Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Jessica Lind |
Verlag | Hanser Berlin |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 22.07.2024 |
EAN | 9783446281448 |
ISBN | 978-3-446-28144-8 |
Seiten | 256 |
Abmessung | 134 mm x 25 mm x 210 mm |
Gewicht | 342 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Schule, Kindheit, Entwicklungspsychologie, Sexualität, Trauma, Wien, Eltern-Kind-Beziehung, Mutter-Sohn-Beziehung, Illusion, Österreich, Familienpsychologie, Spannung, Familienleben, Beziehungskrise, Elternschaft, Mutterschaft, Mama, Mareike Fallwickl, Adoption und Pflegekinder, Regretting Motherhood, Frühkindliche Pflege & Bildung, heile Welt, Doris Knecht, Schwesternschaft, auseinandersetzen, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050) |
Kundenrezensionen
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Habe mir mehr erwartet
Das Thema des Buchs hat mich sehr interessiert, wenn ich auch ein wenig Angst hatte, in welche Abgründe ich schauen würde. Gerade die Geschichte um den Vorfall zu Beginn hat mich wirklich gefesselt, Pia ist eine scharfe Beobachterin, wenn auch als Ich-Erzählerin etwas distanziert und recht sachlich. Und sie schafft es, den Finger in die Wunde zu legen, gerade auch, was die Schattenseiten der Mutterschaft betrifft, Gedanken und Gefühle, vor denen wahrscheinlich niemand gefeit ist.
Doch dann driftet das Ganze irgendwie ab, verliert den Zug und Pia wurde mir immer unsympathischer. Sie scheint ihre eigenen schlechten Erfahrungen aus der Kindheit auf ihren Sohn (und auch ihren Mann) zu projizieren und trifft einige doch wirklich sehr fragwürdige Entscheidungen. Sie agiert dabei aber auf eine Art und Weise, dass ich irgendwie kein Mitgefühl mit ihr haben konnte. Ich hätte sie gerne gemocht, aber es ging nicht.
Man erfährt dann auch immer mehr über Pias Vergangenheit, obwohl das bis zuletzt für mich doch eher schwammig blieb. Was im Übrigen auch für die Geschehnisse in der Gegenwart gilt. Insgesamt fand ich es doch eher oberflächlich und am Ende blieben (zu) viele Fragen offen und ich etwas ratlos zurück. -
Bedrückend
Für Pia bricht eine Welt zusammen als ihr und ihrem Mann Jakob gesagt wird, dass der siebenjährige Sohn eine Mitschülerin belästigt haben soll.
Wie kann es sein, dass ihr lieber, süßer Sohn Luca so etwas getan haben soll? Lügt das Mädchen? Oder verbirgt ihr Sohn eine gewalttätige Seite, die sie bisher nicht sehen konnte/wollte?
Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen stößt Pia auf Abgründe in ihrer eigenen Kindheit. Denn dort gibt es mehr zu ergründen, als die Mutter sich eingestehen möchte.
Die Autorin schafft es gekonnt durch Zeitsprünge zwischen Gegenwart (Zwischenfall mit Luca) und Vergangenheit (Pias Kindheit) die Abgründe darzustellen, die sich in Kindern auftuen können und veranschaulicht auch ihre möglichen Hintergründe.
Die Stimmung ist durchweg angespannt. Als Leser möchte man trotz des schweren Themas wissen, wie es weitergeht bzw. was in Pias Vergangenheit wirklich geschah. Wir erleben, dass totschweigen keine Lösung ist und ergründen die Frage wer hier eigentlich wirklich das „kleine Monster“ ist. Oder gibt es sogar mehrere?
Wow. Das Buch hat mich schockiert und die Thematik hallt sicherlich noch eine Weile nach. Wenn man selbst Kinder hat, wird die Geschichte bestimmt nochmal krasser sein. Aber selbst für mich als kinderlose Frau gibt es hier einiges zu überdenken.
Auf keinen Fall leichte Kost, aber wirklich gut umgesetzt und für mich ein Highlight! -
Wieviel Eltern stecken in unseren Kindern ?
Durch den sehr interessanten Cover zum neuen Roman von Jessica Lind
"Kleine Monster" bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden
Nachdem ich die Leseprobe verschlungen hatte, war ich sehr gespannt, wie dieser Roman weitergeht.
Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt, es geht einmal um die kleine Familie von Pia und Jakob und dessen siebenjähriger Sohn Luca.
Als es in der Schule von Luca Probleme gibt, Luca wird beschuldigt einem Mädchen zu nahe getreten zu sein, fängt Pia an, sich an Ihre eigene schwere Kindheit zu erinnern und produziert Ihre Erfahrungen auf Ihren Sohn Luca.
Es ist sehr erstaunlich, wie die Schriftstellerin Jessica Lind es schafft, dass man sich in Beide Personen hereinversetzen kann. Dieser Erzählstil geht teilweise sehr unter die Haut.
Der Spannungsaufbau ist sehr gut, dieser Roman liest sich teilweise wie ein Krimi, so dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, allerdings an manchen Passagen sehr langwierig, was ich ein wenig schade fand, da es ein sehr gelungener Roman ist.
Die Progarnisten in diesem Roman sind sehr authentisch. Man fühlt mit Ihnen und kann sich auch sehr gut in Ihre Lage versetzen.
Alles in Allem ein toller Roman, so dass ich diesen sehr gerne weiterempfehle. -
Ergreifendes Familiendrama
Im Mittelpunkt des zweiten Romans "Kleine Monster" der österreichischen Autorin Jessica Lind stehen die Mittdreißiger Pia und Jakob sowie ihr 7-jähriger Sohn Luca. Die Eltern werden zu Lucas Klassenlehrerin zitiert, die ihnen eröffnet, dass es einen Vorfall mit einem Mädchen gegeben habe. Es sei während der Pause in der Klasse passiert, und das Mädchen habe angegeben, dass es bereits öfter dazu gekommen sei. Das Vorkommnis spricht sich sofort herum, Pia und Jakob werden unverzüglich aus der Eltern-WhatsApp-Gruppe entfernt. Während Jakob von der Unschuld seines Sohnes überzeugt ist, ist Pia verunsichert, Zweifel kommen in ihr auf. Sie versucht herauszufinden, was im Klassenzimmer passiert ist, doch Luca blockt ab. Er schweigt, und von nun an beobachtet Pia ihr Kind ganz genau ....
Die packende Geschichte ist auf zwei Zeitebenen erzählt. Während Pia sich im Hier und Jetzt verzweifelt bemüht, Luca zum Reden zu bringen, erinnert sie sich an ihre eigene Kindheit, als sie und ihre Schwestern Romi und Linda unzertrennlich waren, und sie denkt zurück an das traumatische Ereignis, das sich in der Familie ereignete, als sie in Lucas Alter war.
Auf der zweiten Erzählebene blättert sich behutsam Pias Kindheit auf. Sie ist zwei Jahre alt, als die Eltern die fast gleichaltrige Romi adoptieren. Wenige Jahre später wird Linda geboren. Sie sind eine glückliche Familie, bis es zu einer schrecklichen Tragödie kommt. Das Unglück verändert die Mutter, die sich seither immer geweigert hat, über dessen nähere Umstände zu sprechen.
Die Autorin beschreibt sehr eindrücklich Pias Umgang mit der belastenden Situation, ihr Misstrauen und dessen Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung. Pia beobachtet Luca und reagiert fast panisch, als sie ihn anlässlich eines Familienbesuches aus den Augen verliert. Geht eine Gefahr von ihm aus, wenn er mit seiner 3-jährigen Cousine spielt?
Die Geschichte ist in klarer und intelligenter Sprache geschrieben, sie liest sich flüssig. Der Autorin ist es gelungen, die Charaktere authentisch und bildhaft zu beschreiben, sie lässt uns tief in Pias Gefühls- und Gedankenwelt blicken. Wir erleben Pias Verzweiflung und Ängste, sie quält sich, ist zwischen Liebe und Wut hin- und hergerissen. Ich hatte nicht nur großes Mitgefühl für die verunsicherte Pia, sondern auch für Luca, der dem Misstrauen seiner Mutter ausgesetzt ist. Die Lektüre ist keine leichte Kost, es geht neben Verdrängung und Trauer auch um Schuldgefühle und Ausgrenzung. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es hat mich gefesselt und zutiefst bewegt.
Absolute Leseempfehlung für dieses tiefgründige Familiendrama!
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