Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Anne Tyler |
Mitarbeit | Michaela Grabinger (Übersetzung) |
Verlag | Kein & Aber |
Originaltitel | Three Days in June |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 12.11.2024 |
EAN | 9783036950402 |
ISBN | 978-3-0-3695040-2 |
Seiten | 208 |
Abmessung | 125 mm x 20 mm x 190 mm |
Gewicht | 249 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
Betrug, Eltern, Beziehung, England, Affäre, Happy End, Getrenntleben, leichtlesen, ca. 2020 bis ca. 2029, Liebes-Beziehungs-Drama, Kinder haben, Brauteltern |
Kundenrezensionen
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Ein Roman über Vertrautheit, Liebe und zweite Chancen
Anne Tyler erzählt in „Drei Tage im Juni“ von einer Hochzeitsfeier, die alte Wunden, neue Chancen und die Frage nach Vertrauen und Vertrautheit aufwirft. Die amerikanische Bestsellerautorin, geboren 1941 in Minneapolis, gehört zu den bedeutendsten Schriftsteller:innen der Gegenwartsliteratur. Mit ihrem präzisen Blick für zwischenmenschliche Beziehungen und ihrer meisterhaften Erzählkunst wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pulitzer-Preis.
Worum geht’s genau?
Gail und Max, ein seit Langem getrenntes Paar, finden sich anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Debbie für drei Tage wieder unter einem Dach. Max bringt überraschend eine Katze mit, die den Bräutigam – wegen seiner Allergie – zum Umdenken zwingt und Max bei Gail einquartiert. Obwohl diese Vorstellung für Gail zunächst kaum erträglich scheint, merken die beiden schnell, dass die alte Vertrautheit zwischen ihnen nie ganz verschwunden ist. Während sie gemeinsam mit einigen Hochzeitspannen jonglieren und die vermeintliche Untreue des Bräutigams diskutieren, stellen sie sich auch den eigenen Fragen nach Liebe, Ehe und Vertrauen.
Meine Meinung
„Drei Tage im Juni“ ist das erste Buch von Anne Tyler, das ich gelesen habe, und es hat mich mit seiner leisen, aber eindringlichen Art beeindruckt. Besonders hervorzuheben ist Tylers Fähigkeit, Figuren lebendig und authentisch zu zeichnen. Die Chemie und Nähe zwischen Max und Gail sind so greifbar, dass man als Leser:in zwar unmittelbar ins Geschehen hineingeworfen wird, aber auch sofort die tiefe Vertrautheit spürt, die sie einst miteinander geteilt haben und die trotz ihrer Trennung noch vorhanden ist.
Das Buch ist ein klassisches „Feel-Good“-Werk, das sich wunderbar leicht liest, auch wenn es durchaus nachdenkliche Momente bietet. Humor und Lebensnähe ziehen sich durch die gesamte Geschichte, ohne dass die ernsteren Themen – wie Vertrauen, Liebe und die Herausforderungen langer Beziehungen – zu kurz kommen. Tyler schafft es, alltägliche Szenen in etwas Besonderes zu verwandeln, selbst wenn „nichts Herausragendes“ passiert. Genau das macht den Charme dieses Romans aus: Er ist wie ein Blick mitten ins Leben. Meine Lieblingsfigur im Buch ist zweifellos die Großmutter Joyce. Mit ihrer warmherzigen, aber auch herrlich ehrlichen Art bringt sie nicht nur Humor in die Geschichte, sondern auch einen zusätzlichen emotionalen Anker.
Ein kleines Manko war für mich die ungewöhnliche Struktur des Buches. Die Geschichte ist in nur drei Kapitel unterteilt, die jeweils einen Tag symbolisieren. Diese Aufteilung war zwar inhaltlich passend, hat meinen Lesefluss aber etwas gestört, da die Kapitel recht lang wirkten. Ein weiterer Punkt, der ich im Buch vermisst habe, ist, dass nicht gegendert wird. Trotzdem tut das der Qualität der Geschichte keinen großen Abbruch.
Fazit
„Drei Tage im Juni“ ist ein wunderschönes, lebensnahes Buch, das sich mit den alltäglichen Höhen und Tiefen des Lebens beschäftigt. Anne Tyler schafft es, aus einer vermeintlich simplen Geschichte über Liebe und Vertrauen eine berührende Erzählung zu machen, die gleichzeitig nachdenklich stimmt und unterhält. 4 von 5 Sternen.
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