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Vertrauen ist nicht gut. Und Kontrolle ist nicht besser. Braucht man also in der Unternehmensberatung überhaupt Vertrauen? Und wenn ja, wo und wie?
Christian Mencke zeigt, dass Beratungsarbeit durch Vertrauen dann effektiver gestaltet werden kann, wenn man es gezielt zum Einsatz bringt. Aus der Perspektive der Neueren Systemtheorie entwickelt er dazu ein grundlegendes Verständnis von Vertrauen. Dessen Möglichkeiten und Grenzen werden den in ihrer sozialen Funktion verwandten Mechanismen - wie Macht, Geld oder auch Misstrauen - gegenüber gestellt und umfassend diskutiert. Es wird mit Blick auf die besondere Sozialbeziehung "Beratungsverhältnis" deutlich, dass Vertrauen in der Unternehmensberatung dann nicht zielführend ist, wenn der Klient beraterischen Impulsen vertraut, die er durch kritisches Hinterfragen auch verstehen könnte. Beratung braucht die kritische Distanz des konstruktiven Diskurses und dieser benötigt für sein Zustandekommen das Vertrauen als Rahmenbedingung. Am Beispiel mittelständischer Unternehmen weist der Autor nach, wie bei der Beratung von Organisationen in diesem Sinne auf Vertrauen zurückgegriffen und es erzeugt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführende Gedanken und ein Einblick in den Gang der Untersuchung.- 2 Theoretischer Referenzrahmen.- 2.1 Sozialwissenschaft als kausal-analytische Wissenschaft.- 2.2 Sozialwissenschaft als funktional-analytische Wissenschaft.- 2.3 Metatheoretische Reflexionen.- 3 Wie ist Vertrauen möglich?.- 3.1 Terminologische Grundlagen.- 3.2 Zentrale Aspekte im Spiegel der Vertrauensforschung.- 3.3 Zur Genese von Vertrauen.- 3.4 Zur Degeneration von Vertrauen.- 3.5 Zusammenfassung: Vertrauen als kontingente Strategie.- 4 Unternehmensberatung - systemisch.- 4.1 Allgemeines zur Unternehmensberatung.- 4.2 Ein systemisches Bild der Unternehmung.- 4.3 Ein systemisches Bild der Beratungsunternehmung.- 4.4 Ein systemisches Bild der Unternehmensberatung.- 4.5 Zusammenfassung: Mut zur Wahrheit durch Vertrauen in die Chance des Widerspruchs.- 5 Die Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft als Beratungsfeld.- 5.1 Die mittelständische Wirtschaft.- 5.2 Das mittelständische Wirtschaftsunternehmen.- 5.3 Zusammenfassung: Das mittelständische Wirtschaftsunternehmen.- als Klientensystem.- 6 Zur Funktion des Vertrauens in der Beratung mittelständischer Unternehmen.- 6.1 Rückblick auf einige zentrale Erkenntnisse.- 6.2 Wege einer vertrauenssensiblen Beratungsgestaltung.- 6.3 Grenzen einer vertrauenssensiblen Beratungsgestaltung.- 7 Abschließende Gedanken und ein Ausblick auf weiteren Untersuchungsbedarf.
Über den Autor / die Autorin
Dipl. Ök. Dipl. Kfm. Dr. Christian Mencke promovierte bei Prof. Dr. Egbert Kahle am Institut für Betriebswirtschaftslehre - Entscheidung und Organisation - an der Universität Lüneburg. Er ist als Managementberater mit den Schwerpunkten Strategie, Organisation und Human Resources tätig.
Zusammenfassung
Vertrauen ist nicht gut. Und Kontrolle ist nicht besser. Braucht man also in der Unternehmensberatung überhaupt Vertrauen? Und wenn ja, wo und wie?
Christian Mencke zeigt, dass Beratungsarbeit durch Vertrauen dann effektiver gestaltet werden kann, wenn man es gezielt zum Einsatz bringt. Aus der Perspektive der Neueren Systemtheorie entwickelt er dazu ein grundlegendes Verständnis von Vertrauen. Dessen Möglichkeiten und Grenzen werden den in ihrer sozialen Funktion verwandten Mechanismen - wie Macht, Geld oder auch Misstrauen - gegenüber gestellt und umfassend diskutiert. Es wird mit Blick auf die besondere Sozialbeziehung "Beratungsverhältnis" deutlich, dass Vertrauen in der Unternehmensberatung dann nicht zielführend ist, wenn der Klient beraterischen Impulsen vertraut, die er durch kritisches Hinterfragen auch verstehen könnte. Beratung braucht die kritische Distanz des konstruktiven Diskurses und dieser benötigt für sein Zustandekommen das Vertrauen als Rahmenbedingung. Am Beispiel mittelständischer Unternehmen weist der Autor nach, wie bei der Beratung von Organisationen in diesem Sinne auf Vertrauen zurückgegriffen und es erzeugt werden kann.