Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Maxim Leo |
Verlag | Kiepenheuer & Witsch |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 11.03.2024 |
EAN | 9783462003758 |
ISBN | 978-3-462-00375-8 |
Seiten | 304 |
Abmessung | 135 mm x 27 mm x 210 mm |
Gewicht | 433 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Deutsche Literatur, Zukunft, Berlin, Deutschland, Verjüngung, Leistungssport, Charité, Generationen, Medizin, allgemein, Kinderwunsch, Jungbrunnen, Ewige Jugend, Regenerative Medizin, Nahe Zukunft, DNA, Medizinische Forschung, biologisches alter, Frankie, Generationen-Konflikt, Bio-Chemie, auseinandersetzen, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050), Medizinische Studie, Zell-Forschung, Verjüngungs-Medikament, Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße, Alterns-Forschung |
Kundenrezensionen
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Kurzweilig mit Nachwirkung
Ich fand die Geschichte faszinierend. Ein Medikament, dass die biologische Uhr zurückdreht und zu ewigem Leben führt – das klingt ja wie Sci Fi! Dass eine solche Zukunft jedoch bald schon Realität sein könnte, und was das für unsere Gesellschaft bedeuten könnte, bringt Maxim Leo in diesem Buch auf spannende und zugleich humorvolle Weise rüber.
Wir begleiten sechs vielschichtige und wunderbar ausgearbeitete Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie alle sind Teilnehmende an einer Studie zu einem Herzmedikament, das menschliche Zellen durch Reprogrammierung zu verjüngen vermag (etwas, das der japanische Zellforscher und Nobelpreisträger Shin‘ya Yamanaka tatsächlich geschafft hat). Schon bald befindet sich die Welt in einer Art Ausnahmezustand und es kommt zu interessanten, teils beängstigenden Verstrickungen.
Der Plot war für mich schlüssig und nachvollziehbar und ich bin diesem Gedankenexperiment gerne gefolgt. Für mich gab es weder Längen noch Lücken und ich fand gerade den medizinischen Hintergrund sehr fesselnd. Auf die Einflüsse der Tierversuche hätte ich verzichten können, doch mir ist natürlich klar, dass dies leider auch heute noch aktuellen Standards entspricht.
Die Charaktere fand ich überzeugend und durch die vielen Details, die trotz der Kürze des Buches eingearbeitet wurden, absolut realistisch (Wenger hat mich arg getriggert). Durch die vielen Perspektiven und den Schreibstil ist man in niemandem „richtig drin“, sondern man hat das Gefühl, als wäre man selbst jemand, der dieser Studie beiwohnen und die Teilnehmenden kennenlernen und beobachten darf.
Ich persönlich hätte übrigens eine Triggerwarnung sinnvoll gefunden. Es kommen durchaus Inhalte vor, auf die Menschen sensibel reagieren könnten (z. B. Entführung, Freiheitsberaubung, unerfüllter Kinderwunsch und Fehlgeburt).
Fazit: Humorvoll und ernst zugleich, zeigt Maxim Leo hier auf, was das ewige Leben für unsere Welt bedeuten könnte. Für mich ein absolut empfehlenswertes Werk, das zugleich unterhält und zum Nachdenken anregt. -
Zeigt die Probleme eines solchen Medikaments eindrücklich auf
Wie würde unser Leben aussehen, wenn es ein Medikament gäbe, mit dem man verjüngt werden könnte? Diese Frage stellt Maxim Leo in „Wir werden jung sein“.
Die Geschichte ist aus fünf Perspektiven geschrieben: zum einen haben wir vier Personen, die das Medikament verabreicht bekommen: den Gymnasiasten Jakob, dann den schon relativ alten Geschäftsführer Wenger, die Ex Profischwimmerin Verena und Jenny, die sich sehnlichst ein Kind wünscht. Daneben wir auch die Sicht von dem Entwickler des Medikaments Martin und Miriam, die sich mit der ethischen Betrachtungsweise beschäftigt, beleuchtet. Alle Perspektiven sind toll geschrieben und beleuchten jeweils andere Sichtweisen.
Maxim Leo zeigt schnell auf, zu welchen unerwünschten Nebenwirkungen das Medikament führen könnte. Nebenwirkungen, an die man zunächst nicht denken würde, die aber unser Leben äußert problematisieren würden: so wird der 17 jährige Gymnasiast z.B. so sehr verjüngt, dass kein Geschlechtsverkehr mit seiner Freundin mehr möglich ist. Daneben wird aber auch deutlich, vor was für schwierigen ethischen Fragen uns ein solches Medikament stellen würde: wer hat überhaupt ein Anspruch auf das Medikament? Wie kann verhindert werden, dass nur die Reichen es bekommen? Und wenn wir dementsprechend viel länger leben könnten, wie gehen wir mit einer Überbevölkerung um: wer darf überhaupt noch Kinder bekommen?
