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Allegorie als Auslegungsmethode der Bibel gilt für überholt und unwissenschaftlich. Liturgie aber beruht auf Christlicher Allegorie. Sie ist die vornehmste Art liturgisch zu denken und zu handeln. Christliche Allegorie gehört zur hymnischen Sprache und bildet das Netzwerk der Liturgie. Im Buch werden die mittelalterliche Kirchweihe, die Chrysostomosliturgie, sowie Texte zur Taufe untersucht. Christliche Allegorie ist eine eigene Sprachform, die sich nicht systematisieren lässt. Im Buch wird ihr Verhältnis zu Kunst und moderner Kultur ins Auge gefasst. Sie unterscheidet sich von Allegorie im antiken Sinn der Rhetorik und ist gängige Ausdrucksform der Kirchenväter. Im Buch werden Unterschiede auch zu Kulturtheorien und moderner Philosophie thematisiert. Entscheidend für ihr Verständnis ist die "Umgekehrte Perspektive" der Ikonen. Um sachgemäß liturgisch zu denken und zu handeln, gilt es, sich nur mit Achtsamkeit und Vorsicht moderner Kultur zu bedienen.
Über den Autor / die Autorin
Martin Grahl, geb. 1958, war Pastor in Mecklenburg, Schwerin, Riga, auf Kreta und auf Fehmarn. 2001 hat er im Fach Systematische Theologie an der Universität Rostock promoviert. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze veröffentlicht, sowie mehrere Bücher vor allem zur Kirchen-, Liturgie- und Kunstgeschichte.
Martin Grahl ist auch Lyrikautor und verfasst liturgische Texte.