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Die Fletchers von Long Island - Roman | »Dieses Buch steht Klassikern wie DIE KORREKTUREN und MIDDLESEX in nichts nach.« LOS ANGELES TIMES

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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1980 im wohlhabenden Long Island: Carl Fletcher wird vor seinem Haus gekidnappt. Kurz darauf, nach Zahlung eines üppigen Lösegelds, wird er freigelassen, und die Familie versucht, den Vorfall hinter sich zu lassen. Doch als sie vierzig Jahre später bei einer Feier wieder zusammentrifft, wird klar, dass die lange zurückliegende Entführung unerwartete Spuren hinterlassen hat - und zwar nicht nur bei Carl, sondern bei der ganzen Familie. Und diese Auswirkungen gestalten sich mal verstörend und mal überaus amüsant!

Eine große jüdisch-amerikanische Familiengeschichte, Jahrzehnte umspannend, die sich bereits jetzt wie ein Klassiker liest: sprachlich virtuos, fein beobachtet und sehr, sehr lustig.

Über den Autor / die Autorin










Taffy Brodesser-Akner schreibt für das NEW YORK TIMES MAGAZINE, für GQ und viele andere Medien und ist Autorin des internationalen Bestsellers FLEISHMAN STECKT IN SCHWIERIGKEITEN, der in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt wurde. Sie hat außerdem das Drehbuch für die gleichnamige Serie verfasst und war als Producerin tätig. DIE FLETCHERS VON LONG ISLAND ist ihr zweiter Roman.

Produktdetails

Autoren Taffy Brodesser-Akner
Mitarbeit Sophie Zeitz (Übersetzung)
Verlag Eichborn
 
Originaltitel Long Island Compromise
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 28.02.2025
 
EAN 9783847902119
ISBN 978-3-8479-0211-9
Seiten 576
Abmessung 145 mm x 40 mm x 220 mm
Gewicht 726 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Familie, Komödie, Trauma, Elite, Gegenwartsliteratur, Reichtum, Entführung, Verdrängung, Familienleben, Vater, Generationen, psychische Probleme, Ostküste, schwarzer Humor, Tragikomödie, New Yorker, jüdische Familie, Long Island, neurosen, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050), Fleishman is in Trouble

Kundenrezensionen

  • Brilliant!

    Am 11. April 2025 von SimoneF geschrieben.

    Die Fletchers sind eine reiche jüdische Industriellenfamilie aus Middle Rock, Long Island. Ein Tag im Jahr 1980 markiert einen Wendepunkt in ihrem Leben, als Carl Fletcher entführt wird. Nach Zahlung eines Lösegeldes kommt er nach einigen Tagen wieder frei, doch die Entführung prägt nicht nur Carl, sondern auch seine Frau Ruth und die drei Kinder Beamer, Nathan und Jenny für den Rest ihres Lebens. Die Familie versucht, dieses Trauma totzuschweigen, jeder geht allein und auf seine Weise damit um, und kommt doch nicht davon los.

    Selten hat ein Roman bei mir eine solche Bandbreite an Reaktionen ausgelöst wie „Die Fletchers von Long Island“. Durch die meisten Kapitel bin ich nur so hindurchgeflogen, ein paar wenige haben mich aber eher abgestoßen. Die sado-masochistischen Eskapaden von Beamer hätte ich nicht in dieser Detailtiefe lesen müssen, und ich war ganz froh, als diese Passagen vorbei waren. Allerdings waren sie für die Handlung und das Verständnis der Figur wichtig. Dennoch hätte ich manchmal lieber zwischen den Zeilen gelesen und auf die ein oder andere vulgäre Wortwahl verzichtet. Abgesehen davon hat mich der Schreibstil der Autorin wirklich begeistert, und ich liebe ihren messerscharfen, schwarzen Humor. Auch die Komposition des Romans gefiel mir ausgesprochen gut: Erzählt wird äußerst unterhaltsam aus einer auktorialen Perspektive, die der Reihe nach den Schwerpunkt auf das Leben von Beamer, Nathan und Jenny legt und durch Rückblenden nach und nach deren Werdegang beschreibt. Wie bei einem Mosaik entsteht so Stück für Stück bis zum Schluss ein Gesamtbild.

