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Webers Protokoll - »Raffiniert vieldeutig«(FAZ): Ein deutscher Diplomat in NS-Verstrickungen

Deutsch · Taschenbuch

Erscheint am 15.03.2026

Beschreibung

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Nora Bossongs spannungsreicher Roman über einen deutschen Diplomaten unter Hitler und in einem Nachkriegsdeutschland, in dem jeder das Vergangene vergessen machen will.

Mailand, 1943: Konrad Weber ist stellvertretender Leiter des deutschen Generalkonsulats. Eine scheinbar friedliche Enklave, die ihn vor dem nationalsozialistischen Alltag und dem Krieg bewahrt. Doch als sein Vorgesetzter in Pension geht, wird ihm der junge NS-Gefolgsmann Palmer vor die Nase gesetzt. Dieser deckt bald Unstimmigkeiten in den Rechnungsbüchern auf, die direkt in Webers Verantwortung fallen.
Zwischen Pflicht und Selbsterhaltung verstrickt sich Weber immer tiefer: Der zwielichtige Geschäftsmann Wendler bietet ihm einen Ausweg an. Gegen Bezahlung soll Weber Verfolgten des faschistischen Regimes falsche Pässe verschaffen. Ein lebensgefährliches Spiel zwischen Eigennutz und unfreiwilliger Menschenrettung beginnt. Als 1944 seine Verhaftung droht, flieht Weber in die Schweiz. Jahre später, in den Fünfzigern, versucht er, ins Amt zurückzukehren. Doch seine Personalakte ist verschwunden, und ehemalige Kollegen wissen mehr über seinen Devisenhandel, als ihm lieb ist.

In Nora Bossongs kunstvoll über mehrere Zeitebenen konstruiertem Roman werden Erinnerungen wachgerufen, Lügen aufgedeckt und die Frage gestellt, wie sich ein Leben protokollieren lässt, wenn die Wahrheit längst verwischt ist.

»Unverschämt klug: Nora Bossongs Roman über einen Nazi-Vize-Konsul. Die Leser von 'Webers Protokoll' dürfen sich glücklich schätzen ob der kühl sezierenden Genauigkeit und der unverschämten erzählerischen Klugheit Bossongs.« Berliner Zeitung

»Der Roman erzielt eine raffinierte Vieldeutigkeit, die sich auch nach wiederholter Lektüre nicht erschöpft. Die Beobachtungs- und Kombinationsgabe der Autorin ist selbst einer Schachmeisterin würdig.« FAZ

Über den Autor / die Autorin

Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, lebt in Berlin. Für ihre Romane, Gedichte und Essays wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Thomas-Mann-Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis und dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis. In der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen ihr Debütroman »Gegend« (2006) sowie »Webers Protokoll« (2009). Ihre Romane »Schutzzone« (2019) und »Reichskanzlerplatz« (2024) erschienen bei Suhrkamp und standen beide auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.

Zusammenfassung

Nora Bossongs spannungsreicher Roman über einen deutschen Diplomaten unter Hitler und in einem Nachkriegsdeutschland, in dem jeder das Vergangene vergessen machen will.

Mailand, 1943: Konrad Weber ist stellvertretender Leiter des deutschen Generalkonsulats. Eine scheinbar friedliche Enklave, die ihn vor dem nationalsozialistischen Alltag und dem Krieg bewahrt. Doch als sein Vorgesetzter in Pension geht, wird ihm der junge NS-Gefolgsmann Palmer vor die Nase gesetzt. Dieser deckt bald Unstimmigkeiten in den Rechnungsbüchern auf, die direkt in Webers Verantwortung fallen.


Zwischen Pflicht und Selbsterhaltung verstrickt sich Weber immer tiefer: Der zwielichtige Geschäftsmann Wendler bietet ihm einen Ausweg an. Gegen Bezahlung soll Weber Verfolgten des faschistischen Regimes falsche Pässe verschaffen. Ein lebensgefährliches Spiel zwischen Eigennutz und unfreiwilliger Menschenrettung beginnt. Als 1944 seine Verhaftung droht, flieht Weber in die Schweiz. Jahre später, in den Fünfzigern, versucht er, ins Amt zurückzukehren. Doch seine Personalakte ist verschwunden, und ehemalige Kollegen wissen mehr über seinen Devisenhandel, als ihm lieb ist.



