Fr. 33.50

Juli, August, September - Roman

Deutsch · Fester Einband

Versand in der Regel in 1 bis 3 Arbeitstagen

Beschreibung

Mehr lesen

Auf der Suche nach Wahrheit: Die Geschichte einer modernen jüdischen Familie. "Olga Grjasnowa erweist sich als kluge Chronistin moderner Verirrung." Publishers WeeklyLous zweiter Ehemann ist eine Trophäe - das muss selbst ihre Mutter anerkennen. Sergej ist Pianist und er ist jüdisch, genau wie Lou. Trotzdem ist ihre Tochter Rosa noch nie in einer Synagoge gewesen - eine ganz normale jüdische Familie in Berlin. Aber sind sie noch eine Familie, und was ist das überhaupt? Um das herauszufinden, folgt Lou der Einladung zum 90. Geburtstag ihrer Tante. In einem abgehalfterten Resort auf Gran Canaria trifft der ganze ex-sowjetische Clan aus Israel zusammen, verbunden nur noch durch wechselseitige Missgunst. Gegen die kleinen Bösartigkeiten und die vage Leere in sich trinkt Lou systematisch an und weiß plötzlich, dass die Antwort auf all ihre Fragen in der glühenden Hitze Tel Avivs zu finden ist.Ein Roman, so aktuell, zynisch und unterhaltsam, wie nur Olga Grjasnowa ihn schreiben kann, über eine Frau, deren Identität sich aus lauter Splittern zusammensetzt, die scheinbar alle nicht zusammenpassen. Bis sie es auf unerwartete Weise doch tun.

Über den Autor / die Autorin

Olga Grjasnowa, geboren in Baku, Aserbaidschan. Sie lebt als Professorin an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Längere Auslandsaufenthalte in Polen, Russland, der Türkei, den USA und Israel. Sie hat bislang einen Essay und vier Romane veröffentlicht, zuletzt 2020 "Der verlorene Sohn". Ihre Werke wurden in 15 Sprachen übersetzt, fürs Radio und die Bühne adaptiert und verfilmt.

Zusatztext

„Olga Grjasnowa ist eine Meisterin des Beiläufigen ... sie fängt jüdisches Lebensgefühl in Deutschland ein.“ Silvi Feist, Emotion, 03.09.24

„In Olga Grjasnowas temporeichem Erzählton wummert es, aber vor allem hallt in diesem Roman ein Echo wider, das an verdrängte Vergangenheit, vergessen geglaubte Schicksale und an die Verfolgung von Juden in der Sowjetunion erinnert.“ Katrin Krämer, WDR Lesestoff, 17.09.24

„Ein drängender Roman über verlorene Herkunftsstrukturen und –spuren. Keine kann so zärtlich und kompromisslos über diese Heimat- und Wurzellosen schreiben wir Olga Grjasnowa.“ Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur, 20.09.24

„Für die familiäre Vergangenheit und die private Gegenwart hält Juli, August, September zwei sehr unterschiedliche Enden parat, die keine Auflösungen bieten, sondern Ansätze zum Weiterdenken.“ Wolfgang Huber-Lang, Agenturmeldung APA, 17.09.24

„Juli, August, September ist ein nachdenkliches, gewitztes Buch über moderne jüdische Lebenswege und über Juden in Deutschland. Es ist aber auch ein hartes, unsentimentales Buch über Ehe, Familie und Partnerschaft im 21. Jahrhundert, dessen Protagonistin eben wie selbstverständlich eine Berliner Jüdin mit bewegter Biografie ist. Ein unerbittlich ehrliches, oft komisches Buch ist das. Und doch: bewegend. Ein Ereignis.“ Uli Hufen, WDR 5, Bücher, 20.09.24

„Grjasnowas Roman zeigt jüdische Perspektiven jenseits von Parolen, in all ihrer alltäglichen Vieldeutigkeit und Fragilität.“ Caspar Battegay, NZZ am Sonntag, Beilage Bücher am Sonntag, 29.09.24

