Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Dani Shapiro |
Mitarbeit | Klaus Timmermann (Übersetzung), Ulrike Wasel (Übersetzung) |
Verlag | Hanserblau |
Originaltitel | Signal Fires |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 19.02.2024 |
EAN | 9783446279353 |
ISBN | 978-3-446-27935-3 |
Seiten | 288 |
Abmessung | 135 mm x 25 mm x 208 mm |
Gewicht | 372 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Familie, Liebe, Hoffnung, Freundschaft, Trauer, Geheimnis, Tragödie, Geschwister, Schicksal, Familienleben, New York City, Verlust, Eiche, Sterne, Familiengeschichte, berührend, Familiengeheimnisse, Wendepunkt, Nachbarschaft, Nachthimmel, Familienporträt, Sommernacht, Verkettung, Amerikanische Vorstadt, National Best Seller, tiefgreifend |
Kundenrezensionen
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Sehr gut
„Leuchtfeuer“ von Dani Shapiro handelt von den Geschwistern Sarah und Theo deren Leben sich drastisch verändert als sie 1985 in ein Auto steigen. Alte Wunden kommen wieder hoch und sie erleben eine Achterbahn der Gefühle.
Ich war selten so vertieft und gespannt auf eine Geschichte. Die Geschichte war nicht nur für Sarah und Theo eine Achterbahn der Gefühle sondern auch für die Leser.
Ich fand es eine gelungene und gute Geschichte. Die Autorin hat die Gefühle der Charakter sehr gut rübergebracht und konnte mich mit ihrem Schreibstil definitiv überzeugen.
Die Geschichte war sehr spannend und auch sehr interessant. Ich kann das Buch sehr weiterempfehlen, es stimmt einfach alles. Das Cover ist wunderschön, der Schreibstil echt klasse und die Geschichte wirklich ganz großartig. Ich werde das Buch auf jeden Fall noch einmal lesen! -
Kreislauf des Lebens
Das Buch "Leuchtfeuer" beleuchtet einzelne Lebensabschnitte von Personen zweier Familien. Dabei begleiten die Leser die Charaktere nicht chronologisch durch ihr Leben, sondern erfahren durch zahlreiche Zeitsprünge vor und zurück über einen Zeitraum von 50 Jahren, was sie erleben. Es wird abwechselnd aus der Perspektive der einzelnen Familienmitglieder erzählt. Auf diese Weise ist man sehr nah an allen Charakteren dran und sieht sie wachsen, lieben, leiden, mit Herausforderungen kämpfen und mit Schuld und Reue umgehen. Die Erzählung thematisiert die Folgen von Handlungen und das Unterlassen von Dingen, sowie die Last, die durch das Schweigen über Familiengeheimnisse entsteht.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Wörter scheinen mit Bedacht gewählt und sprachliche Stilmittel, wie Metaphern und Gegensätze, verleihen der Geschichte eine tiefere Bedeutung. -
Lesenswert
Da die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt wird, kann man sich ins Leben der Figuren hineinversetzen, insbesondere in deren innerlichen Zustand. Die Last der Schuldgefühle ist deutlich zu spüren. So ein tragischer Unfall hat so viele Leben beeinflusst, so viele Schicksale geändert, so stark die Persönlichkeiten geprägt. Das Einzige, was hier helfen würde, ist offene Kommunikation. Jeder Charakter trägt den ganzen Schmerz in sich und wird damit gefangen, er bekommt keine Luft, keine Freiheit. Er will davon fliehen aber scheitert immer wieder. Shapiro zeigt uns das Bild eines Menschen, der innerlich komplett zerfallen ist, zerfressen von Schuldgefühlen. Das ist tatsächlich ein wichtiges Thema, denn keiner möchte über das reden, wofür er sich schämt. Aufgrund sprunghaftes Perspektivenwechsels sowie Zeitebene kann man schnell den Überblick verlieren, um welches Jahr und welche Figur es geht. Jedoch ist es ein lesenswerter Roman über ein wichtiges Thema mit einem gutausgearbeiteten roten Faden.
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Wo stehen wir in Raum und Zeit?
Eine Sekunde im Leben kann alles verändern und den Rest des Lebens prägen. Dies müssen die Teenager Theo und Sarah Wilf erfahren, die als Jugendliche einen schweren Autounfall verschulden.
Im Mittelpunkt von "Leuchtfeuer" steht die Geschichte der Familie Wilf mit den Kindern Theo und Sarah und ihren Eltern Ben und Mimi, sowie die der Familie Shenkman, die einige Jahre später gegenüber einzieht.
Leuchtfeuer spielt auf verschiedenen Zeitebenen zwischen 1970 und 2020 und springt kapitelweise zwischen diesen hin und her. Innerhalb der Kapitel werden die Erlebnisse in Unterkapiteln aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschildert. Da ich diese Art des Erzählens sehr mag, hat mich Leuchtfeuer von Anfang an für sich eingenommen. Allerdings hatte ich anhand des Klappentextes erwartet, dass der Unfall, seine Folgen und etwaige damit verbundene Geheimnisse eine zentrale Rolle spielen würden, möglicherweise neue Ermittlungen in Gang gesetzt werden könnten oder ähnliches. Hier ist der Klappentext meiner Meinung nach etwas irreführend. Der Unfall ist nur insofern präsent, als die schwer auf den Wilfs lastende Schuld sie bis heute beeinflusst.
