Beschreibung
Produktdetails
Autoren | K J Reilly, K. J. Reilly |
Mitarbeit | Ute Mihr (Übersetzung) |
Verlag | DTV |
Originaltitel | Four for the Road |
Sprache | Deutsch |
Altersempfehlung | 14 bis 99 Jahre |
Produktform | Taschenbuch |
Erschienen | 17.10.2024 |
EAN | 9783423650403 |
ISBN | 978-3-423-65040-3 |
Seiten | 352 |
Abmessung | 138 mm x 36 mm x 210 mm |
Gewicht | 434 g |
Themen |
Kinder- und Jugendbücher
> Jugendbücher ab 12 Jahre
Tod, Liebe, Wut, Heilung, Freundschaft, Vergebung, Selbsthilfegruppe, Trauma, Erwachsenwerden, Trauer, Rache, Erlösung, Verlust, erste Liebe, Coming of age, ab 14, young adult, Der Kleine Prinz, Liebesgeschichte, Autounfall, Tod eines Kindes, Trauerbewältigung, Roadnovel, Tennessee, Graceland, Der Fänger im Roggen, Kummer, Kierkegaard, Holden Caulfield, Trunkenheit am Steuer, Tod eines Elternteils, Erste Verliebtheit, leichtlesen, empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahre |
Kundenrezensionen
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Roadtrip zurück ins Leben
Der Roman wird aus der Ich-Perspektive des 17-jährigen Asher erzählt, dessen Leben durch den Unfalltod seiner Mutter vor einem Jahr völlig aus den Fugen geraten ist. Er ist so von Trauer, Wut und Schmerz erfüllt, dass es für ihn kaum einen anderen Lebensinhalt gibt.
Der Autorin gelingt es, die verwirrende Gefühls- und Gedankenwelt des Jugendlichen authentisch zu vermitteln. Der Schreibstil ist locker und umgangssprachlich, aber zum Glück ohne übertriebenen Jugendslang.
Das Setting der Selbsthilfegruppe hat mir gut gefallen, hier scheint Asher zum ersten Mal auf andere Menschen zu treffen, die ihn verstehen und seinen Schmerz teilen. Sehr berührend fand ich die Szenen, in denen Asher von außen betrachtet irrational handelt, aber von Will oder Sloane sofort verstanden wird.
Neben Asher sind auch die anderen Charaktere einfühlsam und nachvollziehbar gezeichnet und ich habe sehr mit ihnen gelitten. Besonders der 80-jährige Henry und „seine Evelyn“ haben es mir angetan. Die Szenen mit ihm hatten oft etwas tragikomisches und waren sehr berührend. Überhaupt zieht sich trotz des ernsten Themas ein feiner Humor durch die ganze Geschichte.
Der Roadtrip an sich, für den jeder der vier seine eigene Motivation hat, wird unaufgeregt und schön erzählt. Vor allem, wie die vier als Freunde immer mehr zusammenwachsen und die Reise schließlich zu einem Weg der Heilung wird, hat mir sehr gut gefallen.
Fazit. ‚Das Verhalten ziemlich normaler Menschen‘ ist eine traurig-schöne Geschichte mit wunderbar gezeichneten Figuren und einer ruhigen und zugleich aufwühlenden Handlung. Das Buch handelt von Tod und Trauer und ist gleichzeitig lebensbejahend und hoffnungsvoll. Mich hat die Geschichte sehr berührt. -
Bewegender Roman
Vier Menschen machen sich auf dem Weg nach Memphis. Sie sind zwar alle sehr unterschiedlich, haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Jeder von Ihnen hat eine geliebte Person verloren.
Wer als Leser bereits selbst solch eine tragische Erfahrung machen musste, dem kann dieser Roman schon sehr emotional mitnehmen. Ich fand die Geschichte sehr bewegend. Das Thema Trauerbewältigung ist wichtig und jeder trauert unterschiedlich lange und unterschiedlich intensiv. Dies möchte uns die Geschichte vermitteln. Gut finde ich, dass irgendwie mehrere Seiten angesprochen werden. Nicht nur die des Trauernden, sondern auch die Seite der weiteren Familienangehörigen und der Trauerhelfer. Die Erzählung ist oftmals sehr tragisch und traurig. Zwischendurch kommen auch humorvollen Szenen vor. Sie ist insgesamt nicht hochspannend, sondern wird überwiegend in einem ruhigen Ton erzählt, was aber nicht schlimm ist. Nebenbei entwickeln sich in dem Roman wahre Freundschaften und auch noch eine nette Liebesgeschichte.
Trotz ein paar Längen in der Erzählweise konnte mich der Roman emotional mitnehmen. -
Emotionales Jugendbuch
Inhalt:
Vor dreizehn Monaten kam Ashers Mutter bei einem Autounfall ums Leben. Seitdem ist Ashers Welt aus den Angeln. Er findet einfach nicht in ein normales Leben zurück, sondern wird von seiner Trauer, seinem Schuldgefühl und seinem Hass gegenüber dem Unfallverursacher überwältigt. Als er anfängt, Trauergruppen zu besuchen, findet er dort überraschend Freunde: die etwa gleichaltrigen Will und Sloane sowie den 80-jährigen Henry. Die vier begeben sich zusammen auf eine lange Reise von New Jersey nach Tennessee, deren wahren Zweck Asher den anderen aber geflissentlich verschweigt. Er beabsichtigt nämlich, den „Mörder“ seiner Mutter zu töten.
