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Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sind unmittelbar den Einflüssen der gebauten Umwelt ausgesetzt, die auf das Wohlbefinden wirken und Stress auslösen können. Solche Stressmomente können als physiologische Signale (z.B. Hautleitfähigkeit) sensorbasiert gemessen werden. Diese Messung, auch Humansensorik genannt, kann Aufschlüsse über ein (negatives) Erlebnis beim Zufußgehen oder Radfahren geben und somit subjektive Erfahrungen quantifizierbar machen, ist aber noch weit entfernt vom Einsatz im praktischen (verkehrs-)planerischen Feld.
In dieser Arbeit werden relevante Theorien und Begriffe der Emotionspsychologie sowie der Stadt- und Verkehrsplanung in Bezug auf Stress und Emotionen und deren Genese beschrieben. Die methodische Vorgehensweise und Nutzer*innen-Akzeptanz der Humansensorik wird außerdem anhand von Fallbeispielen verglichen und analysiert. Als Kern der Arbeit werden die Potenziale der Humansensorik für die Planung und Gestaltung von öffentlichen Räumen mit Expert*innen reflektiert. Dabei wird ein Fokus auf die Anwendbarkeit, Grenzen und Potenziale der Humansensorik in (Verkehrs-)Planungsprozessen gelegt. Abschließend werden Anforderungen und Mehrwert der Humansensorik für die Planungspraxis erläutert und diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung.- Emotionen und Stress in der Stadt- und Verkehrsplanung.- Systematische Literaturanalyse: Humansensorik und aktive Mobilität.- Beschreibung und Analyse der Fallstudien.- Reflexion Einsatz der Humansensorik in der Verkehrsplanung.- Synthese & Fazit.- Diskussion & Forschungsbedarf.
Über den Autor / die Autorin
Dr.in Linda Dörrzapf ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsbereich Verkehrssystemplanung (MOVE) an der TU Wien und schloss dort 2023 ihr Doktorat ab. Ihre Forschungsinteressen sind Emotionen in der Mobilität, die Transformation öffentlicher Räume sowie aktive und geteilte Mobilität und die damit verbundenen Genderaspekten.