„Meisterhaft baut Grjasnowa Situationen auf, um sie kurz darauf mit wenigen Worten zu konterkarieren. … Die Dialoge sind witzig, die Szenen am Punkt, kein Wort ist zu viel, keine Situation hängt durch.“ Michael Wurmitzer, Der Standard, 04.10.2024

„Die Stärke des Textes liegt in den vielen kleinen, humoristischen Beobachtungen der Protagonistin.“ Yelizaveta Landenberger, FAZ, 10.10.24

»Grjasnowa spielt auf unterhaltsame Art mit dem wohligen Grusel der Leser.« Marlen Hobrack, Welt am Sonntag, 13.10.24

»Der Roman ist unterhaltend, zynisch-humorvoll: er spielt geschickt mit dem, was in einer Familie unausgesprochen bleibt.« Florian Kappelsberger, Spiegel Online, 20.10.24

»Keine Frage, Klugheit, Witz und Aktualität dieses Romans machen ihn unterm Strich zu einem weiteren lesenswerten Beispiel der aufregenden deutschsprachigen Hybridliteratur dieser Autorin.« Oliver Pfohlmann, Tagesspiegel, 16.10.24

»Olga Grjasnowa schafft es einmal mehr, gekonnt das Leben nachzuzeichnen, wie es vermutlich einfach ist: nicht besonders erkenntnisreich. … Angereichert mit Sprachwitz und viel Tempo hat das Buch im Vergleich zur sonstigen Gegenwartsliteratur ungewohnt viel Unterhaltungswert. … Ein jüdisches Buch durch und durch.« Nicole Dreyfus, Jüdische Allgemeine, 16.10.24

»Der Roman reiht sich nun also ein ins Genre einer (autofiktionalen) Postmemory-Literatur. Zugleich, und das ist typisch für Grjasnowa, … ironisiert der Roman die Identitätssuche der Protagonistin durch jenen pointierten Sarkasmus, den man auch schon aus ihrem Erstling kennt.« Jan Süselbeck, taz.die tageszeitung, 04.11.24

»Sprachlich präzise arbeitet Olga Grjasnowa in ihrem Roman heraus, wie sich Jüdinnen und Juden dem Druck ausgesetzt sehen, sich zu ihren Wurzeln zu verhalten.« Felix Münger, SRF Radio, Echo der Zeit, 27.10.24

»Olga Grjasnowa zeichnet Lous Konflikte in einer nüchternen, schnörkellosen Sprache nach, die das prägnante Abbild der Lebenssituation Lous ist… Grjasnowa erzählt Lous Katharsis, bei aller Schwere des Themas, mit beeindruckender Leichtigkeit und Klarheit.« Marlen Hobrack, Welt online, 08.11.2024

»Juli, August, September« erinnert an eine frühe Komödie von Woody Allen, ist vergnüglich, ernst und nah am Leben, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen.« Thomas Hummitzsch, Intellectures.de, 22.11.24

»Olga Grjasnowa ist eine der vielversprechendsten Autor:innen ihrer Generation« Thomas Hummitzsch, Intellectures.de, 22.11.24

»Das Tragische und das Komische stehen so dicht beieinander, dass man hin- und hergerissen wird, mal innehält, mal lacht und nicht aufhören kann weiterzulesen.« Christoph Amend, Die ZEIT, 30.11.24

»Da überzeugt der lakonische Grjasnowa-Ton, da sorgen knappe Sätze und pointierte Dialoge für einen flotten Erzählrhythmus, und kleine, genaue Alltagsbeobachtungen und komische Szenen bereichern die Geschichte.« Wolfgang Seibel, ORF, Ex Libris, 01.12.24

»Mit großer Leichtigkeit trägt Olga Grjasnowas unsentimentale Erzählweise durch den Roman. …. Die Autorin … schafft auch mit Juli, August, September eine feine (jüdische) Familienerzählung, an deren Ende dann doch eine Erkenntnis steht, auch wenn sie es nicht so pathetisch formuliert: Niemand hat die Deutungshoheit über die Geschichte der anderen.« Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung, 28.12.24