Auch wenn ein solches Medikament noch nicht erfunden wurde, schärft Maxim Leo unseren Blick schon jetzt und macht deutlich, zu was für einer enorm schwierigen Situation ein solches Medikament unsere Gesellschaft führen würde. Sehr empfehlenswert für alle, die sich mit einer solchen Situation beschäftigen möchten. -
Was wäre wenn.....
Was wäre, wenn durch Zufall ein Herzmedikament so ganz nebenbei zu ewiger Jugend verhelfen würde? Dieser Frage geht Maxim Leo am Beispiel von 4 unfreiwilligen Probanden nach und vergisst dabei auch die Position des Erfinders und eines Mitgliedes der Ethikkommission nicht. Dabei sind die 6 wichtigen Personen in diesem Buch der interessant und vielseitig ausgewählt.
Der Schüler Jakob erlebt endlich eine unbeschwerte Zeit trotz seines Herzleidens, sein Körper mutiert jedoch durch die Nebenwirkung der Verjüngung zu dem eines Kindes. Das Problem hat der alte und zum Sterben bereite Wenger nicht, allerdings wird er mit dem Verhältnis zu seiner Frau und seinen Kindern konfrontiert, denen er das Leben nicht leicht macht. Die ehemalige Leistungsschwimmerin Verena läuft zur alten Hochform auf und beginnt, ihr Leben als Hochleistungssportlerin zu hinterfragen. Jennys Wunsch schwanger zu werden erfüllt sich überraschend und anders als geplant. Der Professor und Erfinder des verjüngenden Medikaments, Martin, ist durch Selbstversuch in der gleichen Situation wie seine Probanden und ist selber überrascht von dem großen Wirbel, den er auslöst. Die taffe Miriam setzt sich als Mitarbeiterin des Bundesgesundheitsamtes mit der ethischen und gesellschaftspolitischen Seite auseinander.
Mit großartigem Humor beleuchtet Maxim Leo die Frage was passieren könnte, wenn wir mit Hilfe einer Pille jung sein werden. Mir gefällt, dass er viele verschiedenen Facetten anspricht und das Ende relativ offen bleibt.
Dieses Buch regt zum Nachdenken an und bleibt noch lange nach der spannenden Lektüre im Kopf. Dabei ist es federleicht geschrieben und packt einen so, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Ein ernstes Thema mit hohem Unterhaltungsfaktor mitreißend verpackt - Chapeau! -
Toller Schreibstil
Man lernt in den ersten Kapitel zunächst die Hauptfiguren und ihre aktuellen Lebensituationen kennen: der Jugendliche Jakob, der seine ersten Erfahrungen in der Liebe macht. Der 80-jährige Wenger, der seine Familie schon auf seinen Tod vorbereitet. Verena, eine Ex-Profischwimmerin, die bei einem Benefizschwimmen einen neuen Rekord erschwimmt. Jenny, die vergeblich versucht schwanger zu werden und es dann plötzlich ist. Diese vier Personen nehmen aufgrund ihrer Herzmuskelschwäche an einer Medikamentenstudie bei Professor Martin Mosländer an der Berliner Charité teil. Als unerwartete Nebenwirkung des Medikaments sinkt das biologische Lebensalter der Probanden. Dieses mögliche Lebenselexier sorgt auf der ganzen Welt für Furore, während zwei der Probanden um ihr Leben kämpfen.
Der Schreibstil von dem Autor Maxim Leo ist einfach grandios. Das Buch liest sich sehr flüssig und lässig. Man ist die ganze Zeit gefesselt von der Geschichte, die aus wechselnder Sicht von den vier Probanden, dem Professor Mosländer und der Vorsitzenden des deutschen Ethikrats erzählt wird. Die Handlung ist in naher Zukunft angesiedelt, doch auch wenn es eine Dystopie (oder Utopie?) ist, stellt man sich als Leser:in sicher auch die Frage, wie man selbst in solch einer Situation entscheiden würde. Das Für und Wider hat der Autor gekonnt in seinem Roman mit einfließen lassen. Ich wurde mit dem Buch gut unterhalten, es gibt Abrisse von vier sehr verschiedenen und individuellen Menschenleben wieder, es wirft soziale und ethische Fragen auf und gibt aber auch Hoffnung. Das Ende ist meiner Meinung nach etwas zu schnell abgehandelt und hätte gern noch ein paar Seiten länger sein können. -
Der Traum von der ewigen Jugend wird wahr
Der Name des Autors verspricht lesenswerte Literatur. So ist jedenfalls meine Erfahrung bei seinen Romanen „Der Held vom Bahnhof Friedrichstrasse“ sowie „Wo wir zu Hause sind“ und jetzt erneut bei seinem neuesten Buch.
