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Als wir Schwäne waren - Roman

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Von Wahrheit und Willkür in den Plattenbausiedlungen der alten BRD - Der neue Roman von Behzad Karim Khani, dem Shootingstar der deutschen LiteraturEin Junge, der sich eine Gewalt herbeisehnt, die eine Kuhle hinterlässt mit den Umrissen Deutschlands. Er lebt in einer Siedlung, wo die Küchen keine Abzüge haben, und in deren Fluren es nach Armut, Majoran und Etagenbetten riecht. Es sind die 1990er und er ist mit seiner Familie aus dem Iran ins Ruhrgebiet geflohen. Die Mutter ist Soziologin, der Vater ein Schriftsteller, in dessen Sprache es fünfzehn verschiedene Begriffe für Stolz gibt. Deutschland erlebt er als Kränkung und wird zum Beobachter. Erschöpft sich dabei, das Land zu begreifen, während die Mutter an das An- und Weiterkommen glaubt und die Wut des Sohnes immer ungehemmter wird. Denn auf den Straßen seines Viertels herrscht eine Gewalt, von der die Eltern wenig mitbekommen.Ein Roman über ein tristes Land. Über die Diaspora als Heimat. Über die Freiheit im Fremdsein. Über kaputte Aufzüge und die Wahrheit der Schwäne.

Über den Autor / die Autorin

Behzad Karim Khani wurde in Teheran geboren und wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Er war noch keine zehn Jahre alt, als er mit seinen Eltern nach Deutschland kam und sie sich im Ruhrgebiet niederließen. Seit 2003 lebt er in Berlin-Kreuzberg. Sein Debütroman Hund, Wolf, Schakal erschien 2022 bei Hanser Berlin.

Vorwort

„Das ‚Heimatbuch eines Heimatlosen', eine Reflexion über Fremdsein und die Wohltat der Trennung, übersetzt: ein Buch über Deutschland.“ Sonja Zekri, SZ

Zusatztext

„Wenn Sie dieses Jahr nur ein einziges Buch lesen, dann bitte unbedingt dieses! … Es geht um Kränkungen und Verletzungen. Um ein ‚ Weiter' und um eine Angst, die als Wut gespeichert wird. Eine Wut, die auch auf das Schweigen und das Sich-Verstecken antwortet. … Behzad Karim Khani hat eine spektakuläre Sprache gefunden, in der Melancholie und Härte, Empathie und Selbstschutz miteinander ringen.“ Carsten Schrader, kulturnews, 13.08.24

„Ein Roman über den Verlust von Heimat, die Suche danach, das Hadern mit ihr. … Ein Buch wie ein Arthouse-Film. Behzad Karim Khani erzählt leise, poetisch und reflektiert, gleichzeitig ist der Roman wütender, gnadenloser und unverstellter in seinen Analysen der sogenannten deutschen Mehrheitsgesellschaft. Sein ist Ton präziser und weniger knallig als in seinem Debüt, dafür umso strahlender. Versöhnlich, persönlich und kraftvoll, ein Buch, das nachdenklich macht.“ Nadine Kreuzahler, rbb Radio 3, 23.08.24

„Das ‚Heimatbuch eines Heimatlosen', eine Reflexion über Fremdsein und die Wohltat der Trennung, übersetzt: ein Buch über Deutschland.“ Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung, 17.08.24

„Behzad Karim Khanis Sprache ist sehr präzise und bis aufs Nötigste verknappt, … schlagwortartig vorwärtsdrängend. Dabei immer von einer Freude an Klang und Poesie durchzogen. Ein Roman, der ein erhellendes Licht von außen auf die deutsche Gesellschaft wirft, weil er von Menschen erzählt, die eigentlich dazugehören sollten, aber von vorneherein keine Chance haben.“ Christoph Ohrem, WDR5, 22.08.24

„Karim Khani erzählt in nostalgischen, beinahe zärtlichen Tönen. Literarisch brillant!“ Robert Schwerdtfeger, Berliner Morgenpost, 17.08.24

„›Als wir Schwäne waren‹ ist wie ein perfektes Hip-Hop-Album. Kurze, knappe Sätze erzeugen einen Lesefluss wie eine treibende Bassline. Die Sprache ist direkt, aber poetisch. … Ob an der Oberfläche oder in der Tiefe, dieser Roman knallt. Aber so richtig.“ Ludwig Lohmann, Buchkultur, 23.08.24