Bericht

"Olga Grjasnowa ist eine Meisterin des Beiläufigen ... sie fängt jüdisches Lebensgefühl in Deutschland ein." Silvi Feist, Emotion, 03.09.24 "In Olga Grjasnowas temporeichem Erzählton wummert es, aber vor allem hallt in diesem Roman ein Echo wider, das an verdrängte Vergangenheit, vergessen geglaubte Schicksale und an die Verfolgung von Juden in der Sowjetunion erinnert." Katrin Krämer, WDR Lesestoff, 17.09.24 "Ein drängender Roman über verlorene Herkunftsstrukturen und -spuren. Keine kann so zärtlich und kompromisslos über diese Heimat- und Wurzellosen schreiben wir Olga Grjasnowa." Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur, 20.09.24 "Für die familiäre Vergangenheit und die private Gegenwart hält Juli, August, September zwei sehr unterschiedliche Enden parat, die keine Auflösungen bieten, sondern Ansätze zum Weiterdenken." Wolfgang Huber-Lang, Agenturmeldung APA, 17.09.24 "Juli, August, September ist ein nachdenkliches, gewitztes Buch über moderne jüdische Lebenswege und über Juden in Deutschland. Es ist aber auch ein hartes, unsentimentales Buch über Ehe, Familie und Partnerschaft im 21. Jahrhundert, dessen Protagonistin eben wie selbstverständlich eine Berliner Jüdin mit bewegter Biografie ist. Ein unerbittlich ehrliches, oft komisches Buch ist das. Und doch: bewegend. Ein Ereignis." Uli Hufen, WDR 5, Bücher, 20.09.24 "Grjasnowas Roman zeigt jüdische Perspektiven jenseits von Parolen, in all ihrer alltäglichen Vieldeutigkeit und Fragilität." Caspar Battegay, NZZ am Sonntag, Beilage Bücher am Sonntag, 29.09.24 "Meisterhaft baut Grjasnowa Situationen auf, um sie kurz darauf mit wenigen Worten zu konterkarieren. ... Die Dialoge sind witzig, die Szenen am Punkt, kein Wort ist zu viel, keine Situation hängt durch." Michael Wurmitzer, Der Standard, 04.10.2024 "Die Stärke des Textes liegt in den vielen kleinen, humoristischen Beobachtungen der Protagonistin." Yelizaveta Landenberger, FAZ, 10.10.24 »Grjasnowa spielt auf unterhaltsame Art mit dem wohligen Grusel der Leser.« Marlen Hobrack, Welt am Sonntag, 13.10.24 »Der Roman ist unterhaltend, zynisch-humorvoll: er spielt geschickt mit dem, was in einer Familie unausgesprochen bleibt.« Florian Kappelsberger, Spiegel Online, 20.10.24 »Keine Frage, Klugheit, Witz und Aktualität dieses Romans machen ihn unterm Strich zu einem weiteren lesenswerten Beispiel der aufregenden deutschsprachigen Hybridliteratur dieser Autorin.« Oliver Pfohlmann, Tagesspiegel, 16.10.24 »Olga Grjasnowa schafft es einmal mehr, gekonnt das Leben nachzuzeichnen, wie es vermutlich einfach ist: nicht besonders erkenntnisreich. ... Angereichert mit Sprachwitz und viel Tempo hat das Buch im Vergleich zur sonstigen Gegenwartsliteratur ungewohnt viel Unterhaltungswert. ... Ein jüdisches Buch durch und durch.« Nicole Dreyfus, Jüdische Allgemeine, 16.10.24 »Der Roman reiht sich nun also ein ins Genre einer (autofiktionalen) Postmemory-Literatur. Zugleich, und das ist typisch für Grjasnowa, ... ironisiert der Roman die Identitätssuche der Protagonistin durch jenen pointierten Sarkasmus, den man auch schon aus ihrem Erstling kennt.« Jan Süselbeck, taz.die tageszeitung, 04.11.24 »Sprachlich präzise arbeitet Olga Grjasnowa in ihrem Roman heraus, wie sich Jüdinnen und Juden dem Druck ausgesetzt sehen, sich zu ihren Wurzeln zu verhalten.« Felix Münger, SRF Radio, Echo der Zeit, 27.10.24 »Olga Grjasnowa zeichnet Lous Konflikte in einer nüchternen, schnörkellosen Sprache nach, die das prägnante Abbild der Lebenssituation Lous ist... Grjasnowa erzählt Lous Katharsis, bei aller Schwere des Themas, mit beeindruckender Leichtigkeit und Klarheit.« Marlen Hobrack, Welt online, 08.11.2024 »Juli, August, September« erinnert an eine frühe Komödie von Woody Allen, ist vergnüglich, ernst und nah am Leben, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen.« Thomas Hummitzsch, Intellectures.de, 22.11.24 »Olga Grjasnowa ist eine der vielversprechendsten Autor:innen ihrer Generation« Thomas Hummitzsch, Intellectures.de, 22.11.24 »Das Tragische und das Komische stehen so dicht beieinander, dass man hin- und hergerissen wird, mal innehält, mal lacht und nicht aufhören kann weiterzulesen.« Christoph Amend, Die ZEIT, 30.11.24 »Da überzeugt der lakonische Grjasnowa-Ton, da sorgen knappe Sätze und pointierte Dialoge für einen flotten Erzählrhythmus, und kleine, genaue Alltagsbeobachtungen und komische Szenen bereichern die Geschichte.« Wolfgang Seibel, ORF, Ex Libris, 01.12.24 »Mit großer Leichtigkeit trägt Olga Grjasnowas unsentimentale Erzählweise durch den Roman. .... Die Autorin ... schafft auch mit Juli, August, September eine feine (jüdische) Familienerzählung, an deren Ende dann doch eine Erkenntnis steht, auch wenn sie es nicht so pathetisch formuliert: Niemand hat die Deutungshoheit über die Geschichte der anderen.« Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung, 28.12.24

