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Kundenrezensionen
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Was will er sagen?
Zum Buch:
Der Autor ist Anfang der neunziger Jahre geboren, einer, seine Meinung nach Geilen Zeit. Es gab noch Nutellabrote, Wetter dass und Familienabende.
Aber es gab auch 9/11 und den ersten Amoklauf in Erfurt.
Meine Meinung:
Ich war in den Neunzigern Jahren zwar kein Kind mehr, wie der Autor, aber ich war gespannt auf das Buch.
Allerdings kam ich nicht wirklich mit dem Erzählstil klar, der Autor machte ziemliche Zeitsprünge und hat man die Zeit nicht selbst miterlebt, weiß man oft überhaupt nicht wovon er spricht. Auch ist mit bis zum Schluss unklar gewesen, worauf er überhaupt hinaus wollte. Es kam immer wieder 9/11, wer es miterlebt hat, weiß, es war eine Katastrophe, es war schrecklich, aber warum es immer und immer wieder erwähnt wurde, konnte ich nicht nachvollziehen. Als er dann in der Gegenwart angekommen ist, war es nur noch ein Gejammer, wie schlimm es Selbstständige Künstler getroffen hat, wie ungerecht alles ist. Ich kann es nicht nachvollziehen und verstehe nicht was er damit überhaupt sagen wollte.
Fast schon schade um die Lesezeit.
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Ich war einfach neugierig
Eine Kindheit in den Neunzigern. Fernab von Handy, Internet und Social Media. Es liefen Samstag abends noch Unterhaltungsshows für die ganze Familie, man blieb draußen bis die Laternen anfingen, die Eltern wusste nicht jede Minute wo man war. Zumindest am Anfang des Jahrzehnts, dann änderte sich alles.
Ich bin ein Kind der späten Neunzigern, als ich geboren wurde war alles schon anders..Daher war ich sehr neugierig wie es wohl war, in den Neunzigern noch ein Kind gewesen zu sein, ob es wirklich so anders, so befreiend war.
Der Schreibstil des Autors ist locker, es ist einfach zu lesen und irgendwie auch ganz amüsant, aber die große Neuheit war es nicht. Er erzählt halt Anekdoten aus seiner Kindheit. Mir scheint es die große Abrechnung mir dem Leben, das ihm völlig ungerecht erscheint.
Mein Fazit dazu, kann man lesen, muss man aber nicht.
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War es eine "geile Zeit"?
Inhalt:
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Der 1990 geborene Autor Niclas Seydack denkt in diesem Buch zurück an seine Jugendjahre und frühe Erwachsenenzeit und sinniert darüber, ob diese "geile Zeit" der Jugend tatsächlich vorbei ist und wie die Zukunft für seine Generation aussehen könnte.
Mein Eindruck:
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"Aufgewachsen waren wir mit einem Versprechen: Alles wird immer besser. Über Jahrhunderte hatte das Menschen angetrieben. Unsere Kinder sollen es einmal besser haben. Und über Jahrhunderte erfüllte sich dieser Wunsch. Unsere Eltern haben es besser als ihre Großeltern und sie wollten, dass wir es noch besser haben als sie. Deshalb haben mich meine Eltern damals aufs Gymnasium geschickt, gegen die Empfehlung meines Klassenlehrers. Wir waren nun die Ersten, die am Kipppunkt standen. Die Ersten, die wussten, dass es uns niemals besser gehen würde als denen vor uns. Die nächste Lebenskrise war nur eine Eigenbedarfskündigung entfernt. Einen nicht verlängerten Arbeitsvertrag. Wer gerade rechtzeitig geboren war, um 9/11 mitzukriegen und um die 30, als eine Pandemie startete, hatte entweder ein Kind oder ernst zu nehmende Probleme mit seiner mentalen Gesundheit. (Spoiler: Ich habe kein Kind.) "
Ich selbst bin ein gutes Jahrzehnt älter als der Autor und falle somit in eine Generation zwischen der seiner Eltern und seiner. Dennoch haben sich viele der geschilderten Erlebnisse und Erfahrungen mit meinen überschnitten. Teilweise konnte ich ihm zustimmen bzw. in nostalgischen Erlebnissen schwelgen wie z. B. die ersten Male im Internet mit Zähler, Handys, die noch nichts konnten außer telefonieren uvm. Und ja, auch ich komme aus einem Dorf. Dort gab es zwar kein gemeinschaftliches Krabbenpulen wie dort, wo Herr Seydack aufgewachsen ist. Aber es gab auch dort viele gemeinschaftliche Events. Man sah sich öfter, jeder kannte jeden. War das besser? Ja und nein, würde ich aus meiner Perspektive behaupten. Dafür gab es nicht die Möglichkeit, über diverse Medien wie Skype, WhatsApp uvm. in stetigen Kontakt zu treten. Auch diese Art der Kommunikation hat ihr Für und Wider.