    Taffy Brodesser-Akner zeigt die Auswirkungen nicht aufgearbeiteter Traumata und das übersättigte Leben steinreich geborenen Nachwuchses, dem Lebensziel und Ehrgeiz fehlen. Trotz der eigentlich eher düsteren und traurigen Grundthematik schreibt sie so kurzweilig und humorvoll, dass die stattlichen 576 Seiten wie im Flug vergehen. Eine große Leseempfehlung!

  • Gemischte Eindrücke

    Am 01. März 2025 von Lara geschrieben.

    Vorweg, das Cover hat mir nicht besonders gefallen, fast hätte ich den Klappentext dadurch nicht näher beachtet. Geld setzt natürlich in jede Richtung kriminelle Energien frei, so auch in dieser jüdisch-amerikanischen Familiengeschichte. Seit 40 Jahren ist das Leben und sind die Charaktere aller Fletcher-Familienmitglieder geprägt, nicht nur, aber auch durch die damalige Entführung des ehemaligen „Oberhauptes“ Carl Fletcher, auch wenn dieses Erlebnis gut ausgegangen ist. Jedes einzelne Familienmitglied ist hinsichtlich seiner psychischen Störungen und seelischen Belastungen relativ ausführlich beschrieben, sowie der gesamter Lebensweg, losgelöst von den Anderen. Leider konnte ich jedoch für keinen der Protagonisten große Sympathie entwickeln. An die Schreibweise musste ich mich auch erst einmal gewöhnen. Manchmal trifft (schwarzer) Humor auf zumeist sehr bildhafte und anschauliche Beschreibungen, welche mir etliche Male, offen gestanden, in etwas kürzerem Ausmaß gereicht hätten. Das Ende lässt jedoch die langatmigen Stellen fast wieder vergessen, es ist gelungen und überraschend. Das Buch hat für mich nicht ganz gehalten, was ich mir erhofft hatte.

  • Faszinierende Familiengeschichte

    Am 28. Februar 2025 von Bücherfreundin geschrieben.

    Nach ihrem erfolgreichen Debütroman "Fleishman steckt in Schwierigkeiten", der 2019 für den National Book Award nominiert war, hat die amerikanische Autorin Taffy Brodesser-Akner nun "Die Fletchers von Long Island" veröffentlicht.

    Die jüdisch-amerikanische Familie Fletcher hat beträchtlichen Wohlstand erlangt, seit Zelig Fletcher 1942 als blinder Passagier mit einem Ozeandampfer von Polen nach Amerika gekommen ist und ein erfolgreiches Unternehmen gründete, das Styropor produziert. Seit seinem frühen Tod führt sein Sohn Carl die Firma.
    Am 12. März 1980 wird Carl auf dem Weg zur Arbeit vor seiner Haustür in Middle Rock auf Long Island von zwei Männern überwältigt. Sie ziehen ihm einen Sack über den Kopf und entführen ihn in seinem eigenen Auto. Nach 5 Tagen fordern die Entführer die Hinterlegung eines Lösegelds in Höhe von 250.000 Dollar. Nur 10 Minuten, nachdem Carls Ehefrau Ruth, die mit ihrem dritten Kind schwanger ist, der Forderung nachgekommen ist, wird Carl freigelassen. Wenig später führen markierte Geldscheine das FBI auf die Spur der Entführer, das restliche Lösegeld bleibt unauffindbar, der Fall wird geschlossen.

    Es gab ein Leben vor der Entführung, nun beginnt das Leben danach, und die Familie Fletcher versucht, den Vorfall hinter sich zu lassen, indem sie nicht mehr über das Geschehene redet. Nachdem Carl aus dem Krankenhaus entlassen wird, zieht er mit Ruth und den beiden Söhnen Nathan und Bernard, genannt Beamer, in ein Verwalterhaus auf dem Anwesen seiner Mutter Phyllis. Im gleichen Jahr wird Jennifer geboren.

