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Subjektivierungsforschung erfährt zunehmend Relevanz in den Sozialwissenschaften und darüber hinaus. Zentral trägt zur insbesondere deutschsprachig geprägten Methodologie-Debatte die Arbeit von Sa a Bosancic bei. Er hat gemeinsam mit zahlreichen Kolleg*innen breite Perspektiven, konkrete Werkzeuge und kollegiale Zusammenhänge etabliert, um Subjektivierung als Form gegenwärtiger Vergesellschaftung empirisch zu erfassen. Diese Impulse werden in dem Sammelband gewürdigt, kritisiert und mit der Perspektive Adaptiver Subjekte fortgeführt. Adaption thematisiert, reflektiert und theoretisiert, dass sich Individuen in gesellschaftliche Ordnungen verstricken das heißt sie ablehnend und annehmend gestalten. Subjekte nehmen soziale Anforderungen an/ein und wehren sie gleichzeitig ab, wobei sie diese in beiden Fällen verschieben und reproduzieren. Die Übergänge zwischen dem hier angesprochenen Mit-Machen und Gegen-Halten werfen auch die Frage nach dem Verhältnis von Kollaboration und Widerspruch auf. Der interdisziplinäre Band versammelt Beiträge, die sich dem Adaptiven Subjekt aus verschiedenen Richtungen nähern, die angesprochenen Spannungsverhältnisse ausloten und dadurch das theoretisch-methodologische Netz der empirischen Subjektivierungsforschung im Gedenken an Sa a Bosancic weiterspinnen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Reihenherausgeber*innen.- Einleitung.- Einleitung Mehrdeutigkeit.- Mind the gap. Mimicry and Subjectivation in Racialised Discourses.- Du fährst wie ein Pro. Jetzt ist es an der Zeit, auch wie ein Pro Umsätze zu erzielen. Kollaboration und Widerspruch von Gamification in der Arbeitswelt.- Subjects: Postmodern Forces of Convergence.How Agency and Empowerment link Collaboration and Contradiction.- Einleitung Passagen.- The materiality of the subject on the relationship between subjectivation and artifacts.- Subjekte des Raumes. Die kommunikative Konstruktion räumlicher Subjektivierung anhand kolonialer Raumplanung.- Problemsoziologische Perspektiven auf Subjektivierungsprozesse im Kontext sozialer Hilfen.- Einleitung Schmerz.- Gespaltener Habitus und biografischer Schmerz. Subjektpraktiken in Autosoziobiografien als Akte der Entpassung und Selbsttransformation.- Einleitung Eingriffe.- Born in the GDR: Idiosyncratic and utopian modes of subjectivation in narrative biographical accounts of Punk in the GDR.- Blühende Subjekte im Land der Transformationen. Emanzipatorische widerständige Praktiken in der ostdeutschen Peripherie.- All you need is adaption? Momente der Agency zwischen Anrufung, Zuwendung und Selbstverhältnis.- Essential Agencies. Elements of a normative concept of subjectivation and its uses in social interventions.- Nachwort.
Über den Autor / die Autorin
Dr.*in Folke Brodersen ist wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in am Centre for Diversity, Media and Law, JLU Gießen.
Dr.in Doris Pokitsch ist HS-Professorin für Migrationspädagogik mit dem Schwerpunkt sprachliche Diversität am Institut für Inklusive Pädagogik der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich.
Stefan Röhrer ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.
Dr.in Noemi Trucco ist Soziologin und SNF-Postdoc Mobility Fellow am Institute for Social Research and Interventions der Universität Luxembourg.
Zusammenfassung
Subjektivierungsforschung erfährt zunehmend Relevanz in den Sozialwissenschaften und darüber hinaus. Zentral trägt zur insbesondere deutschsprachig geprägten Methodologie-Debatte die Arbeit von Saša Bosančić bei. Er hat gemeinsam mit zahlreichen Kolleg*innen breite Perspektiven, konkrete Werkzeuge und kollegiale Zusammenhänge etabliert, um Subjektivierung als Form gegenwärtiger Vergesellschaftung empirisch zu erfassen. Diese Impulse werden in dem Sammelband gewürdigt, kritisiert und mit der Perspektive Adaptiver Subjekte fortgeführt. Adaption thematisiert, reflektiert und theoretisiert, dass sich Individuen in gesellschaftliche Ordnungen verstricken – das heißt sie ablehnend und annehmend gestalten. Subjekte nehmen soziale Anforderungen an/ein und wehren sie gleichzeitig ab, wobei sie diese in beiden Fällen verschieben und reproduzieren. Die Übergänge zwischen dem hier angesprochenen Mit-Machen und Gegen-Halten werfen auch die Frage nach dem Verhältnis von Kollaboration und Widerspruch auf. Der interdisziplinäre Band versammelt Beiträge, die sich dem Adaptiven Subjekt aus verschiedenen Richtungen nähern, die angesprochenen Spannungsverhältnisse ausloten und dadurch das theoretisch-methodologische Netz der empirischen Subjektivierungsforschung im Gedenken an Saša Bosančić weiterspinnen.