Produktdetails

Autoren Olga Grjasnowa
Verlag Hanser Berlin
 
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 17.09.2024
 
EAN 9783446281691
ISBN 978-3-446-28169-1
Seiten 224
Abmessung 134 mm x 21 mm x 208 mm
Gewicht 298 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Wien, Alkoholismus, Sommer, Geheimnis, Berlin, Israel, Gran Canaria, Tel Aviv, Bezug zu Juden und jüdischen Gruppen, jüdisch, Identität, Familienstreit, Tel-Aviv, Familienfeier, Pianist, postsowjetisch, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit, leichtlesen, ca. 2020 bis ca. 2029, All Inclusive Hotel

Kundenrezensionen

  • Leider etwas kurz und oberflächlich

    Am 04. November 2024 von Micky geschrieben.

    Olga Grjasnowa ist zweifellos eine talentierte Schriftstellerin, deren Werke viele Leserinnen und Leser fesseln. Deswegen habe ich mich sehr auf ihr neues Buch gefreut, bin allerdings nicht ganz so begeistert, auch wenn es an sich kein schlechter Roman ist.

    Zunächst einmal fällt auf, dass die Handlung recht kurz und knapp gehalten ist. Das Buch ist schnell gelesen, doch gerade dadurch hinterlässt es den Eindruck, als hätte es an Tiefe gemangelt. Viele Aspekte der Geschichte bleiben offen und oberflächlich, was das Gefühl verstärkt, dass hier einiges unausgesprochen bleibt. Themen werden angerissen, aber nicht weitergeführt, wodurch sie an Bedeutung verlieren und letztlich nur belanglos wirken. Das fand ich wirklich sehr schade, weil die Geschichte von Maya und Rosa an sich total spannend ist.

    Auch die Charaktere konnten mich nicht mitreißen. Sie blieben blass und wenig interessant, sodass ich keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Es fehlte an Tiefe und Substanz, um die Figuren lebendig und greifbar zu machen.

    Allerdings möchte ich positiv hervorgeben, dass Olga Grjasnowa einen sehr angenehmen und ansprechenden Schreibstil hat. Ihre Art zu schreiben hat mich durchaus fasziniert und unterstreicht ihr Talent als Autorin. Die flüssige und bildhafte Sprache zieht einen in ihren Bann, was das Lesen trotz der Schwächen der Handlung angenehm macht.