„Behzad Karim Khani erzählt autobiographisch über sein Fremdsein in der Bundesrepublik der Achtzigerjahre, über die Perspektivenlosigkeit und die vielen Hürden für Ausländer, vor allem aber darüber, wie schwer es ist, diesen Ort als Heimat zu empfinden.“ Martin Grabner, Kurier, 18.08.24

„Poetisch, rau schreibt Khani vom Aufwachsen in einer Siedlung im Ruhrgebiet, von ‘dysfunktionaler Hoffnung‘.“ Sohra Nadjibi, Frankfurter Stadtmagain Frizz, September 2024

„Wortgewandt und poetisch hält er der weißen Mehrheitsgesellschaft den Spiegel vor und zeigt, wie Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus eine Identität formen, die von Schmerz ebenso erfüllt ist wie von Stolz.“ Thomas Hummitzsch, Der Freitag, 12.09.24

„Dieser Roman berührt durch Karim Khanis ganz besondere Sprache, eine Art Poesie der Gewalt…, die in der zeitgenössischen Literatur ihresgleichen sucht. … Wer keine Angst vor der hässlichen Seite Deutschlands hat, sollte dieses Buch lesen.“ Schabnam Tafazoli, Lübecker Nachrichten, 17.09.24

„Mit Als wir Schwäne waren gelingt Khani das Kunststück, seine atemberaubend abgebrühte Prosa zu einer weich aufgerauten, mitunter auch etwas offensichtlich ausgestellten Harte-Jungs-Melancholie weiterzuentwickeln, für deren präzise, einfallssatte Windungen man sich sogar noch bedanken möchte, wenn sie einen direkt in die Fresse treffen.“ Erik Heier, Tip Berlin, 25.09.24

„Khani hat eine raue, wundervolle Sprache, mit der er diese Geschichte in Worte fasst.“ Kerstin Herrnkind, Stern, 25.09.24

„Migrationsromane und Einwanderergeschichten, die von Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit und Ohnmacht erzählen, gibt es einige. Selten aber sind sie von einem solch wuchtigem und wütendem Aufbegehren geprägt wie Behzad Karim Khanis Roman. Als wir Schwäne waren ist ein Buch, das durch seine Außenseiterperspektive fesselt und aufrüttelt.“ Holger Heiman, SRF Kultur, 27.09.24

»Der zweite Roman ist etwas leiser in den Tönen und poetischer. Die Sätze sind wirklich immer an der richtigen Stelle. … Mir hat der kleine aber feine Roman sehr gefallen. Unbedingt lesen!« Burcu Arslan, Cosmo, Radio Bremen, 26.10.24

»Der kann schreiben wie kaum jemand und in diesem Buch zeigt er wieder, was für ein kraftvoller Erzähler er ist, was für eine poetische Sprache er hat. … Es ist für mich das wichtigste und herzzerreißende Buch des Herbstes.« Elke Heidenreich, Spiegel Online, 03.11.24

»Wütend und poetisch zugleich rechnet er ab mit der sogenannten deutschen Mehrheitsgesellschaft, die Einwanderer unentwegt daran erinnert, dass sie nur ‚Gäste‘ sind.« SRF Bestenliste, 30.10.24

»Das ist ein Buch, das mich nachhaltig beeindruckt hat und ein Buch von dem ich wünsche, dass es in naher Zukunft Lektüre an Schulen wird.« Regina Schwan, Deutschlandfunk Kultur, Lesart, 27.11.24

»Vom poetischen Titel abgesehen ist es ein schroffes und hartes Buch, das sich in diesem Ton völlig unterscheidet von Karim Khanis Debüt…. Gerecht ist dieser Roman nicht. Er ist stolz und selbstgefällig, aber das ist auch eine ästhetische Qualität. Denn das Schroffe ist durchaus ein Ort für die Literatur, allerdings ein riskanter. Behzad Karim Khani such dieses Risiko.« Ijoma Mangold, Die ZEIT, 30.11.24

