Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Sally Page |
Mitarbeit | Carolin Müller (Übersetzung) |
Verlag | DTV |
Originaltitel | The Keeper of Stories |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Taschenbuch |
Erschienen | 13.07.2023 |
EAN | 9783423218795 |
ISBN | 978-3-423-21879-5 |
Seiten | 432 |
Abmessung | 131 mm x 31 mm x 192 mm |
Gewicht | 360 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
Familie, Glück, Freundschaft, Gemeinschaft, England, erste Hälfte 21. Jahrhundert (2000 bis 2050 n. Chr.), Selbstliebe, Lebensfreude, Selbstfindung, Geschichten, Familienleben, Vereinigtes Königreich, Großbritannien, Cambridge, Geschenk Freundin, Frauenunterhaltung, Neuanfang, Urlaubslektüre, warmherzig, inspirierende Geschichten, ungleiche Freunde, leichtlesen, Carsten Henn, Der Geschichtenbäcker |
Kundenrezensionen
-
Überraschend
Janice ist Putzfrau und sammelt Geschichten, aber immer nur eine pro Person. Sie sammelt die Geschichten ihre Kunden, im Bus oder was sie auch immer hört. Dann soll sie für die Schwiegermutter einer Kundin putzen und das ist eine ganz besondere Putzstelle. Mrs. B. erzählt eine Geschichte, die anders ist und nach und nach erfährt man auch mehr über Janice.
Zu Beginn kam es mir eher wie eine Geschichtensammlung vor. Man erfährt für wen Janice Putzt und was die Geschichte desjenigen ist. Erst mit Mrs. B. bekommt die Geschichte eine Wendung. Mrs. B. ist eine Geschichtenerzählerin und hält somit Janice bei der Stange. Lange wusste ich nicht wo die Geschichte hinführen soll und war über die Wendung sehr überrascht, dann kam ordentlich auch Spannung auf und ich mochte das Ende sehr gerne. Eine ruhige Geschichte, die erst langsam wächst. Mich hat es jedenfalls gut unterhalten.
-
Berührend, aber zwischendurch etwas langatmig
Dieses Buch war mal ganz was anderes. Wir begleiten Janice in ihrem Alltag als Putzfrau, lauschen einigen Geschichten ihrer Kundinnen und Kunden und sind bei manchen live dabei.
Hin und wieder war es schwer, bei all den Figuren und Stories den Überblick zu behalten. Außerdem war mir der Kopf von der Masse an Geschichten innerhalb der eigentlichen Geschichte manchmal sehr schwer, und das Pacing äußerst langsam, weshalb ich hin und wieder das Gefühl hatte, nicht wirklich voranzukommen.
Es gab einige schöne Entwicklungen, sowohl bei Janice selbst als auch bei den Menschen in ihrem Leben. Auch Spannung kam gegen Ende auf, aber mir war es insgesamt etwas zu wenig. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist für mich die etwas auktoriale Erzählweise. Zwar war es ganz schön, mal einen eher sachlichen Roman zu lesen, ohne lange innere Monologe oder sonstige emotionale Überdramaturgie, aber ich hatte immer das Gefühl, nicht wirklich Zugang zu Janice zu finden. Dies kann natürlich auch ein Stilmittel gewesen sein, schließlich verbirgt und verdrängt sie ihre eigene Geschichte für eine lange Zeit (und die ist auch echt nicht ohne).
Fazit: Ein insgesamt schönes, aber sehr langsam vorgetragenes Buch, das ich Lesern und Leserinnen empfehle, die mal etwas ganz Entspanntes und zugleich Tiefgreifendes lesen möchten, Spaß an vielen Figuren und vielen Geschichten innerhalb eines Buches haben und einen eher weniger emotionalen Schreibstil bevorzugen.
Wichtig: Es kommen einige potenziell triggernde Inhalte vor, darunter Suizid sowie physische und psychische Gewalt. Ich führe das nicht weiter aus, um Spoiler zu vermeiden. Passt gut auf euch auf! -
Ein echter Wohlfühlroman
Janice ist mit Leib und Seele Putzfrau. Sie mag den Kontakt zu ihren Kunden und liebt deren Lebensgeschichten. Indem sie sich in die Geschichten anderer Menschen mit viel Einfühlungsvermögen vertieft flüchtet sie vor ihrer eigenen Vergangenheit. Doch de schwierigen Kundin Mrs.B gelingt es, Janice an ihre eigene Geschichte heran zu führen.
