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Dieser Band befasst sich mit Formen und Funktionen der Krise in Michel Houellebecqs Erzählprosa. Trotz der Omnipräsenz sowohl individueller als auch kollektiver Krisen im Werk des Gegenwartsschriftstellers wurde der herausragenden Relevanz des Krisenbegriffs für Houellebecqs Romane bislang kaum Beachtung geschenkt.
Die vorliegende Studie schließt diese Forschungslücke, indem sie die Krise bei Houellebecq nicht lediglich als ein inhaltliches Motiv identifiziert, sondern darüber hinaus zwei grundlegende Funktionen der Krise herausarbeitet: Erstens entwickelt sie ein krisennarratologisches Analysemodell, mit dem sich die Krise als ein auch strukturell in Houellebecqs Romanen verankertes Erzählmuster darstellen lässt. Darauf basierend wird die Krise zweitens als eine spezifische Form von Zeitdiagnose untersucht, mit der Houellebecq an dekadente Krisendiskurse des ausgehenden 19. Jahrhunderts anknüpft und diese zur depressionistischen Zeitdiagnose einer Postmodernen Dekadenz radikalisiert.
Anhand des Krisenbegriffs lassen sich folglich Aussagen über Houellebecqs ambivalente Stellung zwischen Moderne und Postmoderne treffen und zugleich Rückschlüsse auf mögliche Gründe der oftmals kontroversen Rezeption von Houellebecqs Romanen ziehen.
Zusammenfassung
Dieser Band befasst sich mit Formen und Funktionen der Krise in Michel Houellebecqs Erzählprosa. Trotz der Omnipräsenz sowohl individueller als auch kollektiver Krisen im Werk des Gegenwartsschriftstellers wurde der herausragenden Relevanz des Krisenbegriffs für Houellebecqs Romane bislang kaum Beachtung geschenkt.
Die vorliegende Studie schließt diese Forschungslücke, indem sie die Krise bei Houellebecq nicht lediglich als ein inhaltliches Motiv identifiziert, sondern darüber hinaus zwei grundlegende Funktionen der Krise herausarbeitet: Erstens entwickelt sie ein krisennarratologisches Analysemodell, mit dem sich die Krise als ein auch strukturell in Houellebecqs Romanen verankertes Erzählmuster darstellen lässt. Darauf basierend wird die Krise zweitens als eine spezifische Form von Zeitdiagnose untersucht, mit der Houellebecq an dekadente Krisendiskurse des ausgehenden 19. Jahrhunderts anknüpft und diese zur depressionistischen Zeitdiagnose einer Postmodernen Dekadenz radikalisiert.
Anhand des Krisenbegriffs lassen sich folglich Aussagen über Houellebecqs ambivalente Stellung zwischen Moderne und Postmoderne treffen und zugleich Rückschlüsse auf mögliche Gründe der oftmals kontroversen Rezeption von Houellebecqs Romanen ziehen.