Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Sara Weber |
Verlag | Kiepenheuer & Witsch |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Taschenbuch |
Erschienen | 12.01.2023 |
EAN | 9783462004151 |
ISBN | 978-3-462-00415-1 |
Seiten | 240 |
Abmessung | 137 mm x 21 mm x 216 mm |
Gewicht | 299 g |
Themen |
Sachbuch
> Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Innovation, Arbeit, Arbeitswelt, Zukunft, Arbeitsmarkt, Gerechtigkeit, Verstehen, Arbeiterbewegung, Digitalisierung, Gesellschaft und Kultur, allgemein, Gesellschaft, Arbeitsweise, Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologie, Zukunftsfähigkeit, Digitale Transformation, Politik und Staat, Soziale und ethische Themen, Soziologie: Arbeit und Beruf, Pandemie, Homeoffice, Kündigung, The Great Resignation, ca. 2020 bis ca. 2029 |
Kundenrezensionen
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Alter Wein in neuen zeitgemäßen Schläuchen
Ich war als das Cover sah hin und her gerissen von Neugier und Skepsis. Vorallem als ich erkannt hatte, dass es kein Romantitel ist.
Wie der Titel des Sachbuches suggeriert, schreibt die Autorin Frau Weber aus ihrer persönlichen Betroffenheit. Für mich wirkt es wie ein Aufarbeiten der Entscheidung zur Kündigung und ihres weiteren beruflichen Werdegangs. Ihren Schreibstil finde ich sehr angenehm und ihre persönlichen Aspekte und Erfahrungen sind klar und deutlich dargestellt. Die Autorin setzt sich auch mit Tendenzen in den USA bei ihren Recherchen auseinander. Thesen und Auseinandersetzungen über Arbeitsverdichtung und die damit einhergehenden Thematiken und Probleme sind nicht neu. Auch dies reißt sie kurz an. Es gibt zudem eine Menge Literatur - und Quellenangaben, die zeigen, dass die Autorin ihr Handwerk versteht.
Der erste Teil des Buches ist jedoch für mich nachvollziehbarer als ihre weiteren Ausführungen. -
Hochspannend
Obwohl ich bereits vor kurzem aus dem Berufsleben ausgeschieden bin, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Zudem kommt man ja auch in den Medien nicht an diesem Thema vorbei. Eine Betroffene und interessierte Journalistin hat sich dieses Themas angenommen und versucht, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich die jahrzehntelangen Arbeitsstrukturen verändern könnten – und müssten. Es hat in den letzten Jahren ein enormes Umdenken bei der Generationen nach mir stattgefunden, mit dem ich mir jedoch ein wenig schwer tue. Ich hoffte, dass dieses Sach-Buch mir dabei hilft, eine andere Sichtweise einzunehmen und meine überloyale Arbeitsmoral, die mich ins Burn Out gebracht hat, zu hinterfragen. Ganz ist es dem Buch und mir nicht gelungen, dazu war ich vermutlich zu lange in der starren Arbeitsmaschinerie gefangen.
Das Buch ist klar, sehr gut verständlich und strukturiert geschrieben, liest sich wirklich mitreißend und zeigt die heutigen Problematiken, Sinneswandel und neue mögliche Strukturen auf. Corona hat bestimmt das seine dazu beigetragen, starre Formen und Gefüge aufzubrechen, sowie bewirkt, dass der Einzelne endlich auf seine Gesundheit und Lebensqualität achtet und Selbstfürsorge walten lässt. Eine klare Leseempfehlung. -
Arbeiten am Rande des kollektiven Burnouts
Dieser Titel wird nach den Erfahrungen und Belastungen der letzten Jahre viele Menschen ansprechen, den er trifft genau den Zeitgeist einer Kultur von Erschöpfung und Burnout, die langsam in Frage gestellt wird.
Arbeit sollte nicht der alles bestimmende Teil des Lebens sein, wirtschaftlich ist dies weder nötig noch logisch, von den Auswirkungen auf Menschen, Gesellschaft, Gesundheit und Klima einmal ganz abgesehen.