Die Figuren sind sehr lebendig und glaubhaft gezeichnet, so dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Auch der einfühlsame und ruhige Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Im Roman ist das Thema Kommunikation zentral. Was wäre gewesen, wenn es gelungen wäre, den Unfall durch Gespräche im der Familie aufzuarbeiten? Auch bei den Shenkmans finden die Eltern, insbesondere der Vater, keine Ebene, auf der sie mit ihrem Sohn Waldo kommunizieren können. Das zweite große Thema, ist die Frage, welche Spuren wir auf der Erde hinterlassen. Bestehen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig im Kosmos, bleiben Energien Verstorbener im Raum spürbar? Auch wenn ich persönlich nicht an Derartiges glaube, waren diese Gedanken sehr interessant zu lesen. Sehr gut hat mir die Einbindung des Sternenhimmels in die Geschichte gefallen. Während auf der Erde alles im Fluss ist und sich Lebensbahnen auf schicksalhafte Weise kreuzen, stehen die Gestirne als Orientierungspunkte am Himmel, tröstlich und verlässlich.
Insgesamt ein sehr gelungener, nachdenklich stimmender Roman, der mich dazu angeregt hat, auch über mein eigenes Leben zu reflektieren. -
Alles ist überall
Für mich ist die Schlüsselszene dieses Romans die nächtliche Begegnung des pensionierten Arztes Ben Wilf mit dem fast 11-jährigen Nachbarsohn Waldo. Die Geschichte erzählt uns die Lebensgeschichten derer beiden Familien die zeitweise zusammen in der Division Street gewohnt haben.
Obwohl immer Jahresangaben angegeben sind musste ich mich beim Lesen konzentrieren um mir jeweils bewusst zu sein, welcher Lebensabschnitt der Familien gerade erzählt wird. Die Texte sind zwar mit einer gewissen Leichtigkeit geschrieben. Aber es wird oft zusätzlich zur aktuellen Situation ein kleiner Abriß für die jeweilige Person erstellt was diese in der Zukunft bis hin ins Alter erleben wird. Wegen dieser Komplexität war die Konzentration notwendig.
Die Verwebung der Familie Wilf und ihre beiden erwachsenen Kindern mit dem Ehepaar Shenkman und der Geburt des Sohnes Waldo fand ich grandios. Die Texte waren durchwoben von Tiefe, Trauer, Melancholie und auch Leichtigkeit. Es hat mich sehr angesprochen. -
Der Preis des Schweigens
In ihrem neuen Roman "Leuchtfeuer" erzählt die amerikanische Autorin Dani Shapiro die Geschichte zweier Familien, die auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden sind.
Avalon, im August 1985: Der 15-jährige Theo Wilf hat noch keinen Führerschein. Mit ihm sitzen seine zwei Jahre ältere Schwester Sarah und deren Freundin Misty im Auto von Theos Eltern Benjamin und Mimi, als ein schrecklicher Unfall passiert. Ben Wilf, Arzt und Vater der beiden Jugendlichen, ist als Erster an der Unfallstelle. Im Bruchteil einer Sekunde ändert sich alles, und die Entscheidungen, die in den folgenden Momenten getroffen werden, werden die Mitglieder der Familie Wilf und ihr weiteres Leben verändern. Was damals passiert ist, bleibt ein Geheimnis, über das die Familie nie wieder reden wird.
Jahre später ziehen die Shenkmans in das Haus gegenüber, und es kommt zu einer besonderen Verbindung zwischen den beiden Familien.
Die Handlung, die sich über einen Zeitraum von 50 Jahren erstreckt, wird auf mehreren Zeitebenen erzählt. Sie beginnt im Jahr 1985 und springt von dort in die Jahre 2010, 1999, 2020, 2014 und 1970. Die Autorin springt zwischen den Zeiten hin und her, diese Zeitsprünge waren ungewohnt und haben mich anfangs etwas irritiert. Sie sind aber sehr gut erkennbar durch die jeweiligen Jahreszahlen am Beginn der Kapitel. Diese sind unterteilt in einzelne Abschnitte, die aus Sicht der unterschiedlichen Personen erzählt werden.
Neben den Mitgliedern der Familie Wilf lernen wir die Familie Shenkman kennen, die im Haus gegenüber wohnt und aus den Eltern Shenkman und Alice sowie ihrem fast 11-jährigen Sohn Waldo besteht. Waldo ist ein hochintelligenter Junge, der so ganz anders ist als andere Kinder. Er interessiert sich leidenschaftlich für Astronomie und findet in Ben Wilf einen interessierten Zuhörer und Freund.
Das Buch, das auch etwas Mystisches hat, ist in wunderbarer und intelligenter Sprache geschrieben, es fesselte und berührte mich gleichermaßen. Die Autorin zeichnet die Charaktere so tiefgründig, dass der Leser tief in ihre Gefühls- und Gedankenwelt zu blicken vermag. Wir erleben Theo und Sarah im Jugendalter und später als Erwachsene. Theo wird ein ruheloser Meisterkoch, während Sarah als erfolgreiche Drehbuchautorin arbeitet und ein Alkoholproblem hat. Wir sehen ihre Entwicklung und ihre Probleme, erleben ihre inneren Kämpfe und Sorgen. Das alles ist meisterhaft erzählt, die Geschichte ist stellenweise herzzerreißend und hat mich zutiefst berührt. Es geht um viele Themen, um Schuldgefühle und Schweigen, um Liebe und Trauer, Familie und Verbundenheit, und auch um das Älterwerden und Demenz.
Ich habe die Charaktere sehr schnell ins Herz geschlossen, ganz besonders den einsamen und von der Magie der Sterne besessenen Waldo, dessen Vater es schwerfällt, die Interessen und Denkweisen seines Sohnes zu akzeptieren. Auch Ben mochte ich sehr, und Mimis nächtliche Suche nach ihren Kindern rührte mich zu Tränen.
Das beeindruckende Buch über die Auswirkungen einer lange zurückliegenden Tragödie auf eine Familie hat mich sehr gefesselt und begeistert. Absolute Leseempfehlung!
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