Wunderbar zu lesen ist es, welche Entwicklung Janice im Laufe des Buches durchmacht. Trotz aller Leichtigkeit in diesem Buch gibt es durchaus tragische und ernste Themen, die von Sally Page jedoch mit großer Leichtigkeit umgesetzt werden. Egal ob ein Suizid, die Einsamkeit, eine unglückliche Ehe oder Gewalt im Spiel ist, der Grundtenor des Buches bleibt immer im Wohlfühlbereich. Die bärbeißige Mrs.B ist besonders unterhaltsam, man kann sich die grantelige 92jährige richtig gut vorstellen. Dadurch kommt auch der Humor nicht zu kurz. Die Geschichten behandeln ganz vielfältige Themen, da ist von jung bis alt alles dabei. Und ich kann mir gut vorstellen, dass Putzfrauen tatsächlich manchmal so abfällig behandelt werden, wie es Janice beschreibt.
Dieser kurzweilige Wohlfühlroman ist sicher nicht sehr anspruchsvoll, macht aber ganz viel Spaß zu lesen und lässt einen gut unterhalten zurück. Schon das Cover zeigt alles, was dieses Buch ausmacht. Wer einen schönen Urlaubsroman sucht oder einmal den Alltag mit Krieg und Energiekrise vergessen möchte, für den ist dieses Buch genau das richtige. -
Das gewisse Etwas fehlte
Ich gestehe: Hier bin ich „Cover-Opfer“ – dann noch der Hinweis, dass es britischer Provenienz ist, muss man doch mögen, oder?
Die Geschichte handelt von Janice, einer Putzfrau, die ihren Job liebt. Noch mehr jedoch liebt sie die Geschichten, die ihre Kunden ihr erzählen, während sie den Flur entrümpelt oder den Boden feudelt. Sie selbst scheint jedoch keine Geschichte zu haben (abgesehen davon, dass in ihrer Ehe die Lasten ungleich verteilt sind), was ihr bewusst wird, als sie für die alte Mrs. B. zu putzen beginnt. Denn die dreht den Spieß rum und hört Janice zu – nachdem sie ihr ziemlich zugesetzt hat.
In der Tat bin ich noch ein wenig ratlos wegen der Geschichte: Ich wollte sie mögen und ich mag sie auch, aber ganz rund ist doch etwas nicht … Was die Geschichte besonders macht, ist ihre Alltäglichkeit: Da ist eine Putzfrau mit schwierigen und weniger schwierigen Kunden, in deren Privatsphäre sie regelmäßig unterwegs ist und das sowohl räumlich als auch gedanklich. Das ist für sie normal. Normal ist eigentlich auch, dass eine gestandene lebenserprobte ältere Frau ihr quasi den Spiegel vorhält. So wird Janice langsam bewusst, dass sie zwar eine Geschichte hat, sich damit aber nicht auseinandersetzen will. So war denn auch Mrs. B. (neben dem Terrier) für mich die eigentliche Hauptfigur: interessant, witzig, neugierig; Janice dagegen ist „nur“ nett, freundlich zu jedem – so kantenlos … Ein weiterer Punkt, der die Geschichte erzählenswert macht, ist der Umstand, dass hinter jedem Menschen, wirke er auch auf den ersten Blick noch so langweilig, eine interessante Geschichte stecken kann, derjenige vielleicht ein gewaltiges Päckchen zu tragen hat. Dieser Aspekt läuft so ein bisschen unter dem Radar während des Lesens, zumal man die Figuren ja aus Janices Sicht vorgestellt bekommt. So sammelt man selbst während des Lesens Geschichten, sogar eine ziemliche Menge und ja, sie sind auch „gehaltvoll“, mal lustig, mal traurig, und nein, ich werfe der Geschichte nicht vor, dass sie leise ist (plakativer ausgedrückt: etwas schwer in Gang kommt, keine Handlung in dem Sinne hat). Vielmehr kam ich mit dem Erzählstil wohl nicht so ganz zurecht: Präsens – das ist bei mir oft ein Problem. Doch das war nicht der Punkt: Irgendetwas fehlte, das leise Geschichten brauchen, um zu überzeugen. Die Lektüre war durchaus unterhaltsam, aber irgendwie plätscherte die Geschichte vor sich hin. Das gewisse Etwas fehlte einfach. Und so gibt es noch ganz knapp von 3,5 aufgerundete 4 Sterne, weil dieses Buch nur aus Marketingsicht um Aufmerksamkeit heischt.
Schreibe eine Rezension
Top oder Flop? Schreibe deine eigene Rezension.