In Nora Bossongs kunstvoll über mehrere Zeitebenen konstruiertem Roman werden Erinnerungen wachgerufen, Lügen aufgedeckt und die Frage gestellt, wie sich ein Leben protokollieren lässt, wenn die Wahrheit längst verwischt ist.



»Unverschämt klug: Nora Bossongs Roman über einen Nazi-Vize-Konsul. Die Leser von ›Webers Protokoll‹ dürfen sich glücklich schätzen ob der kühl sezierenden Genauigkeit und der unverschämten erzählerischen Klugheit Bossongs.«
Berliner Zeitung



»Der Roman erzielt eine raffinierte Vieldeutigkeit, die sich auch nach wiederholter Lektüre nicht erschöpft. Die Beobachtungs- und Kombinationsgabe der Autorin ist selbst einer Schachmeisterin würdig.«
FAZ

Bericht

»Nora Bossong ist die wohl begabteste Erzählerin und Lyrikerin der jüngsten Autoren-Generation und 'Webers Protokoll' ein Roman, dessen historisches und stilistisches Bewusstsein die Bemühungen vergleichbarer Jungautoren blass aussehen lässt.«
Neue Zürcher Zeitung

»Ein spannender, fulminanter Roman. Die Sprache lebt ungemein, es ist phantastisch, wie viele Stimmen man in 'Webers Protokoll' hört. Ein magischer Roman.«
SWR2

»Der Roman erzielt eine raffinierte Vieldeutigkeit, die sich auch nach wiederholter Lektüre nicht erschöpft. Die Beobachtungs- und Kombinationsgabe der Autorin ist selbst einer Schachmeisterin würdig (...) Komponiert mit den Spannungsmomenten eines Krimis, dem Erkenntnisanspruch philosophischer Fragestellungen, mit historischer Akribie und psychologischem Spürsinn, lässt sich dieser beeindruckende Roman doch auf keines dieser Momente reduzieren.«
FAZ

»Nora Bossong hat für ihren Roman intensiv in den Archiven des Auswärtigen Amtes recherchiert; möglich, dass es Weber oder eine ähnliche Figur tatsächlich gegeben hat, doch das ist nebensächlich. Beeindruckend ist die Erzählweise des Romans, seine zersplitterte Chronologie, die komplizierte Perpektivengestaltung und die Kunstfertigkeit, mit der sämtliche Stränge beieinandergehalten werden. (...) 'Webers Protokoll' ist ein jederzeit intelligentes Buch, dass sich beharrlich jeder Etikettierung entzieht, wie sein Held und wie seine Autorin auch.«
TAZ

»Nora Bossongs Roman ist ein schillerndes Vexierspiel voller dichter und spannender Passagen.«
DIE ZEIT

»Bossongs Sprache spielt mit dem sachlichen Ton des Berichts und ist zugleich dicht und suggestiv, verknüpft die Autorin doch ihre unterschiedlichen zeitlichen Ebenen gekonnt anhand motivischer Assoziation. Herausgekommen ist ein Roman voll literarischer Untiefen und menschlicher Abgründe, der nicht allein für kommende Bücher ihrer Generation eine unübersehbare Wegmarke setzt.«
Deutschlandfunk

»Mit erstaunlicher erzählerischer Souveränität kriecht die 1982 geborene Nora Bossong in einen Menschen und eine Zeit, die sie nur vom Hörensagen her kennen kann. Und aus einer Akte, die sie vor ein paar Jahren fand. Dennoch ist 'Webers Protokoll' kein dokumentarisches Stück. Mehrere Lebensläufe haben zur Unterfütterung dieser Geschichte eines deutschen Diplomaten beigetragen, die vorführt, wie man in schwierigen Zeiten zugleich vollendet medioker, ein Menschenretter und ein Krimineller werden kann. Geschickt überbrückt Bossong die Distanz zwischen dem eigenen Leben und der beschriebenen Zeit.«
Süddeutsche Zeitung

»Unverschämt klug: Nora Bossongs Roman über einen Nazi-Vize-Konsul. Die Leser von 'Webers Protokoll' dürfen sich glücklich schätzen ob der kühl sezierenden Genauigkeit und der unverschämten erzählerischen Klugheit der gerade einmal 27-jährigen Bossong. Mit spannungsreicher Leichtigkeit wechselt sie zwischen den Diskursen und Zeiten, zeichnet sie Charaktere, Milieus, Situationen und reflektiert während dessen auch noch über den wackeligen Boden der Autorität, auf dem ein Erzähler bei diesen Themen steht.«
Berliner Zeitung

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