Neben dem nostalgischen Schwärmen von der "geilen Zeit" (der Titel leitet sich von dem gleichnamigen Lied von Julie ab) ist der Unterton, besonders die Gegenwart und Zukunft betreffend, sehr negativ. Ich ertappe mich selbst oft dabei, dass ich denke, dass die Welt für uns und unsere direkten Nachfahren keine gute ist. Aber wenn man auf die Menschheitsgeschichte zurückblickt, hat jede Generation ihre Probleme und Herausforderungen zu bekämpfen gehabt. Jeder wusste nicht, ob es irgendwann besser ist. Und letztendlich liegt "besser" auch im Auge des Betrachters.
Des Weiteren war der Blick des Autors sehr stark geprägt von seiner männlichen Sichtweise. Er verwendet viele derbe Ausdrücke und es geht häufig um Sex und Alkohol. Hier konnte ich mich leider nicht mitnehmen lassen, es hat mich eher abgeschreckt. Diese Passagen habe ich eher quer gelesen.
Ich habe das Buch sehr zügig durchgelesen. An einigen Stellen gefiel mir die Ironie, und ich musste schmunzeln. An vielen Stellen fand ich mich jedoch nicht wieder und wusste nicht, ob der Autor dies ernst oder in übertriebener Ironie meinte. Letztendlich hat mich das Buch nachdenklich gemacht und stellenweise amüsiert. Aber ein Must-Read ist es nicht.
Fazit:
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Zusammenfassung des Aufwachsens in den Nullerjahren: teils ironisch, teils melancholisch, teilweise auch zu derb. -
Hatte mir mehr erwartet
Geile Zeit ist eine Biografie von Niclas Seydack aus dem Jahr 2024 und soll das Aufwachsen der Millennials in den 90ern und frühen 20ern widerspiegeln. Soll. Die Realität sah leider anders aus. Zwar wird im ersten Drittel des Buches darauf eingegangen und man bekommt Retrovibes mit Geile Zeit von Juli oder Poklemon auf RTL2 und anderen Kindheitserinnerungen.
Leider schweift der Plot im weiteren Verlauf immer mehr ab. Es wird zunehmend politisch und einseitig. Natürlich ist die Politik ein wichtiger Punkt und vermutlich kann sich jeder an den 11. September erinnern und was er zu dem Zeitpunkt getan hat. Jedoch wird es immer einseitiger und es kommt das Gefühl auf, dass der Autor einem mit Macht seine Meinung aufdrücken will. Auch seine Erfahrungen in der Verlags- und Journalismusbranche sind sehr interessant, aber ich hätte mir eher ein Buch gewünscht, in dem mehr die Erinnerungen und Erfahrungen des "normalen" Kindes angesprochen werden und man sich zurückversetzt fühlt. Oder hat der Großteil der Millennials bereits mit seinem Chef gekokst? Ich kann das jedenfalls nicht von mir behaupten. Außerdem fand ich es unheimlich anstrengend, mir das ständige Gejammer des Autors anzuhören. Corona, Faschismus, Politik allgemein, Verdienste usw.
Die Zeit der Covid-Pandemie nimmt einen sehr großen Teil des ziemlich dünnen Buches ein. Ich bin gerade einmal zwei Jahre älter als der Autor und kann sagen, dass mein Leben aus viel mehr als dieser Zeit besteht. Wenn er 1990 geboren ist, gibt es doch fast 30 Jahre davor, die man thematisieren könnte. Man hat das Gefühl, die Retro-Inhalte sind nur ein Aufhänger, um sich richtig über das politische Geschehen auslassen zu können
Wenn man hier ein Buch erwartet, um in Kindheitserinnerungen zu schwelgen, hat man leider die falsche Wahl getroffen. Für jeden politisch interessierten Erwachsenen kann es jedoch interessant sein.
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Ein schmerzlich, heiterer Blick in den Rückspiegel
Der Buchtitel "Geile Zeit" ist nicht nur ein Song der deutschen Pop-Rock-Band Juli aus dem Jahr 2004, sondern auch das Lebensgefühl einer unbeschwerten Millennials-Kindheit, bis zur ersten Krise. Was macht diese Generation aus? Warum traut man ihr nichts zu? Diese Autobiographie reist im Turbomodus durch die Zeit, und nennt gravierende Einschnitte und kleine Alltagshighlights, die uns alle geprägt haben. Ein unterhaltsames Buch, das voller Erinnerungen ist, die wir größtenteils miteinander teilen. In sie einzutauchen, war ein richtiges Vergnügen und man gerät ein bisschen ins Träumen. Liest sich angenehm flüssig. Für mich genau richtig, ohne Sinnsuche oder tiefgehende Analysen. Eher seicht und tröstlich, wobei ich manches auch in Ruhe wirken lassen musste. Ein schmerzlich, heiterer Blick in den Rückspiegel. Ein schönes Buchgeschenk. Nicht nur für Millennials.
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