Bericht

"Wenn Sie dieses Jahr nur ein einziges Buch lesen, dann bitte unbedingt dieses! ... Es geht um Kränkungen und Verletzungen. Um ein ' Weiter' und um eine Angst, die als Wut gespeichert wird. Eine Wut, die auch auf das Schweigen und das Sich-Verstecken antwortet. ... Behzad Karim Khani hat eine spektakuläre Sprache gefunden, in der Melancholie und Härte, Empathie und Selbstschutz miteinander ringen." Carsten Schrader, kulturnews, 13.08.24 "Ein Roman über den Verlust von Heimat, die Suche danach, das Hadern mit ihr. ... Ein Buch wie ein Arthouse-Film. Behzad Karim Khani erzählt leise, poetisch und reflektiert, gleichzeitig ist der Roman wütender, gnadenloser und unverstellter in seinen Analysen der sogenannten deutschen Mehrheitsgesellschaft. Sein ist Ton präziser und weniger knallig als in seinem Debüt, dafür umso strahlender. Versöhnlich, persönlich und kraftvoll, ein Buch, das nachdenklich macht." Nadine Kreuzahler, rbb Radio 3, 23.08.24 "Das 'Heimatbuch eines Heimatlosen', eine Reflexion über Fremdsein und die Wohltat der Trennung, übersetzt: ein Buch über Deutschland." Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung, 17.08.24 "Behzad Karim Khanis Sprache ist sehr präzise und bis aufs Nötigste verknappt, ... schlagwortartig vorwärtsdrängend. Dabei immer von einer Freude an Klang und Poesie durchzogen. Ein Roman, der ein erhellendes Licht von außen auf die deutsche Gesellschaft wirft, weil er von Menschen erzählt, die eigentlich dazugehören sollten, aber von vorneherein keine Chance haben." Christoph Ohrem, WDR5, 22.08.24 "Karim Khani erzählt in nostalgischen, beinahe zärtlichen Tönen. Literarisch brillant!" Robert Schwerdtfeger, Berliner Morgenpost, 17.08.24 "'Als wir Schwäne waren' ist wie ein perfektes Hip-Hop-Album. Kurze, knappe Sätze erzeugen einen Lesefluss wie eine treibende Bassline. Die Sprache ist direkt, aber poetisch. ... Ob an der Oberfläche oder in der Tiefe, dieser Roman knallt. Aber so richtig." Ludwig Lohmann, Buchkultur, 23.08.24 "Behzad Karim Khani erzählt autobiographisch über sein Fremdsein in der Bundesrepublik der Achtzigerjahre, über die Perspektivenlosigkeit und die vielen Hürden für Ausländer, vor allem aber darüber, wie schwer es ist, diesen Ort als Heimat zu empfinden." Martin Grabner, Kurier, 18.08.24 "Poetisch, rau schreibt Khani vom Aufwachsen in einer Siedlung im Ruhrgebiet, von 'dysfunktionaler Hoffnung'." Sohra Nadjibi, Frankfurter Stadtmagain Frizz, September 2024 "Wortgewandt und poetisch hält er der weißen Mehrheitsgesellschaft den Spiegel vor und zeigt, wie Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus eine Identität formen, die von Schmerz ebenso erfüllt ist wie von Stolz." Thomas Hummitzsch, Der Freitag, 12.09.24 "Dieser Roman berührt durch Karim Khanis ganz besondere Sprache, eine Art Poesie der Gewalt..., die in der zeitgenössischen Literatur ihresgleichen sucht. ... Wer keine Angst vor der hässlichen Seite Deutschlands hat, sollte dieses Buch lesen." Schabnam Tafazoli, Lübecker Nachrichten, 17.09.24 "Mit Als wir Schwäne waren gelingt Khani das Kunststück, seine atemberaubend abgebrühte Prosa zu einer weich aufgerauten, mitunter auch etwas offensichtlich ausgestellten Harte-Jungs-Melancholie weiterzuentwickeln, für deren präzise, einfallssatte Windungen man sich sogar noch bedanken möchte, wenn sie einen direkt in die Fresse treffen." Erik Heier, Tip Berlin, 25.09.24 "Khani hat eine raue, wundervolle Sprache, mit der er diese Geschichte in Worte fasst." Kerstin Herrnkind, Stern, 25.09.24 "Migrationsromane und Einwanderergeschichten, die von Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit und Ohnmacht erzählen, gibt es einige. Selten aber sind sie von einem solch wuchtigem und wütendem Aufbegehren geprägt wie Behzad Karim Khanis Roman. Als wir Schwäne waren ist ein Buch, das durch seine Außenseiterperspektive fesselt und aufrüttelt." Holger Heiman, SRF Kultur, 27.09.24 »Der zweite Roman ist etwas leiser in den Tönen und poetischer. Die Sätze sind wirklich immer an der richtigen Stelle. ... Mir hat der kleine aber feine Roman sehr gefallen. Unbedingt lesen!« Burcu Arslan, Cosmo, Radio Bremen, 26.10.24 »Der kann schreiben wie kaum jemand und in diesem Buch zeigt er wieder, was für ein kraftvoller Erzähler er ist, was für eine poetische Sprache er hat. ... Es ist für mich das wichtigste und herzzerreißende Buch des Herbstes.« Elke Heidenreich, Spiegel Online, 03.11.24 »Wütend und poetisch zugleich rechnet er ab mit der sogenannten deutschen Mehrheitsgesellschaft, die Einwanderer unentwegt daran erinnert, dass sie nur 'Gäste' sind.« SRF Bestenliste, 30.10.24 »Das ist ein Buch, das mich nachhaltig beeindruckt hat und ein Buch von dem ich wünsche, dass es in naher Zukunft Lektüre an Schulen wird.« Regina Schwan, Deutschlandfunk Kultur, Lesart, 27.11.24 »Vom poetischen Titel abgesehen ist es ein schroffes und hartes Buch, das sich in diesem Ton völlig unterscheidet von Karim Khanis Debüt.... Gerecht ist dieser Roman nicht. Er ist stolz und selbstgefällig, aber das ist auch eine ästhetische Qualität. Denn das Schroffe ist durchaus ein Ort für die Literatur, allerdings ein riskanter. Behzad Karim Khani such dieses Risiko.« Ijoma Mangold, Die ZEIT, 30.11.24