Meine Meinung:
Das Thema dieses tollen Jugendbuchs ist ein ziemlich ernstes. Doch schon am Cover und am Titel kann man erkennen, dass da auch noch eine heitere Seite dabei ist. So wird man beim Lesen nicht runter gezogen, sondern immer wieder von Lebensmut und Hoffnung erfüllt. Das Buch ist sehr emotional und damit dem Thema absolut angemessen. Ich habe mit den Protas geweint und mich gesorgt, aber auch das ein oder andere Mal über sie geschmunzelt und mit ihnen gelacht.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und die Gefühle der Protas werden sehr gut dargestellt. Man nimmt sie ihnen total ab. Eigentlich hätte ich gerne 5 Sterne vergeben, aber manches lief mir dann einfach zu glatt, um noch irgendwie realistisch zu sein. Das hat mich persönlich ein wenig gestört, soll aber niemanden davon abhalten, das Buch selbst zu lesen. Dabei denke ich nicht, dass es man es unbedingt lesen sollte, wenn man selbst gerade in tiefster Trauer steckt. Da wird man sich kaum drauf einlasen können. Aber man kann durchaus einige Anregungen mitnehmen, die einem irgendwann im Fall der Fälle weiterhelfen können. -
Alles anders
Asher hat seine Mutter bei einem Autounfall verloren. Und er gibt sich selbst die Schuld daran, denn seine Mutter war seinetwegen ins Einkaufszentrum gefahren, weil seine Turnschuhe gestohlen worden waren und er dringend neue für ein wichtiges Spiel am nächsten Tag brauchte. Oder hat doch der Alkohol Schuld, den der LKW-Fahrer getrunken hat, der seiner Mutter hinten drauf gefahren ist? Um mit seinen Schuldgefühlen und seiner Trauer besser umgehen zu können, besucht Asher gleich zwei Trauergruppen, in denen er andere Trauernde kennenlernt, die auf den ersten Blick so gar nicht zu ihm passen wollen. Asher sinnt auf Rache: Was der LKW-Fahrer seiner Familie angetan hat, das soll nun auch die Familie des Fahrers zu spüren bekommen. So macht Asher sich auf den Weg, um den Fahrer umzubringen. Dabei nimmt er drei Trauernde aus seinen Gruppen mit, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Schnell wird aus ihnen eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich gegenseitig (unter-)stützt. Und dann kommt für Asher alles ganz anders als gedacht.
Man merkt dem Buch an, dass die Autorin Psychologie studiert hat und sich mit den Seelen ihrer Mitmenschen auskennt. In leichter, jugendlicher Sprache schildert sie das Innenleben von Asher. Das Buch beginnt langsam und die Geschichte scheint sich im Kreis zu drehen, bis sie plötzlich einen starken Lesesog entfacht. Obwohl die Zielgruppe Jugendliche sind, würde ich dieses Buch auch Erwachsenen empfehlen. Die philosophischen Zitate regen zum Nachdenken an, auch wenn man selber gerade nicht trauert. -
Trauer in allen Facetten
Ein Roadtrip zur Trauerbewältigung – so könnte man die Geschichte vielleicht im Kern zusammenfassen, denn tatsächlich dreht sich vieles um Ashers traumatischen Verlust und wie der 17jährige mit dem Schmerz umgeht, seine Mutter bei einem furchtbaren Autounfall verloren zu haben. Die anderen Figuren, die Asher in den verschiedenen Trauergruppen im Raum 212 kennenlernt, haben mit ähnlichen Gefühlen zu kämpfen, und die Kombination aus den Jugendlichen Sloane und Will, die zu Ashers Freunden werden, und dem alten Witwer Henry finde ich sehr gelungen. Es ist schön beschrieben, wie sie sich annähern, füreinander Verständnis zeigen und sich abwechselnd unterstützen. Auch die Gruppenbetreuerin, die Asher wegen ihres Aussehens Peter Pan nennt, finde ich gut dargestellt – sie bemüht sich, behutsam eine Verbindung aufzubauen und Zugang zu allen zu finden.
Ich kann nicht beurteilen, wie authentisch Ashers Gefühle beschrieben sind, aber sie sind auf jeden Fall beim Lesen stets nachvollziehbar. Viele Details an dieser Geschichte mochte ich sehr, z.B. dass Evelyn nach Graceland mitfährt oder die Bestellungen bei Applebee’s oder dass Grace am Ende so eine tolle Verwandlung durchmacht. Es gibt neben dem tiefen und wütenden Schmerz, den Fragen, die niemand beantworten kann (warum passiert so was?), der Verzweiflung und den Rachegedanken auch immer wieder humorvolle, tröstende Stellen im Roman, mit liebevoller Nähe und Verständnis für die Ausnahmesituation, in der sich alle Beteiligten befinden.
Die Aufmachung des Buches mit den Zitaten innen gefällt mir prima, auch das Nachwort der Autorin fand ich lesenswert. Schade nur, dass bei Ashers Nachnamen geschlampt wurde (im Buch heißt er Hunting, nicht Hunter). Aber abgesehen von dieser Korinthe ist das Buch ein zweifellos wichtiges. Es gibt mit Asher jemandem eine Stimme, der gehört werden sollte, und sorgt so vielleicht im Umgang mit Trauernden für mehr Verständnis.
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