    Obwohl Juli, August, September mich nicht vollständig überzeugen konnte, werde ich der Autorin eine weitere Chance geben und ihre früheren Werke lesen. Vielleicht finden sich in diesen genau die Tiefe und Dichte, die ich bei diesem Buch vermisst habe.

  • Suche in der Vergangenheit

    Am 29. August 2024 von raschke64 geschrieben.

    Lou ist in zweiter Ehe mit dem Konzertpianisten Sergej verheiratet und hat eine Tochter Rosa.
    Zum 90 Geburtstag ihrer Großtante eingeladen, fährt sie mit ihrer Mutter und ihrer Tochter nach Gran Canaria. Doch das Familientreffen ist chaotisch und auch nicht sehr freundlich. Deshalb beschließt sie, von dort aus allein ein paar Tage nach Israel zu fliegen, um sich über einiges klar zu werden.

    Mir fällt es etwas schwer, das Buch zu beurteilen. Mit etwas mehr als 200 Seiten hat man es schnell gelesen, der Stil ist gut und flüssig und bereitet keine Probleme. Inhaltlich allerdings kann ich es noch nicht so richtig einordnen. Die Familie ist mehr als chaotisch, was allerdings in vielen Familien vorkommt. Auch die Disharmonien untereinander sind nicht ungewöhnlich. Die Familie legt Wert auf ihre jüdischen Wurzeln, allerdings als Religion ist das so gut wie kein Thema. Lou selbst macht auf mich einen stark unzufriedenen Eindruck und kommt mit sich nicht ins Reine. Ich habe das Gefühl, dass sie gar nicht weiß, was sie will. Sie lässt sich mehr oder weniger treiben. So ist das Ende dann offen. Irgendwie kann ich keine Leseempfehlung aussprechen, würde aber auch niemand vom Lesen abhalten wollen. Es ist ein Buch, über das man sich definitiv ein eigenes Urteil bilden muss.

  • unterhaltsame Sommerlektüre mit Tiefgang

    Am 25. August 2024 von crass geschrieben.

    Das Cover finde ich sehr erfrischend und bunt gestaltet.

    Eine, in London lebende, international verwurzelte jüdische Familie mit russischen Zweigen ist auf die Kanaren zu dem 90. Geburtstag einer Großtante. Lou Kunsthistorikerin und Galeristin und Sergej Klavierspieler, samt kleiner Tochter. Sergej und Lou beschäftigt die Frage, wie sie ihrer kleinen Tochter Rosa das Jüdisch-Sein vermitteln können/sollen. Wie vermittelt man eine Religion, an die man selber nicht glaubt bzw. keinen Bezug dazu hat?

    Lou will ihrer isrealischen Famile und Geschichte auf dem Grund gehen, und reist nach Isreal.

    Das Buch bietet einen wunderbaren Einblick in das Leben, Fühlen, den Erwartungsdruck und so weiter von Lou.

    Das Buch ist witzig, einfühlsam und tiefgehend geschrieben. Eine Sommerlektüre, die dann doch etwas mehr Tiefgang hat - gefällt mir.

    Von mir gibt es eine Empfehlung dafür.

  • Guter Roman über Eheprobleme und jüdische Identität

    Am 19. August 2024 von Anonym geschrieben.

    Lou und Sergej stammen aus der Sowjetunion, leben mittlerweile in Berlin und sind beide jüdisch. Doch was bedeutet es heutzutage eigentlich jüdisch zu sein und vor allem wenn man als Jude in Deutschland lebt? Diese Frage wird umso relevanter für Lou und Sergej als ihre Tochter größer wird und sie vor der Frage stehen, wie sie ihrer fünfjährigen Tochter die Shoah begreiflich machen sollen ohne dass diese davon verstört wird. Mit der Zeit werden auch die Schwierigkeiten in Lous und Sergejs Ehe immer deutlicher. Während Lou nach Costa Rica zu einem Familientreffen reist, versucht Sergej alles, um an seine Erfolge als Pianist anzuknüpfen. Als Lou sich dann mit dem, was sie auf Gran Canaria erfahren hat, mit Sergej auseinandersetzen will, hat dieser keine Zeit für sie. Da er für eine Reportage mit einer Journalistin herumreist, ist für Lou gleich klar, dass er sie betrügt. Um mehr über ihre eigene Familiengeschichte herauszufinden, reist sie schließlich nach Tel Aviv. Ob Lou und Sergej es schaffen können, trotz ihrer Entfremdung und Meinungsverschiedenheiten, wieder zueinander zu finden, müsst ihr selber lesen.