Kundenrezensionen

  • Treffend

    Am 31. August 2024 von woolbooksandcoffee geschrieben.

    Ein Buch, was aktueller kaum sein könnte. In knappen Gedankenschnipseln, verpackt in angenehm kurzweiligen Kapiteln, nimmt uns Khani mit in eine Jugend geprägt von Problemen. Armut, (struktureller) Rassismus, traumatische Erfahrungen und die (fehlende) Chancengleichheit. Was macht es mit einem Jugendlichen, in solchen Bedingungen aufzuwachsen? Auf eine sehr persönliche Art und Weise und in poetischer Sprache erzählt Khani die Geschichte eines Heranwachsens, welches von Wut und Verzweiflung geprägt ist. Genau diese Gefühle transportiert die fantastische Sprache zum Lesenden, so dass sich teilweise eine richtiges Unwohlsein beim Lesen einschleicht. Auch wenn es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, so würde ich vermuten, dass sich mehr als ein oder zwei autobiographische Erlebnisse in dem Buch finden oder zumindest auf die eine oder andere Art Einzug in die Geschichte gefunden haben. Sehr lesenswert!

  • schmerzhaft - schön

    Am 30. August 2024 von alicii geschrieben.

    Was bedeutet es, wenn man seine Heimat verlässt, aber nie irgendwo ankommt? Wenn man auf dem Weg zur eigenen Identität nicht nur auf innere, sondern auch auf äußere Widerstände und Hindernisse trifft? Und wodurch definieren sich Heimat und Identität überhaupt?
    Mit diesen Fragen sieht sich der Ich-Erzähler dieses Romans nach der Flucht seiner Eltern aus dem Iran nach Bochum konfrontiert. Er wächst in den 80ern und 90ern in einem Umfeld auf, das nicht frei von Gewalt und Drogen ist. Nicht nur die Schicksale der Freunde aus der Nachbarschaft offenbaren die dort lauernden Abgründe, auch der Ich-Erzähler muss sich durch Höhen und Tiefen kämpfen.

    Der Autor bewegt sich in diesem Roman auf einem beeindruckenden sprachlichen Niveau, das Mosaik aus Erinnerungen und Gedanken des Ich-Erzählers ist voller Metaphern und Vergleiche, dabei hält er sich oft nicht mit verschachtelten Sätzen auf, sondern überzeugt mit seinen direkten, ehrlichen Worten. Insgesamt zeugt der Schreibstil von einem beneidenswerten Gefühl für die deutsche Sprache und ihre Möglichkeiten.
    Der Inhalt des Buches schmerzt noch mehr, wenn man sich bewusst macht, dass es dem Autor in seiner Jugend im Ruhrgebiet vielleicht nicht genau so, aber wahrscheinlich ähnlich erging.
    Absolute Leseempfehlung!

  • Große Fragen literarisch intelligent verpackt

    Am 13. August 2024 von carl.a geschrieben.

