Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Kurt Prödel |
Verlag | park x ullstein |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 11.02.2025 |
EAN | 9783988160249 |
ISBN | 978-3-9881602-4-9 |
Seiten | 256 |
Abmessung | 132 mm x 30 mm x 208 mm |
Gewicht | 358 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Freundschaft, Bär, Erwachsenwerden, Aussenseiter, it, Verlust, Gaming, Coming of age, Computerspiele, offline, Identitäten, toxische Männlichkeit, digitale, LitCologne, Lebenswelten, leichtlesen, Verstorbener Freund, Online-Realität |
Kundenrezensionen
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Authentisch geschriebene Coming-of-Age Geschichte
2011 - der knapp sechzehnjährige Thomas, von seinen Klassenkameraden abfällig Klapper genannt, hat praktisch die gesamten Sommerferien vor seinem Computerbildschirm verbracht. Mit echten Menschen kann er wenig anfangen, seine Mitschüler sehen auf den Außenseiter herab. Als ein neues Mädchen in die Klasse kommt, die sich selbst Bär nennt, ändert sich seine Wahrnehmung komplett. Bär ist groß, selbstbewusst und teilt Klappers Leidenschaft für Counter Strike, nach und nach entwickelt sich eine stille Freundschaft, die Erinnerungen an diese Zeit beeinflussen Thomas´ Leben auch noch viele Jahre später.
"Klapper" von Kurt Prödel ist eine ruhig erzählte Coming-of-Age Geschichte, die mich beim Lesen ein wenig in die Vergangenheit versetzt hat. Zitronenkrümeleistee, Klappers röchelnder Computer mit dem Röhrenbildschirm, der akkurat gedeckte Abendbrottisch mit den Leonardo-Gläsern, das Alles schafft eine so authentische Atmosphäre, dass ich tief in der Handlung versunken war, obwohl es insgesamt kaum Spannungsmomente gab. Auch die Figuren, allen voran den nerdigen Klapper, fand ich absolut lebensecht beschrieben, so dass ich den Eindruck hatte, sämtliche Ereignisse "live" mit zu erleben - bis hin zu der lebhaften Vorstellung des Geruchs in Klappers siffigem Zimmer.
Der Schreibstil ist so lebendig, dass sich das Leseerlebnis wie eine Zeitreise anfühlte, die zwischenmenschlichen Beziehungen in den Familien sind so erschütternd realistisch dargestellt, dass es beinahe schmerzt. Dieses Buch hat mich mit leisen Tönen tief in seinen Bann gezogen. Lediglich das Ende kam in meinen Augen überraschend plötzlich, im Nachhinein betrachtet passt es für mich aber dennoch gut zur voran gegangenen Handlung. Einige Begriffe hat der Autor vielleicht etwas inflationär verwendet - ich bin z.B. recht häufig über irgendwelche "Billig"-Dinge gestolpert, für meinen Geschmack zu viel des Guten, was dem Gesamteindruck schlussendlich aber keinen Abbruch getan hat. Für diese berührende, nostalgisch geprägte Geschichte spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.
Fazit: Sowohl die Personen als auch jedes Detail des Hintergrundes fand ich authentisch und greifbar dargestellt, trotz leiser Töne war ich emotional tief in dem Roman versunken und mochte den E-Reader bis zum Ende kaum aus der Hand legen. Dieses - in meinen Augen recht einzigartige - Leseerlebnis empfehle ich daher gern weiter. -
Coming of Age
"Klapper" von Kurt Prödel ist ein Roman, der durch sein Cover direkt auffällt: Zwei Menschen, die am Ende eines Hügels stehen und den Sonnenuntergang einer Zitronensonne anschauen. Und es passt im Nachhinein gut zur Geschichte, wenn auch anders, als gedacht.
Thomas, auch Klapper genannt, ist zu Beginn ein fast sechzehnjähriger Teenager, der nach den Sommerferien in die Oberstufe kommen soll. Ein Metal- und Computerspielefan, wächst er in einer normalen Familie in einer Kleinstadt in NRW auf. Doch in der Schule ist er eher ein Außenseiter. Mit dem neuen Schuljahr ändert sich jedoch etwas: Die neue Schülerin Vivi-Marie, genannt Bär, kommt in seine Klasse und zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft, die vor allem auch um das Computerspiel "Counter Strike" kreist.
Die Geschichte spielt hauptsächlich im Jahr 2011, doch gibt es immer wieder Kapitel aus dem Jahr 2025, die die Gegenwart Klappers zeigen und gewisse Rückblenden zulassen.
Prödel schafft es in diesem Buch das Sentiment der späten Millenialgeneration einzufangen. Als Leser*in fühlt man sich definitiv in diese Zeit zurückkatapultiert.
Die Geschichte scheint auf den ersten Blick einfach nur eine gewisse Zeit einfangen zu wollen, doch dem ist nicht so. Prödel schafft es hier neben der gewissen Leichtigkeit auch eine Ernsthaftigkeit mit reinzubringen und auch schwere Themen mit einfließen zu lassen.
Beim Lesen musste ich oft an die Bücher von Caroline Wahl denken und so passt es, dass diese auch eine Meinung zu dem Buch vermerkt hat.
Wer eine Millenialgeschichte mit Leichtigkeit, aber auch etwas Schwere lesen möchte, die gut abgerundet ist, ist hier definitiv richtig. -
Offline seit…
2011 war das Jahr, an das sich der nun 30jährige Thomas immer wieder erinnert. Es war ein Jahr, das ihn prägte, ein Jahr in dem so viel geschah. Dass dieser Roman in 2 verschiedenen Zeitebenen erzählt wird und der damalige einen großen Stellenwert einnimmt, ist daher nicht verwunderlich. 2011 war Thomas gerade mal 16 Jahre, ein Computernerd und eher herablassend „Klapper“ genannter Außenseiter. Bis eines Tages sich die neue Mitschülerin „Bär“ neben ihn setzt. Ganz bewusst und ohne sich an den Blicken der anderen zu stören.
Die Handlung, melancholisch und mit schöner Tiefe gefiel mir sehr gut. Verschiedene Familiensituationen wurden interessant abgebildet und auch das Seelenleben der Teenager, bzw. hauptsächlich Klappers, konnte ich recht gut nachvollziehen. Und doch… Was es mit den Shirts auf sich hat, verstand ich nie. Klapper hörte doch nie Metal. Auch Bärs Familiensituation blieb diffus und unaufgeklärt, genauso das, was wirklich an jenem Abend geschah. Vielleicht aber ist genau dies auch als Einladung zu sehen sich mit der Handlung bewusst auseinanderzusetzen…
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