    Olga Grjasnowa setzt sich in ihrem neuen Werk intensiv damit auseinander, wie sich zwei Menschen entfremden können. Lous und Sergejs Auseinanderleben beginnt zunächst klein mit Meinungsverschiedenheit bezüglich der Erziehung ihrer Tochter und wird mit der Zeit immer gravierender bis Lou ihrem Mann nicht mehr vertraut. Der Roman setzt sich auch mit jüdischer Identität auseinander. Auf Gran Canaria erfahren wir dann auch, welche harte Vergangenheit Lous Mutter in der Sowjetunion erlebt hat. Der ganze Roman ist aus Lous Perspektive geschrieben, weswegen man schnell einen Zugang zu ihr findet. Doch auch die anderen Personen haben alle prägende Charaktereigenschaften, weswegen man sie gut auseinanderhalten kann. Grjasnowas Schreibstil ist sehr pointiert und eindringlich. Dadurch werden die angesprochenen Themen sehr präzise auf den Punkt gebracht. Einzigen Kritikpunkt den ich habe, ist dass ich mir eine noch intensivere Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität gewünscht hätte. In der Hinsicht hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, dass der Fokus hierauf etwas verloren ging.

    Insgesamt ein guter Roman, von dem ich mir aber eine noch intensivere Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität gewünscht hätte.

  • Sinnfragen

    Am 06. August 2024 von rosetheline geschrieben.

    Lou, die eigentlich Ludmilla heißt, lebt mit ihrem Mann Sergej, einem Konzertpianisten, und ihrer Tochter Rosa in Berlin. Beide kommen aus der ehemaligen Sowjetunion und sind jüdisch. Doch identifizieren sie sich wirklich noch so sehr damit? Ihrer Tochter Rosa wurde zumindest kaum mit ihrem Jüdischsein konfrontiert. Lou und ihre Familie werden zum 90. Geburtstag von Lous Tante nach Gran Canaria eingeladen - dort trifft Lou ihre Verwandschaft seit Langem wieder. Sergej ist allerdings nicht mit dabei, da er beruflich in Österreich ist. Ist in Lous Beziehung alles in Ordnung? Und soll Lou Rosa näher an ihre Wurzeln heranführen?

    Auf etwas mehr als 200 Seiten erzählt Grjasnowa von Familie, Liebe, Identität, Geschichte und Zukunft.
    Dies war mein erstes Buch von ihr und ich habe es gern gelesen. Grjasnowa schreibt eindrucksvoll und kein Satz erscheint einem zu viel.
    Ich hätte mir allerdings mehr gewünscht. Als Leser*in bekommt man eine kleine Sicht in die Charaktere, aber ich habe trotzdem nicht auf alle Fragen eine Antwort bekommen. Das Ende hat mir leider nicht gefallen.

    Als eine Art "Momentaufnahme" einer bestimmten Zeitspanne war es trotzdem ein gutes Buch und ich werde auf jeden Fall noch mehr von Olga Grjasnowa lesen.

    Daher knappe 4 Sterne von mir.

Schreibe eine Rezension

Top oder Flop? Schreibe deine eigene Rezension.

Für Mitteilungen an CeDe.ch kannst du das Kontaktformular benutzen.

Die mit * markierten Eingabefelder müssen zwingend ausgefüllt werden.

Mit dem Absenden dieses Formulars erklärst du dich mit unseren Datenschutzbestimmungen einverstanden.