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Europas symbolische Verfassung - Nationale Verfassungstraditionen und die Konstitutionalisierung der EU

Deutsch · Taschenbuch

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Beschreibung

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1 "Europa am Scheideweg [...], einem entscheidenden Moment in seiner Geschichte. " Mit diesen bedeutungsschweren Worten wurde in der sog. "Erklärung von Laeken" von den Europäischen Staats- und Regierungschefs im Dezember 2001 eine Institution in die Welt gesetzt, die angesichts des "entscheidenden Moments" in der Geschichte Europas, "eine grundlegende Neuordnung" der Europäischen Union erarbeiten sollte. Gleichzeitig wurde dieser "Konvent zur Zukunft Europas" beauftragt zu prüfen, ob diese "Neuordnung nicht letztlich dazu führen soll, dass in der Europäischen Union ein Verfassungstext angenom- 2 men wird". Da war es also, das Wort von der "Verfassung", das bis zu diesem Zeitpunkt in allen offiziellen Dokumenten des Europäischen Rates peinlich vermieden wurde, das aber seit Beginn der europäischen Einigungsbestrebungen immer wieder in den Debatten über die 3 4 "Finalität" der Europäischen Union auftauchte. Spätestens seit von föderalistischer Seite in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts die Forderung erhoben wurde, durch einen "konstitutionellen Sprung" die nationalstaatlich geprägte Vergangenheit in Europa zu ü- 5 berwinden, war die Frage nach einer Europäischen Verfassung immer wieder auf der wis- 6 senschaftlichen und politischen Agenda. Von unterschiedlicher Seite wurden eine Vielzahl 7 von Verfassungsentwürfen erarbeitet, deren Einfluss auf die vertragliche Gestaltung der Europäischen Gemeinschaften und der Europäischen Union jedoch begrenzt blieb. Glei- zeitig wurde aber die Frage, ob der europäische Integrationsraum auch ohne einen als "V- fassung" bezeichneten Text bereits über eine Verfassungsordnung im materiellen Sinne 8 verfüge, von der Wissenschaft wie auch von den Gerichten bestätigt.

Inhaltsverzeichnis

Theoretischer Rahmen und Methodik.- Der nationale Ursprung der Verfassungsidee und ihre Ausprägung(en).- Europäische Konstitutionalisierung und der Konvent zur die Zukunft Europas.- Theoretischer Erklärungsansatz und Untersuchungsdesign.- Methodik und Operationalisierung.- Empirische Untersuchung.- Verfassungstraditionen: Deutschland, Frankreich und Vereinigtes Königreich.- Konstitutionalisierungsdiskurse im Europäischen Konvent.- Ergebnisse.- Nationale Verfassungstraditionen und der Konvent zur Zukunft Europas.

Über den Autor / die Autorin

Bruno Scholl ist Referent in der Europaabteilung des Auswärtigen Amtes, Berlin.

Zusammenfassung

Mit dem „Vertrag über eine Verfassung für Europa“ wurde in der EU ein konstitutionelles Dokument erarbeitet, das den Begriff der „Verfassung“ erstmals auch jenseits des klassischen Nationalstaats für sich beansprucht. Über diese begriffliche Analogie hinaus teilt der Verfas-sungsvertrag eine Vielzahl von Merkmalen mit seinen nationalen Vorläufern. Wie ist dieses Phänomen angesichts der von Wissenschaft und Politik immer wieder konstatierten Unvergleichbarkeit des europäischen Integrationsprozesses zu erklären?

Ziel dieser Studie ist es, aus konstruktivistischer Perspektive den Einfluss tief verwurzelter nationaler Verfassungstraditionen auf den europäischen Konstitutionalisierungsprozess anhand unterschiedlicher Modelle über die Bildung und Aushandlung konstitutioneller Präferenzen zu analysieren. Konkret wird dabei untersucht, inwiefern die Delegierten des Europäischen Konvents bei der Ausarbeitung des europäischen Verfassungsvertrags von ihren nationalen konstitutionellen Erfahrungen geleitet wurden.

Vorwort

Der Einfluss nationaler Verfassungstraditionen auf die Konstitutionalisierungsdiskurse im Konvent

Produktdetails

Autoren Bruno Scholl
Verlag VS Verlag für Sozialwissenschaften
 
Sprache Deutsch
Produktform Taschenbuch
Erschienen 01.01.2006
 
EAN 9783531151328
ISBN 978-3-531-15132-8
Seiten 338
Abmessung 170 mm x 19 mm x 241 mm
Gewicht 606 g
Illustration XIV, 338 S.
Serien Studien zur Europäischen Union
Studien zur Europäischen Union
Themen Sozialwissenschaften, Recht,Wirtschaft > Politikwissenschaft

Internationale Beziehungen, B, Political Science, Symbolik, International Relations, Konstitutionalisierung, Political Science and International Studies, Verfassungstradition, Ideenwirkung

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