Beschreibung
Produktdetails
Autoren | David Schalko |
Verlag | Czernin |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Taschenbuch |
Erschienen | 14.01.2025 |
EAN | 9783707608687 |
ISBN | 978-3-7076-0868-7 |
Seiten | 216 |
Abmessung | 120 mm x 18 mm x 190 mm |
Gewicht | 247 g |
Thema |
Belletristik
> Erzählende Literatur
|
Kundenrezensionen
-
Schalkos Stil: experimentell, aber nicht für mich
„Frühstück in Helsinki“ ist ein Roman über Sehnsucht, Erwachsenwerden und die Suche nach Erfüllung, erzählt aus der Perspektive eines Mannes, der sein Leben zu ordnen versucht. Der österreichische Autor David Schalko, bekannt als kreativer Kopf hinter preisgekrönten Fernsehformaten wie „Braunschlag“ und „Altes Geld“, veröffentlichte das Buch 2006. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller ist Schalko auch Regisseur und Werbetexter und ist bekannt für seinen schwarzen Humor und seine ungewöhnlichen Perspektiven.
Worum geht’s genau?
Der Roman erzählt die Geschichte von Daniel, einem Mann in seinen Dreißigern, der sich in einer Phase des Umbruchs befindet. Erzählt aus seiner Perspektive, erleben wir einen inneren Monolog, der geprägt ist von Selbstzweifeln, Sehnsüchten und Erinnerungen an frühere Beziehungen. Daniel scheint immer auf der Suche nach etwas zu sein, das ihm in seinem Leben fehlt, sei es Liebe, Erfolg oder der Wunsch, jemand anderes zu sein. Dabei wird der Leser mit Anspielungen auf Popkultur, alltäglichen Beobachtungen und einem eigensinnigen Blick auf die Welt konfrontiert.
Meine Meinung
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar (danke dafür an den Verlag) gelesen, weil mich der Klappentext neugierig gemacht hat. Leider hat sich das Buch für mich überhaupt nicht so entwickelt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Protagonist Daniel, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, wirkt wie ein rastloser Mann in seinen Dreißigern, der nicht über eine seiner frühere Liebschaften und Affären hinwegkommt. Seine melancholische Selbstwahrnehmung und die ständig präsente Sehnsucht nach etwas Unbestimmtem ziehen sich durch den gesamten Roman. Obwohl ich das Thema des Buches interessant fand (vor allem den zweiten Teil), konnte mich die Art und Weise, wie es umgesetzt wurde, nicht überzeugen.
Schalkos eigensinniger Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig. Die oft fragmentarischen Gedanken des Protagonisten, die ungewöhnliche Darstellung der Dialoge und die zahlreichen Erwähnungen verschiedener Frauen machten es mir schwer, dem roten Faden der Geschichte zu folgen. Auch die Popkulturreferenzen und die Idee mit den Städtenamen als Kapitelüberschriften, die sicherlich dazu gedacht waren, den Roman zeitgenössisch und leichtfüßig wirken zu lassen, konnten mich nicht fesseln.
Erschwerend kam hinzu, dass ich mich mit dem Protagonisten kaum identifizieren konnte. Seine Perspektive, die von Selbstmitleid und einer scheinbaren Unfähigkeit, Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen, geprägt war, ließ mich eher genervt als empathisch zurück. Statt mich emotional in die Geschichte hineinziehen zu lassen, empfand ich sie als distanziert und manchmal schwer nachvollziehbar.
Trotz dieser Kritikpunkte muss ich anmerken, dass das Buch eine gewisse literarische Qualität hat, die sich in seiner sprachlichen Präzision und den philosophischen Anklängen zeigt. Leser:innen, die sich für introspektive und fragmentarische Erzählstile begeistern können, könnten hier mehr finden als ich.
Fazit
„Frühstück in Helsinki“ konnte mich leider nicht überzeugen. Trotz eines vielversprechenden Themas und eines interessanten Ansatzes empfand ich den Roman als zu distanziert und verwirrend. Der eigensinnige Stil des Autors und der schwer greifbare Protagonist machten es mir schwer, Zugang zur Geschichte zu finden. Für mich war es kein Buch, das ich weiterempfehlen würde. Deshalb gebe ich 2 von 5 Sternen.
Schreibe eine Rezension
Top oder Flop? Schreibe deine eigene Rezension.