In ihm greift er ein Thema auf, das uns schon seit Menschen Gedenken beschäftigt – der Traum von der ewigen Jugend. Die medizinische Forschung zur biologischen Verjüngung, betrieben von einem Professor der Berliner Charité, verzeichnet nun tatsächlich erfolgreiche Ergebnisse; vier an einer Herzmuskelschwäche erkrankte Probanden, denen im Rahmen einer Medikamentenstudie ein neues Präparat verabreicht wird, werden als Nebenwirkung immer jünger. Das verändert erst ihr Leben drastisch und rasant, hat aber auch weltweite politische, gesellschaftliche und moralische Auswirkungen. Zu den verschiedenen Aspekten erhalten die vier Patienten, der Professor und eine Ethikerin abwechselnd das Wort, so dass die Problematik umfassend dargestellt wird. Das geschieht keinesfalls in einer trockenen Abhandlung, sondern sehr lebendig und mit feinem Humor. Ganz nebenbei werden weitere interessante Themen behandelt, die vom Autor gut recherchiert wurden, wie z.B. der Schwimmleistungssport oder die Kinderwunschtherapie.
Das Buch kann ich jedem empfehlen. -
Wollen und dürfen wir wirklich ewig leben?
Forever Young - dieser Song von Alphaville war in meiner Generation allseits bekannt, und der Wunsch nach ewiger Jugend ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Doch was würde ewiges Leben tatsächlich bedeuten? Schließlich ist die Endlichkeit unseres Daseins die einzige Gewissheit im Leben, und das Bewusstsein dessen ist treibt uns an, die verbleibende Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen. Doch nicht nur für den einzelnen, sondern auch auf das gesellschaftliche Gefüge, die Arbeitswelt und das Klima hätte ewiges Leben drastische Auswirkungen.
Maxim Leo greift diese Thematik im "Wir werden jung sein" auf. Vier Menschen mit chronischer Herzmuskelschwäche nehmen hierin an einer Medikamentenstudie an der Charité teil: Ein 17jähriger Schüler, eine ehemalige Spitzensportlerin, ein 80jähriger Unternehmer und eine Lehrerin Ende 30. Als diese als Nebenwirkung immer jünger werden, verändert sich ihr Leben auf drastische Weise, und die Ereignisse entwickeln eine Eigendynamik, die außer Kontrolle zu geraten scheint.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der vier Probanden und dem Leiter der Studie, Prof. Mosländer, erzählt. Hierbei gelingt es Maxim Leo, jede Figur lebendig werden zu lassen, ihre Gefühle und Gedanken glaubhaft zu beschreiben und sie auch sprachlich zu differenzieren. Am meistens ans Herz wuchs mir der jugendliche Jakob, mit dem ich ganz besonders mitlitt und mitfieberte.
Maxim Leos Schreibstil, den ich bereits aus früheren Büchern sehr liebe, hat mich auch hier wieder ab der ersten Seite begeistert. Herrlich pointiert, wortgewandt und mit viel Witz und Ironie trifft er immer den richtigen Ton, und die Seiten flogen beim Lesen nur so dahin. Trotz des ernsten Themas, das viel Raum zum Nachdenken und Diskutieren bietet, war es ein großes Vergnügen, diesen Roman zu lesen und ich kann ihn nur jedem ans Herz legen! -
Will ich immer jung sein?
Forever young! Wer träumt nicht davon, das Altern aufzuhalten? Jung sein ist schon toll, aber auf Dauer? Bevor ich das Buch von Maxim Leo gelesen habe, habe ich mir über das Jungsein gar keine Gedanken gemacht. Jeder Mensch wird älter und das ist auch gut so. Die Sanduhr auf dem Cover mit der ablaufenden Zeit finde ich passend zum Thema gewählt und irgendwie war es auch das Cover, was überhaupt mein Interesse an dem Buch geweckt hat. Den Autor kannte ich bis dato nicht und ich bin sehr positiv angetan von seinem flüssigen und angenehmen Schreibstil. Obwohl es sich um ein schwieriges Thema handelt, schafft es der Autor mit Humor, daraus für den Leser eine leichte und vor allem spannende Story zu machen. Die Hauptprotagonistin sind gut gewählt und ihre eigenen Geschichten sind abwechslungsreich erzählt. Durch die ständigen Perspektivwechsel ist das Buch sehr unterhaltsam und nie langweilig. Das durchaus ernste Thema wird leicht dargestellt, jedoch werden die gesellschaftlichen Folgen nicht unter den Teppich gekehrt und der Leser wird permanent zum Nachdenken angeregt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich hoffe, dass nie ein Medikament gefunden wird, das den Menschen verjüngt.
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