Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Anthony Ryan |
Mitarbeit | Sara Riffel (Übersetzung) |
Verlag | Tropen |
Originaltitel | Red River Seven |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 14.10.2023 |
EAN | 9783608501797 |
ISBN | 978-3-608-50179-7 |
Seiten | 272 |
Abmessung | 150 mm x 20 mm x 220 mm |
Gewicht | 415 g |
Themen |
Belletristik
> Spannung
Schiff, Horror, London, Spannung, Thriller / Spannung, Thriller, Fluss, Stephen King, London, Greater London, spannend, mission, Bestsellerautor, düster, Dystopische und utopische Literatur, Pandemie, Rot und Schwarz, London Thriller, apokalyptisch, dystopisch, Gesundheitsdystopie, neuer Thriller 2023 |
Kundenrezensionen
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Eher Genreausdehnung als -wechsel
Versucht sich ein in einem Genre etablierter Autor an einem neuen Genre, kann das etwas grandios Neues ergeben oder grandios scheitern. Wohin schlägt das Pendel bei Anthony Ryans „Ein Fluss so rot und schwarz“ aus?
Die Geschichte geht von der Prämisse aus, dass wer sich erinnert oder zu neugierig ist, sterben muss. Vor diesem Hintergrund steuert ein Schiff mit 6 Personen an Bord auf London zu – allerdings sind nur 5 von ihnen am Leben, alle ohne irgendeine Erinnerung. Einer von ihnen ist Huxley, das zumindest sagt die Tätowierung auf seinem Arm. Gemeinsam mit der illustren Mischung der Schiffsbesatzung wird er auf einen Horrortrip (im wahrsten Sinne des Wortes) geschickt, und zwar nach London, das mit der Stadt, die wir kennen, nicht mehr viel zu tun hat …
Was soll man zu diesem Buch nur sagen, schlägt das Pendel wirklich in eine Richtung aus und wenn ja in welche? Der Versuch einer Annäherung: Beginnen wir mit dem Genre, das irgendwo zwischen Thriller, Mystery, Dystopie bzw. ein wenig Sci-Fi oder Horror changiert. Die Beschreibungen der Schiffsgesellschaft wie auch ihrer Erlebnisse beim Befahren der Themse (London liegt im Nebel verborgen, man hört schauerliche Schreie und darf bzw. will kaum neugierig sein, woher sie rühren, wer sich an seine Vergangenheit erinnert, mutiert zu einer Art Zombie und es gilt für die anderen, ihn zu eliminieren) sind Ryan-typisch recht blutrünstig – das muss man abkönnen, was mir hier wegen des dystopischen und daher realistischeren Settings schwerer fiel als bei seinen „Orkmetzeleien“. Spannend ist die Handlung aber, denn zum einen ist die Prämisse unerfreulicherweise gar nicht so weit weg von der Realität in manchen Gegenden der Welt (da kommt man schon ins Grübeln) und zum anderen ist es gerade für Literaturliebhaber (besonders dystopischer Literatur) spannend, zu rätseln, wie die Figuren zu ihren Namen kamen (neben Huxley gibt es etwa auch Golding) und wieso gerade diese 6 Personen ausgesucht wurden, von wem und wo das alles hinführt … Verortet ist all das in einer sehr düsteren Welt (da kommt Ryan halt aus seinem „alten Genre“), mit der man erst mal klarkommen muss (was auch für das Ende der Geschichte gilt). Der Schreibstil passt zwar sehr gut zur Geschichte, kam m. E. aber nicht an Ryans Fantasy-Schreibe ran. Die Geschichte kommt mir weniger wie ein Genrewechsel als mehr wie eine Genreausdehnung an, weshalb ich mich insgesamt schwerer tat, weil ich bei Fantasy Blutrünstigkeiten besser „wegstecke“ als in einer Dystopie … deshalb werden die 3,5 Sterne hier abgerundet. -
Mysteriös und spannend
Ein fremdgesteuertes Militärschiff nimmt Kurs auf London mit sieben Menschen an Bord. Sechs von ihnen erwachen ohne Erinnerungen, der siebte hat Selbstmord begangen. Diese sechs Menschen sind auf einer Mission. Über die Themse steuern sie in ein zerstörtes London hinein. Im dichten roten Nebel hören sie grauenvolle Schreie. Was ist geschehen?
Das Cover ist auffällig gestaltet und passt ganz gut zum Roman. Besonders die rote Schrift hebt sich deutlich ab.
Die Handlung hat mich sofort gefangen genommen, Spannung von Anfang bis Ende. Alles ganz mysteriös. Die sechs Überlebenden können sich nicht mal an ihren Namen erinnern. Der Mann, der als erster aufwacht, bemerkt eine Narbe am Kopf und eine Tätowierung am Arm: Huxley. Es stellt sich heraus, dass die Menschen auf dem Schiff verschiedene Fähigkeiten haben. Anscheinend sind sie Polizist, Soldat, Ärztin, Physikerin, Historiker und Polarforscherin. Über ein Satellitentelefon erhalten sie Anweisungen.
Huxley und die Ärztin haben mir am besten gefallen und auch der Soldat, die anderen blieben etwas blass. Der Text ließ sich zügig lesen, der Schreibstil des Autors ist fesselnd. Eine ziemlich mysteriöse und spannende Story das Ganze, in einem postapokalyptisches London, dort treffen sie auf Schiffswracks und Brückenruinen. Doch was ist mit den Menschen geschehen? Es herrscht dort eine düstere Endzeitstimmung. Auf das, was das Team da in London erwartet, damit hatte ich nicht so gerechnet und war etwas überrascht, hat mir nicht ganz so gefallen. Das Ende konnte mich schließlich auch nicht so überzeugen. Ich war jedoch ziemlich gefesselt von diesem Roman und wollte natürlich wissen worum es hier geht und was hinter dieser Mission steckt, so dass ich das Buch an einem Tag durchgelesen habe. -
Spielraum nach oben
Vergisst man etwas, versucht man sich krampfhaft daran zu erinnern. Neugier liegt in der Natur des Menschen. In diesem Buch ist genau dieser Impuls tödlich.
Der Einstieg an sich ist schon mega spannend. Der Leser ist genau auf demselben Wissensstand, wie die Charaktere, was mir besonders gut gefallen hat. Kurz umrissen geht es darum, dass einige Personen – ohne Erinnerung – auf einem Militärboot erwachen. Um sie herum scheint die Welt unterzugehen. Sie finden heraus, dass alle mit systemrelevanten Berufen ausgestattet sind – doch was verbindet sie noch? Und was ist passiert?
Die Charakteranzahl ist auf wenige Personen beschränkt, was es leicht macht, dem Buch und den Personen zu folgen. Dennoch schlummern sehr viele Geheimnisse in der Tiefe und der Leser hat viel Raum für Spekulationen. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass die Charaktere an sich wenig Tiefe erlangen und das Buch irgendwann so vor sich hin plätschert.
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