    40 Jahre später ist klar, dass das Verbrechen bei allen Familienmitgliedern tiefe Spuren hinterlassen hat. Die Autorin dokumentiert die emotionalen Auswirkungen und stellt dabei besonders die Kinder von Carl und Ruth in den Fokus. Nathan, der ältere Sohn, ist Anwalt geworden und leidet unter Tics und Angststörungen, die seine Karriere behindern. Sein Bruder Beamer ist Drehbuchautor mit mäßigem Erfolg, er führt ein exzessives Leben mit zu viel Drogen und Affären. Jenny, die Klügste der Geschwister, lehnt den familiären Reichtum ab und distanziert sich von ihrer Familie. 

    Das Buch ist in schöner und klarer Sprache geschrieben, die Autorin verfügt über eine beeindruckende Beobachtungsgabe und skizziert ihre Protagonisten sehr genau. Ich habe die Geschichte bis zum überraschenden Ende sehr gern gelesen, auch wenn mir keine der Figuren wirklich sympathisch war und der mittlere Teil, in dem es um das Leben von Nathan, Beamer und Jenny geht, etwas zu sehr in die Länge gezogen ist. 

    Sehr gut gefallen hat mir, dass die Autorin dem Leser einen tiefen Einblick in das jüdische Leben mit all seinen Sitten und Ritualen ermöglicht. Ich mochte auch die gesellschaftskritischen Aspekte des Buches, auf die detaillierten Schilderungen der regelmäßigen Besuche eines Familienmitglieds bei einer Domina hätte ich dagegen gut verzichten können. 

    Leseempfehlung für diesen faszinierenden Roman, der einmal mehr zeigt, dass Reichtum allein nicht glücklich macht.

  • So sind die Reichen…

    Am 28. Februar 2025 von jacky1304 geschrieben.

    Carl, jüdischer Fabrikbesitzer, wird entführt und erst nach einer Lösegeldzahlung wieder freigelassen. Die Tage in Gefangenschaft haben nicht nur sein Leben verändert - auch das seiner kompletten Familie. Obwohl sich alle vornehmen über den „Vorfall“ hinwegzukommen, leiden alle Familienmitglieder sehr darunter. Wie stark dieses Trauma alle mitgenommen hat, zeigt sich erst rund 40 Jahre später.

    Die Geschichte erzählt die Geschehnisse vor, während und besonders nach Carls Entführung. Es handelt sich auf einen außenstehenden Beobachter, der aber viel über die Familie weiß. Nach und nach erfährt der Leser mehr über das Leben von Ehefrau Ruth, die Kinder Nathan, Beamer und Jenny, aber auch über Carls Eltern und seine Schwester. Alle haben auf ihre Art mit den Geschehnissen zu kämpfen, gehen ihren Weg aber größtenteils alleine. Ein wirklicher Zusammenhalt besteht nicht. Jeder versucht gegen die Traumata anzugehen - und das auf ziemlich verkorkste Art und Weise.
    Und genau da liegt leider mein größter Kritikpunkt. Die Charaktere sind alle so unglaublich unsympathisch. Ich konnte für keinen nur ein Fünkchen Sympathie aufbringen. Das Miteinander ist ein Desaster.
    Ich habe oft den Kopf geschüttelt und mich gefragt, wie man so leben kann. Da sieht man: Geld alleine macht nicht glücklich!

    Die Erzählweise war leider oft zäh und langatmig. Die Kapitel sind unglaublich lang, der Schreibstil hat mich oft an meine Grenzen gebracht. Ehrlicherweise musste ich ziemlich kämpfen, um das Buch zu beenden - obwohl ich die grobe Handlung irgendwie doch ganz spannend fand. Ich kann es schwer in Worte fassen.
    Selten habe ich so lange gebraucht, um ein Buch zu beenden und selten war ich danach so ratlos, wie ich es bewerten soll.

    Die ganze Zeit fiebert man auf die Auflösung hin, wer Carl damals in diesen Albtraum gebracht hat. Kurz vor knapp wird es endlich aufgelöst und dem Leser einfach in einem Satz vor den Latz geknallt. Ich bin nicht sicher, ob ich das genial oder absolut daneben finde.

    Ob diese Rezension aussagekräftig ist? Ich weiß es nicht. Vielleicht seid ihr genauso verwirrt wie ich. Wenn ihr wollt: lest das Buch selbst, um euch ein eigenes Bild zu machen. Wenn nicht, verpasst ihr aber auch nichts - glaube ich.

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