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Er ist Anfang zwanzig. Niemand soll sagen, daß das die schönste Zeit im Leben ist. Die Tage verlaufen in zäher Gleichförmigkeit. Aber warum fällt ihm auch nichts anderes ein, als in Lokale zu gehen, die gerade angesagt sind, sich durch die Stadt treiben zu lassen und auf die Einladung zur nächsten Vernissage zu warten?
Einzig die Musik öffnet Freiräume, manchmal zumindest. Sonst sind die Tage von gleichsam rituellen Abläufen geprägt. Er stellt sich eine Zählmaschine vor, die bei jeder Handlung, bei jedem Musikstück, bei jedem Weg anzeigt, das wievielte Mal es gerade ist - und nach 9999 springt sie wieder auf Null.
Er nimmt Posen ein: Stilisierung ist eine Möglichkeit, unbestimmte Trauer eine andere. Doch sie überdecken den Riß in diesem Leben, dem jedes Zeichen äußerer Tragik fehlt, nicht lange. "Heute könnte ein glücklicher Tag sein" bleibt als letzte, durch Zynismus getarnte Hoffnung des Protagonisten einer Generation, für die, wie es einmal hieß, Krieg leichter zu ertragen ist als ein Montagmorgen.
Über den Autor / die Autorin
Xaver Bayer, geboren 1977 in Wien, wo er auch als freier Schriftsteller lebt. Studium der Philosophie und Germanistik. 2002 Hermann-Lenz- Stipendium, 2004 Reinhard-Priessnitz-Preis, 2005 Förderungspreis für Literatur, 2008 Hermann-Lenz- Preis, 2011 Förderpreis Literatur Stadt Wien.
Zusammenfassung
Er ist Anfang zwanzig. Niemand soll sagen, daß das die schönste Zeit im Leben ist. Die Tage verlaufen in zäher Gleichförmigkeit. Aber warum fällt ihm auch nichts anderes ein, als in Lokale zu gehen, die gerade angesagt sind, sich durch die Stadt treiben zu lassen und auf die Einladung zur nächsten Vernissage zu warten?
Einzig die Musik öffnet Freiräume, manchmal zumindest. Sonst sind die Tage von gleichsam rituellen Abläufen geprägt. Er stellt sich eine Zählmaschine vor, die bei jeder Handlung, bei jedem Musikstück, bei jedem Weg anzeigt, das wievielte Mal es gerade ist - und nach 9999 springt sie wieder auf Null.
Er nimmt Posen ein: Stilisierung ist eine Möglichkeit, unbestimmte Trauer eine andere. Doch sie überdecken den Riß in diesem Leben, dem jedes Zeichen äußerer Tragik fehlt, nicht lange. "Heute könnte ein glücklicher Tag sein" bleibt als letzte, durch Zynismus getarnte Hoffnung des Protagonisten einer Generation, für die, wie es einmal hieß, Krieg leichter zu ertragen ist als ein Montagmorgen.
Zusatztext
»Bayers Debüt liegt nicht weit entfernt von Christian Krachts Faserland oder Benjamin von Stuckrad-Barres Soloalbum. Doch es gibt Unterschiede. Bayers Ton ist abgeklärter.«Kito Nedo / Kreuzer
Bericht
»Bayers Debüt liegt nicht weit entfernt von Christian Krachts Faserland oder Benjamin von Stuckrad-Barres Soloalbum. Doch es gibt Unterschiede. Bayers Ton ist abgeklärter.«Kito Nedo / Kreuzer