Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Kristine Bilkau |
Verlag | Luchterhand Literaturverlag |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 13.03.2025 |
EAN | 9783630877303 |
ISBN | 978-3-630-87730-3 |
Seiten | 224 |
Abmessung | 143 mm x 221 mm x 22 mm |
Gewicht | 346 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Familie, Umwelt, Nordsee, Norddeutschland, Tochter, Schleswig-Holstein, Mutter-Kind-Beziehung, Wattenmeer, Familienleben, Klima, Mutter, Generationenkonflikt, Deutsche Gegenwartsliteratur, Leistungsdruck, Mutter-Tochter-Konflikt, Nebenan, leichtlesen, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050) |
Kundenrezensionen
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Pointiert erzählt
Kristine Bilkau hat einen berührenden Roman über die sich verändernde Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter geschrieben. Annett ist Ende 40, sie arbeitet als Bibliothekarin in Husum. Ihre Tochter Linn lebt nach erfolgreichem Studium in Berlin. Während einer Umwelttagung erleidet Linn einen Kreislaufzusammenbruch. Ihre Mutter holt sie zu sich nach Hause ans Meer. Dort angekommen, brechen alte Konflikte auf, Fragen hinsichtlich der zukünftigen Lebensgestaltung werden aufgeworfen. Es geht ums Loslassen und auch um einen Neustart.
Kristine Bilkau ist eine genaue Beobachterin mit einem feinen Gespür gegenwärtiger Probleme. Ohne überflüssige Worte beschreibt sie Alltägliches und spannt den Bogen zu den wichtigen Themen unserer Zeit. Sie erzählt eine einfache, unspektakuläre Geschichte in einem ganz eigenen Stil. Großartig. Klare Leseempfehlung. -
Eine ruhige Geschichte mit starker Atmosphäre und sanftem Ton.
„Halbinsel“ ist ein stiller, eindringlicher Roman über eine Mutter-Tochter-Beziehung, über Erschöpfung, Zukunftsangst und das Ringen um Nähe – zwischen zwei Menschen und zwei Generationen.
Kristine Bilkau, geboren 1974 in Hamburg, wurde mit ihrem Debütroman „Die Glücklichen“ bekannt und vielfach ausgezeichnet. Ihre Romane zeichnen sich durch ein feines Gespür für gesellschaftliche und persönliche Umbrüche aus. Bilkau studierte Geschichte in Hamburg und New Orleans, arbeitet als Journalistin und lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Mit „Halbinsel“ wurde sie 2025 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Worum geht’s genau?
Annett lebt seit vielen Jahren allein auf einer Halbinsel an der Nordsee, wo sie nach dem frühen Tod ihres Mannes ihre Tochter Linn großgezogen hat. Diese ist inzwischen Mitte zwanzig und hat sich in internationalen Umweltprojekten engagiert – voller Tatendrang und Ideale. Doch nach einem Zusammenbruch bei einer Tagung kehrt sie erschöpft zurück in ihr Elternhaus. Was als kurze Erholung geplant war, wird zu einem längeren Aufenthalt – und zu einer schmerzhaften Auseinandersetzung mit sich selbst, mit alten und neuen Erwartungen, mit Schuld, Nähe und Distanz. Zwischen Wattenmeer, Möwengeschrei und aufkommenden Herbststürmen spitzen sich die Spannungen zwischen Mutter und Tochter zu – eine Generation muss lernen, die andere zu verstehen.
Meine Meinung
Ich habe „Halbinsel“ als Rezensionsexemplar angefordert und diese Entscheidung nicht bereut. Sowohl das stimmungsvolle Cover als auch der Klappentext haben mich sofort angesprochen. Es ist eine stille Geschichte, die von der intensiven Mutter-Tochter-Beziehung getragen wird, aber ebenso Themen wie Trauer, Klima- und Zukunftsangst und die Suche nach sich selbst verhandelt.
Mich hat vor allem beeindruckt, wie authentisch und feinfühlig die Charaktere gezeichnet sind. Ich konnte mich sehr gut in beide Hauptfiguren – Annett und Linn – hineinversetzen. Besonders berührt haben mich die inneren Dialoge Annetts mit ihrem verstorbenen Mann, die wie leise Gedanken wirken und ihre Einsamkeit sowie ihren Wunsch nach Verbindung greifbar machen.
Kristine Bilkau schreibt schnörkellos und dennoch poetisch. Ihr Stil ist ruhig, reflektiert und stets auf den Punkt. Der Roman ließ sich schnell und angenehm lesen – gerade weil er sprachlich so klar und gleichzeitig einfühlsam ist.
Trotzdem gibt es auch einen kleinen Kritikpunkt: Am Ende war ich mir nicht ganz sicher, was der Roman letztlich vermitteln will. Vieles bleibt offen, manches verschwimmt in der Stimmung, und inhaltlich fehlt es etwas an klarer Richtung.
Fazit
„Halbinsel“ ist ein sanfter, sprachlich sehr starker Roman über Nähe, Erschöpfung und das Verstehen zwischen den Generationen. Auch wenn er inhaltlich nicht lange nachhallt, habe ich ihn mit großem Interesse gelesen. Daher vergebe ich 4 von 5 Sternen. -
Einmal Mutter, immer Mutter
Wer ein tiefsinniges Buch sucht über eine Geschichte einer fürsorglichen Mutter und ihrer flügge gewordenen Tochter Mitte 20 , dass von loslassen und Selbstfindung handelt, ist hier genau richtig!
