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Die Ausweichschule - Roman | Shortlist Deutscher Buchpreis 2025: Die Vermessung des Unfassbaren

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Die Vermessung des Unsagbaren
Am letzten Tag der Abiturprüfungen im Jahr 2002 fallen Schüsse im Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Unser Erzähler erlebt diesen Tag als Elfjähriger, wird mit seinen Mitschülern evakuiert und registriert in den folgenden Wochen die Hilflosigkeit der Erwachsenen im Angesicht dieser Tat. Mehr als zwanzig Jahre später bricht das Ereignis völlig unerwartet erneut in sein Leben ein und löst eine obsessive Beschäftigung mit dem Sujet aus, die in ein Romanprojekt resultieren soll. Aber warum nach so vielen Jahren alte Wunden aufreißen? Hat er ein Recht dazu? Wie verhält es sich mit seinen Erinnerungen, welche Geschichten hat er so häufig erzählt, dass sie wahr wurden? 
Kaleb Erdmanns Roman Die Ausweichschule ist ein gekonntes Spiel mit Perspektiven, ein Stück Autofiktion, das gleichermaßen publikumskritisch (wie voyeuristisch ist unser Interesse an der Aufarbeitung von Gewalttaten?) wie autokritisch ist (was gibt mir das Recht, über diesen Tag zu schreiben?). Ein pointierter, persönlicher, erschütternder Text über ein Phänomen, das uns weltweit umtreibt. 
»Wie sich Kaleb Erdmann dem Erfurter Amoklauf literarisch annähert ist ein Kunststück - er findet Worte für das Unsagbare und lässt einen wortlos zurück. Das Traurigste, Lustigste und Beste, was ich seit langem gelesen habe.« Caroline Wahl

Über den Autor / die Autorin

Kaleb Erdmann, Jahrgang 1991, studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, sowie Soziologie und Politische Theorie in München und Frankfurt am Main. Er war Finalist des open mike, wurde für sein Theaterstück Unten für den Retzhofer Dramapreis nominiert und war als Autor und Redakteur Teil verschiedener Fernseh- und Unterhaltungsformate. Sein erster Roman wir sind pioniere wurde mit dem Debütpreis der LitCologne ausgezeichnet. Zuletzt schrieb er für das Berliner Ensemble das Stück Always Carrey On. Kaleb Erdmann lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Zusatztext

»So erzählt dieser faszinierende Roman von einem letztlich gescheiterten Projekt eines Schriftstellers, das seine Höllenfenster geöffnet hat [...]«

Bericht

»Sein Zugang zur erdrückenden Schwere dieser Thematik bleibt überaus sensibel und dank seines trockenen und nahbaren Stils sogar überraschend lustig - ein bemerkenswerter Balanceakt.« Jan-Malte Wortmann funky.de 20250827

Produktdetails

Autoren Kaleb Erdmann
Verlag park x ullstein
 
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 31.07.2025
 
EAN 9783988160225
ISBN 978-3-9881602-2-5
Seiten 304
Abmessung 132 mm x 32 mm x 208 mm
Gewicht 372 g
Illustration 1 Abb.
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Literatur, Schule, Gewalt, Kunst, Erinnerung, Kultur, Auto, Sprechen, Trauma, Deutschland, Über, Opfer, Zweiter, Träger, entspannen, Täter, Preis, Grenzen, Amok, Erzählen, Aufarbeitung, aufregend, Institut, Shooting, School, Sprach, auseinandersetzen, ca. 2000 bis ca. 2009, Schreib, fiktional

Kundenrezensionen

  • Verschiedene Perspektiven

    Am 28. September 2025 von Antonia geschrieben.

    In dem Roman Die Ausweichschule von Kaleb Erdmann geht es um den Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Allerdings steht nicht der Tathergang selbst im Mittelpunkt, sondern die Auseinandersetzung mit den Folgen aus autokritischer und publikumskritischer Sicht. Gerade dieser Ansatz hat mich sehr neugierig gemacht und war der Grund, weshalb ich das Buch lesen wollte.

    Der Roman ist sprachlich gelungen. Der Autor nähert sich dem schwierigen Thema behutsam, nachdenklich und mit einer ehrlichen, nüchternen Sprache. Diese Schreibweise hat mir gefallen, auch wenn dadurch stellenweise der Lesefluss etwas stockte.

    Allerdings habe ich das Gefühl, dass Erdmann sich an einigen Stellen zu sehr in Nebensächlichkeiten verliert. Dadurch kommt das eigentliche Hauptthema, das Leben nach dem Amoklauf und die kritische Auseinandersetzung, für meinen Geschmack zu kurz. Die Passagen, die sich direkt auf dieses zentrale Thema beziehen, waren für mich die interessantesten und eindringlichsten des Romans. Zwar sind auch die weiteren Passagen des Autors lesenswert, dennoch hätte ich mir an vielen Stellen mehr Tiefe und Fokus auf das Wesentliche gewünscht.

    Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Ausweichschule ist ein lesenswerter Roman, der sich einem schweren Thema auf ehrliche Weise nähert. Meine Erwartungen, die der Klappentext geweckt hat, wurden jedoch nur teilweise erfüllt.

  • Schreibprozess und Aufarbeitung

    Am 07. September 2025 von rosetheline geschrieben.

    Mit "Die Ausweichschule" hat Kaleb Erdmann seinen zweiten Roman veröffentlicht. Hier schreibt der Autor autofiktional von dem Amoklauf am Gutenberg Gymnasium in Erfurt, der vor dreiundzwanzig Jahren, am 26.04.2002 stattfand und den Erdmann als elfjähriger Schüler selbst miterlebt hatte.

    Anders, als ich erwartet hatte, geht es in dem Roman nicht unmittelbar um den Amoklauf oder das Geschehen danach, sondern wird vor allem aus der Sicht des fast Mitte dreißigjährigen Protagonisten erzählt. Dabei besteht die Geschichte vor allem aus drei Handlungssträngen: Gespräche und Zusammenleben mit seiner Freundin Hatice, Gespräche und Treffen mit dem "Dramatiker", einem Mann, der den Amoklauf als Theaterstück inszeniert, sowie dem eigenen Denken und Handeln des Protagonisten.

    Obwohl das Thema Amoklauf natürlich ein Thema des Buches ist, geht es vor allem viel um das sich zurück erinnern, darum, wie man so eine schlimme Tat (literarisch) richtig aufarbeiten kann/sollte/darf. Als Leser*in bekommt man dadurch schnell den Eindruck, dass man eigentlich eher den Schreibprozess des Autors und sein Leben drumherum mitbekommt und vergebens auf den fertigen Roman wartet.

    Der Schreibstil des Autors ist dabei trotzdem gut zu lesen und hat mir gut gefallen.

    Alles in Allem ist es ein Roman, der anders ist, als man erwarten würde. Ich habe ihn trotzdem gerne gelesen, auch, wenn ich finde, dass man viel viel mehr damit hätte machen können. Dabei ist mir bewusst, dass die Thematik schwer ist.

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