktuellen Herausforderungen im urbanen Verkehr zu begegnen. Zweitens wird analysiert, wie unterschiedliche Wissensformen den Policyprozess prägen. Drittens werden Machtmechanismen identifiziert, die den Transfer nachhaltiger Planungsansätze beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen: Zwischen Zielen und Förderpraxis bestehen Inkohärenzen, zudem fehlt eine konsequente Auseinandersetzung mit dem stetig wachsenden Verkehrsaufkommen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Problemstellung.- Die Materialität von Policyprozessen.- Zur Umsetzung einer kritischen Policyanalyse.- Die Strategie der EU-Kommission zur Mobilitätswende im urbanen Raum.- Wissen und Macht im Policyprozess.- Machtförmigkeit des Policykontextes.- Reflexion des Analyseansatzes.- Conclusio.
Über den Autor / die Autorin
Mathias Krams
ist Postdoc am
Frankfurt Lab for Social-Ecological Transformation of Urban Mobility
der Goethe-Universität. Er forscht zu sozialer Ungleichheit im Kontext der Mobilitätswende und untersucht aus Perspektive einer kritischen Policyforschung die Rolle von Macht in der Governance des sozial-ökologischen Umbaus des Verkehrssektors.