Diese Auswirkungen sowie mögliche Schlussfolgerungen und Lösungsmöglichkeiten beschreibt Sara Weber in ihrem Buch sehr schlüssig argumentiert, gut recherchiert und mit vielen eindrücklichen, persönlichen Fallbeispielen.
Diese reportageartigen Portraits von Menschen, die für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedinungen kämpfen, haben insgesamt den größten Eindruck auf mich gemacht. Der Rest der Erläuterungen hatte einige Längen, vielleicht aber auch, weil mir die allgemeinen Informationen und Zusammenhänge der heutigen dysfunktionalen Arbeitswelt durch eigene Auseinandersetzungen sowie durch Blogs, Artikel etc. bereits bekannt sind.
Auf jeden Fall ist das Buch ein sehr zugänglicher und wichtiger Schritt zu der allgemeinen Erkenntnis, dass Arbeit in der Form wie wir sie kennen keine Naturgewalt, sondern menschengemacht ist, und dass wir nicht an unserer gestörten, dysfunktionalen Beziehung zu ihr festhalten müssen. -
Unsere Arbeitswelt umkrempeln und komplett neu denken
Recht desillusioniert zur sehr prekären aktuellen Situation der Arbeitswelt meldet sich Sara Weber gleich eingangs ihres Buches zu Wort.
"Heute weiß ich, dass das alles Bullshit ist. Nicht wir funktionieren nicht gut genug, sondern unsere Arbeitswelt ist kaputt. Das macht auch uns krank: Wir sind müde, ausgebrannt, gestresst. Und wir beginnen, die Realität zu erkennen: ... Es hilft niemandem, wenn wir soviel arbeiten, dass wir ausbrennen und uns am Ende noch dafür feiern. Wir werden es nicht besser haben als unsere Eltern, wenn wir uns nur genug anstrengen, denn dieses Versprechen wurde längst gebrochen. Wir haben versucht, die Müdigkeit zu ignorieren und einfach weiterzumachen in der Hoffnung, irgendwann auf der anderen Seite herauszukommen. Wir dachten, das wir die Einzigen sind, die sich so fühlen. ... Dabei ist es ein systematisches Problem, das uns alle ins kollektive Burnout führt."
Die Autorin Sara Weber erhebt vollkommen zurecht in ihrem aktuellen Buch "Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?" den Zeigefinger und prangert die mitunter sehr prekären Verhältnisse in großen Teilen der Jobwelt von heute an.
Das Buch wie auch das Thema selbst spricht mir persönlich aus meinem Herzen und meiner Seele, da ich vieles von dem im Buch erzählt wird selbst bereits im beruflichen Kontext erlebt habe. Für mich ist quasi die Erkenntnis von Weber nicht wirklich neu. Klatschen für die individuelle Arbeitsleistung reicht in der heutigen Zeit eben nicht mehr für die Anerkennung im Job.
Nicht erst seit der Coronapandemie sollte vielen Beschäftigten in ihren abhängigen Hamsterradjobs klar geworden sein, dass die Arbeitswelt, so wie sie bis dato praktiziert wurde nicht mehr lange so weiter funktionieren kann.
Sehr lange Zeit und dies ist auch meine persönliche Beobachtung zum Thema wurde das Personal in den Unternehmen nur als reiner Kostenfaktor gesehen und lediglich als Nummer behandelt. Man presste das Personal, vergleichbar mit Zitrusfrüchten bis zum letzten Tropfen aus und wenn man neuen Saft bzw. eine höhere Arbeitsleistung wollte heuerte man neues Personal an. Es gab ja bis dato immer genügend Auswahl. Das diese Art der Arbeit nicht wirklich wertschätzend ist sollte selbsterklärend sein.
Sara Weber geht genau diesem Phänomen nach und führt gleich eingangs des Buches im kleineren ersten Teil, einem guten Arzt gleich, eine kleine Anamnese durch.
Woran krankt eigentlich unsere aktuelle Arbeitswelt?
Wieso begegnen mir tagtäglich immer wieder die gleichen Arbeitszombies auf dem Weg zur Arbeit hin und zurück, ohne ein richtiges Lächeln auf dem Gesicht zu zeigen oder zufrieden und ausgeglichen zu wirken?