    Ist der Schwan ein Zugvogel oder nicht, das ist irgendwie eine Schlüsselfrage, die dem Roman von Behzad Karim Khani wohl seinen Titel gegeben hat: Als wir Schwäne waren. Der Vater des Protagonisten des Romans behauptet dabei in einer kleinen Randgeschichte, die in der alten Heimat Iran spielt: Das der Schwan ein Zugvogel sei. Nach der Migration im Alter von 10 Jahren merkt er aber, dass Schwäne Ortsfest sind, nicht migrieren und wandern. Die offene Frage, die ich hinter der Feststellung sehe, ist: Soll das für uns Menschen vielleicht auch gelten? Können wir in der Fremde eine neue Heimat finden oder nicht? Was ist eigentlich Heimat?
    Philosophisch gut durchdrungen reflektiert Behzad Karim Khani sein Erleben als Migrant aus dem Iran im Ruhrgebiet. Dabei ist es auf jeden Fall mehr als noch so ein Einwanderungserfahrungsbericht. Geschickt spinnt er in seine Erzählstränge über seine harte Kindheit im Pott gut recherchierte Details aus den 90er Jahren in Deutschland: C64 und Kabelfernsehen, Zottwerbung. Behzad Karim Khani gelingt das alles auf sehr intelligente Weise mit seiner Einwanderperspektive zu beleuchten und zu hinterfragen und in ein neues Licht zu stellen, so dass es Lust auf mehr macht, auch wenn es nicht wirklich ein happy end für ihn und seine Familie in Deutschland gibt.

  • Suche nach Heimat

    Am 12. August 2024 von Quincyliest geschrieben.

    Behzad Karim Khani erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte einer Flucht einer Familie aus dem Iran in den 90er Jahren und über das Ankommen in Deutschland. In einer bildhaften und ausdrucksstarken Sprache beschreibt er die Suche nach Heimat und Identität. Der Junge, keine 10 Jahre alt, ist hin und hergerissen zwischen seinen Wurzeln und dem neuen Leben in Deutschland. Die Eltern sind Akademiker, die Mutter Soziologin, der Vater Schriftsteller. Ihre Abschlüsse werden in Deutschland nicht anerkannt. Der Vater arbeitet nun als Taxifahrer. Die Eltern versuchen, neu Fuß zu fassen, die deutsche Mentalität zu verstehen.
    Die Realität ist oft hart und brutal. Das soziale Umfeld ist geprägt von Armut und Kriminalität. Die Wut des Sohnes wächst. Er ist ein Außenseiter, erlebt Demütigung, wird ausgegrenzt. Immer mehr driftet er in die Kriminalität ab.
    Ungeschönt und ehrlich beschreibt der Autor die Geschichte einer Migration. Das Buch regt zum Nachdenken an.

  • Über das Zerrissen sein in einem neuen Land

    Am 05. August 2024 von Anonym geschrieben.

    „Als wir Schwäne waren“ spielt zu Beginn der 1990er Jahre im Ruhrgebiet und erzählt von einem Jungen, der mit seinen Eltern aus dem Iran ins Ruhrgebiet geflohen ist. Während sein Vater Deutschland als Kränkung erlebt, ist die Mutter von einer zuversichtlicheren Art geprägt und versucht in Deutschland anzukommen. Doch auch ihr Sohn erfährt schon in jungen Jahren, wie er in Deutschland als Fremder angesehen und behandelt wird und wendet sich so immer mehr der Gewalt, die in seinem Viertel herrscht, zu.

    Direkt zu Beginn hat mich Khani mit seiner ausdrucksstarken Sprache in den Bann gezogen. Khanis Worte sind sehr bedacht gewählt, kein Wort ist zu viel. Stattdessen sind seine Formulierungen so bedeutungsvoll, dass ich das ein oder andere Mal die Sätze nochmals lesen wollte, weil es Khani so gut gelingt, begreifbar zu machen, womit man als Geflüchteter in einem neuen Land zu kämpfen hat. Was einem aus seiner früheren Heimat fehlt, aber auch in welcher Hinsicht „die Anderen“ einen nicht verstehen können. Khani findet Worte für das Zerrissensein in einem neuen Land und warum es so schwer ist, dort anzukommen. Eindrücklich arbeitet er die sehr unterschiedlichen Blickweisen und Probleme, die die Charaktere mit der neuen Heimat haben, heraus und zeigt gleichzeitig, wie jeder einzelne Charakter auf seine Weise damit zu kämpfen hat, Deutschland als neue Heimat anzusehen. „Als wir Schwäne waren“ eröffnet einem eine neue Perspektive auf das Thema Integration und regt dadurch stark zum Nachdenken an. Mir hat das Buch durch seine aussagekräftige Sprache wirklich gut gefallen.

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