Das Buch handelt von Mutterliebe, Fürsorge, alles für das Kind tun und selbst dabei zurückstecken, aber auch von unerfüllten Erwartungen, Veränderungen und Selbstfindung. Annett muss ihre Zeit nun neu füllen, nachdem ihre Tochter Erwachsen geworden ist. Und auch die Tochter muss sich selbst finden und wohin ihr Weg im Leben gehen soll.
Ich konnte mich sehr gut in Annett (Mutter) hinein versetzen, da ich selbst 2 Kinder in einem ähnlichen Alter habe, wie ihre Tochter Linn in dem Buch ist. Dazu bin ich in dem Alter von Annett und konnte ihr handeln und denken sehr gut verstehen und mich auch selbst ein Stück in ihr wiederfinden.
Das Buch ist wunderschön geschrieben. Es spricht einen an und bringt einen dazu, über Fragen des Lebens und Seins nachzudenken.
Jede Mutter wird einmal in die gleiche Lage wie Annett kommen, dass ihr Kind auszieht und das sich das Leben nun ändert. Allerdings macht man sich genau wie früher Sorgen um das Kind.
In dem Buch geht es um Annett, nun um die 50 Jahre alt. Sie hat früh ihren Mann verloren und musste ihre Tochter Linn alleine groß ziehen seid das Mädchen 5 Jahre alt ist. Alles hat sie getan, damit Linn glücklich ist, eine gute Schulbildung bekommt, zurückgesteckt, damit das Kind studieren kann. Bei einem Vortrag bricht die erwachsene Linn zusammen und kommt so zurück zu ihrer Mutter ins Haus nach Husum. Sie ist verschlossen und scheint ihr altes Leben nicht zurück haben zu wollen, kündigt sogar ihren Job. Beide müssen sich in dem Buch selbst neu finden.
Und dieser Findungsprozess ist sehr tiefgründig und interessant beschrieben. Genau aus dem Leben heraus. Man kann sich selbst darin teilweise wiederfinden.
Ich fand das Buch total toll und kann es weiter empfehlen. -
Großartiger Roman mit Tiefgang
Im Mittelpunkt von Kristine Bilkaus neuem Roman "Halbinsel" steht die Ich-Erzählerin Annett. Die 49-jährige Bibliothekarin lebt in Nordfriesland am Wattenmeer und hat ihre Tochter Linn nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes vor 20 Jahren allein großgezogen. Linn ist mittlerweile 25 Jahre alt, sie hat ihre Heimat zum Studieren verlassen und arbeitet seit einigen Monaten in Berlin für eine Umweltberatung. Bei einem Vortrag vor größerem Publikum erleidet sie einen Kreislaufkollaps. Besorgt eilt Annett zu ihrer Tochter und holt sie nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zur Erholung zu sich nach Hause. Wieder zurück in Berlin, entschließt sich Linn, ihren Job noch vor Ablauf der Probezeit zu kündigen, ihre Wohnung aufzulösen und in ihr Elternhaus zurückzukehren ...
Die Autorin schildert mit ganz wunderbaren Worten und viel Empathie das Zusammenleben von Mutter und Tochter, das nicht frei ist von Konflikten, Erwartungen und Enttäuschungen. Linn nimmt sich Zeit, ihre berufliche Zukunft neu zu gestalten, während der ungeduldigen Annett die Untätigkeit und Verschlossenheit ihrer Tochter Frust und Sorgen bereiten.
Die Charaktere sind mit viel Zuneigung beschrieben, Kristine Bilkau lässt uns besonders tief in Annetts Gedanken- und Gefühlswelt blicken. Ich konnte mich sehr gut in Annett hineinversetzen, ihre Unsicherheit, Sorgen und Ungeduld nachvollziehen. Sie macht sich viele Gedanken über ihre Tochter und leidet darunter, dass diese sich zurückzieht und ihren Fragen ausweicht. Auch Linn konnte ich gut verstehen, sie möchte sich ohne mütterlichen Rat und Einfluss vollkommen neu orientieren und gibt nur wenig preis von dem, was sie beschäftigt.
Das Buch, dessen Handlung einen Zeitraum von etwa 5 Monaten umfasst, hat mir sehr gut gefallen, der ruhige und schöne Erzählstil hat mich begeistert. Ich mochte auch die Passagen, in denen Annett sich an die Zeit erinnert, als sie und Johan ein Paar wurden, heirateten und später mit der kleinen Linn in das Haus von Annetts Großtante einzogen. Sie vermisst ihren Mann immer noch schmerzlich, ihre Zwiesprache mit dem Verstorbenen fand ich sehr berührend.
Ich habe die Geschichte, die neben der Mutter-Tochter-Beziehung, Loslassen, Trauer und Verlust auch das wichtige Thema Klimaschutz beinhaltet, sehr gern gelesen, sie hat mich gefesselt und berührt. Ich mochte die beiden Frauen, denen es nicht leichtfällt, Verständnis füreinander aufzubringen und die sich nur sehr behutsam wieder einander annähern.
Absolute Leseempfehlung für diesen großartigen und lebensklugen Roman!
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