Im zweiten größeren Teil geht sie dann den Hebeln nach, die umgelegt werden müssen, um die Arbeitswelt für uns alle nachhaltig zu verbessern.
Das Buch ist insgesamt sehr kurzweilig zu lesen.
Mir persönlich waren immer wieder zu viele Anglizismen eingestreut, die zwar auf den ersten Blick hip wirken und auch alle übersetzt werden, aber mich dann dennoch die Frage stellen lassen, wieso dann nicht gleich die passenden deutschen Begriffe verwendet wurden.
Das Buch ist kein Frage durchweg gut recherhiert. Mir persönlich brachte es leider zu wenig neue Erkenntnisse, die ich bis dato noch nicht wusste.
Weber legt bewusst den Finger in die Wunde und streut auch hier und da vielleicht auch noch zusätzlich Salz mit rein.
Hier und da werden immer wieder einige Leuchttürme präsentiert, also Unternehmen, welche die Arbeit zur Zufriedenheit der Mitarbeiter dann gänzlich neu organisiert haben.
Mit persönlich fehlt dann allerdings ein Stück weit der ganz große Hebel, wie der komplette Arbeitsmarkt dann wirklich umgekrempelt werden soll. Wie diese Disruption im Arbeitsmarkt, mit der wir alle über kurz oder lang konfrontiert werden, dann ausgewogen gestaltet werden kann.
Wer sich bis dato noch nicht mit den Veränderungen in der Arbeitswelt beschäftigt hat, erhält mit diesem Werk ein gut recherchiertes Sachbuch -
zeitgemäße Arbeitswelt
Dieses Buch greift ein sehr aktuelles Themengebiet auf, aber mit einem Fokus, den es bisher noch nicht allzu oft gab. Man verbringt die meiste Zeit in der Arbeit. Wir müssen uns ändern, das heißt zwangsläufig auch, dass die Arbeitsweise überdacht werden muss / geändert werden muss, wenn sie nicht passend funktioniert. Das System ist das eigentliche Problem.
Die Struktur der Buches gefällt mir sehr gut: es ist in zwei Teile unterteilt.
Teil eins beschäftigt sich mit einer Analyse des Status quo.
Der zweite Teil des Buches beinhaltet dann Verbesserungsmöglichkeiten und Vorschläge. Ich finde die Ansätze wirklich sehr interessant - man wird zum Nachdenken angeregt, und somit erreicht das Buch auch sein Ziel in meinen Augen.
Sehr gut gefällt mir auch der Schreibstil: sehr neutral, und gut lesbar.
Von mir gibt es eine Empfehlung.
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Viele Denkanreize
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? Selten hat mich ein Titel so sehr angesprochen, obwohl ich meinen Job sehr gerne habe und durchaus zufrieden bin.
Nur das Cover, das finde ich jetzt nicht so prall, aber der Inhalt ist ja das wichtigste.
Sara Weber greift verschiedene Aspekte der aktuellen Arbeitswelt auf und spricht das aus, was ich mir in den letzten Jahren häufiger mal gedacht habe. Pandemie, Waldbrände, Krieg, und wir machen alle weiter wie bisher. Dabei gibt sie viele gute Denkanreize.
Einzig das Kapitel über Minderheiten hat mir nicht so gefallen, da sich hier inhaltlich widersprochen wird (einerseits wird vorgeschlagen, dass niemand mehr selbst seine Wohnung putzen sollte, andererseits wird festgestellt, dass Putzkräfte ja dann selbst keine Zeit mehr für ihre eigene Care-Arbeit haben...) und ich das Kapitel an dieser Stelle etwas erzwungen fand, es passte für mich persönlich nicht so gut in den gesamten Kontext. Ich verstehe natürlich, dass dieses Thema der Autorin am Herzen liegt, ich denke, da könnte man aber sicher ein eigenes Buch mit füllen.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich werde sicher den einen oder anderen Vorschlag mal in einem Personalgespräch auf den Tisch bringen.
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