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Zusammenfassung
tüet nid zwüescht: e Liebesgschicht us de früeche Sächzger u glychzytig e Biudigsroman. Schül, dr Leererssuun us dr Chlyschtadt am Thunersee, vrliebt sech i ds Änni, es Bäärgpuremeitli us em Oberland. Beidi gö i Gymer, sii nimmt Änglisch, äär Griechisch; beidi sy interessiert a Kunscht, hei aber dertdüre ds Höi absolut nid uf dr glyche Büni; beidi hei Fröid ar Musig, singe gäärn; aber äär lost mee Jazz, sii mee Klassisch. Sii isch es usgschproches Klaviertalänt, äär schtümperet uf der Bratsche u chouft sech de irgendeinisch e Chnebu, es Klarinett. U taatsächlech glingt mit dr Zyt sogaar es eifachs Zämeschpiil. Gnaau glych geits ne de o mit der Liebi: nach den eerschte Funke ds eerschte Füür, u de scho gly der eerscht Dämpfer. Aber nid naalaa gwinnt! Oder ächt doch niid? Das Uuf u Ab zwüsche Glück u Seeleschmätter macht di Gschicht vo re Gymerliebi zu öppis ganz Bsunderem. U wi si ufhört, wiird hie nid vrraate.
schül
schtöört s di wen i hie näb dii sitze
änni
we d nu lang so tumm fraagscht jaa
drum hock entlig aab
Zusatztext
Hans Jürg Zingg entwickelt die Liebesgeschichte von Schül und Änni in ihrer ganzen Komplexität, schildert das Wechselspiel von Erfüllung, Enttäuschung und Entfremdung subtil und ohne Prüderie, aber auch ohne jene selbstzufriedene Geschwätzigkeit, welche die Schilderung früher Liebe in der Prosa alternder Männer oft unerträglich macht. Vergleichbares habe ich in der Mundartliteratur bis heute noch nicht gelesen. (Christian Schmid)