Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Petra Aicher |
Verlag | Ullstein TB |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Taschenbuch |
Erschienen | 29.12.2022 |
EAN | 9783548064000 |
ISBN | 978-3-548-06400-0 |
Seiten | 432 |
Abmessung | 122 mm x 27 mm x 186 mm |
Gewicht | 308 g |
Serie |
Die Gerichtsärztin |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Historische Romane und Erzählungen
München, Bayern, Isar, für Frauen und/oder Mädchen, Jahrhundertwende, entspannen, starke Frauen, junge Frau, Ärztin, Geschenk für Frauen, Gerichtsmedizin, Rechtsmedizin, Forensik, krimi neuerscheinung, Löwengrube, MEDICAL / Forensic Medicine, Frau in Gefahr, Geschichte Bayern, prinzregent, München-Saga, Im Namen der Toten, königlich bayrisch, Themen, die sich speziell an Frauen und/oder Mädchen richten, Junge Ärztin, München um 1912, Fritz von Weynand, Anna Zech |
Kundenrezensionen
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Anna und Fritz - ein ungewöhnliches Duo
Mit diesem ersten Band der Reihe ‚Fräulein Anna“ habe ich mich mal wieder aus meiner Fantasy-Komfortzone herausgewagt. Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt! Ich entdecke immer mehr meine Freude an historischen Stoffen.
Die Handlung spielt in den Jahr 1912 bis 1914. Im Fokus stehen die beiden Protagonisten Anna Zech und Fritz von Weynand. Anna stammt aus einfachen kleinbürgerlichen Verhältnissen und tritt zu Beginn des Romans ihre Stelle als Assistentin in der Gerichtsmedizin an. Sie ist zunächst recht naiv und lässt sich daher leicht von Fritz aushorchen. Mir hat Annas Entwicklung sehr gefallen. Denn ihre Arbeit gibt ihr viel Selbstvertrauen und so dauert es nicht lange, bis sie Fritz ordentlich contra gibt. Insgesamt hat es viel Spaß gemacht, die beiden ungleichen Figuren miteinander zu erleben. Der Adlige Fritz ist auf dem erst Blick ein Luftikus, mit Charme, Geld und ohne Moral. Im Laufe der Handlung erfahren wir aber, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Denn Fritz verabscheut die Dünkel seines Standes und hat einen scharfen Blick für die verlogenen Verhältnisse der adligen Gesellschaft.
Anhand das Klappentextes hatte ich einen Krimi im historischen Setting erwartet. Das stimmte zwar nicht ganz, was ich bekommen habe, hat mir aber umso besser gefallen. Vielmehr bietet der Roman einen Einblick in die gesellschaftlichen Verhältnisse und vor allem Standesunterschiede dieser Zeit. Und auch wenn der Tod der Schauspielerin Adele Röckl, mit dem die Geschichte beginnt, zunächst in den Hintergrund tritt, war mir die Handlung nie langweilig. Mir hat gefallen, wie die verschieden Themen miteinander verknüpft wurden und letztendlich eine runde Gesamtgeschichte wurden.
Begeistert hat mich vor allem auch das Ende des Romans, nicht nur, weil der Kriminalfall noch die ein oder andere spannende Wendung erfährt. Vielmehr endet das Buch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und die (An)Spannung dieser Zeit hat die Autorin sehr greifbar rübergebracht. Als Fritz zu Anna sagt, dass ihrer beider Welten nun in Flammen aufgehen, hatte ich Gänsehaut.
Fazit. Der erste Band von „Fräulein Anna“ hat mir nicht nur rundum gefallen, das Buch hat Potential zum Jahreshighlight. Die beiden Protagonisten sind nachvollziehbar ausgearbeitete Charaktere. Die Handlung bietet neben einem interessanten Kriminalfall auch Einblicke in die gesellschaftlichen Zustände und Klassenunterschiede der Zeit. Ich warte sehnsüchtig auf Band 2, der im Juli erscheint. -
Eine ungewöhnliche Freundschaft
Fräulein Anna, Gerichtsmedizin ist der neue Roman von Petra Aicher.
Anfang des 20. Jahrhundert fängt die junge Anna ihre Arbeitsstelle in der Gerichtsmedizin hat. Die erste Tote ist keine Unbekannte und ihr Tod zieht weitere Kreise mit sich. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten nähern sich der Reporter (welcher ein Doppelleben führt) und Anna freundschaftlich an. Gemeinsam gehen sie den Geheimnissen der Verstorbenen auf die Spur.
Der Schreibstil der Autorin war sehr flüssig, jedoch musste man sich an den Dialekt der Personen im Buch stark gewöhnen, welches mir bis zum Ende immer noch nicht ganz gelungen ist. Dies beeinträchtigt die Handlung jedoch nicht. Mir haben die Interaktionen zwischen Anna und Fritz sehr gut gefallen. Noch besser fand ich allerdings die Handlungen in der Gerichtsmedizin mit den beiden Ärzten. Diese waren mir beide sehr sympathisch und ich hätte mir dort ausführlichere Passagen gewünscht. Allgemein wären auch mehr Szenen, welche die Gerichtsmedizin im Allgemeinen beleuchten, wünschenswert gewesen. Dieser Teil fiel mir persönlich zu knapp aus.
Das ungewöhnliche Ermittlerduo hat mir im ganzen gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie sich das Verhältnis zwischen Anna und Fritz noch entwickeln wird. -
Leider enttäuscht
Anna ist 19 und stammt vom Land. Nach ihrer Ausbildung als Krankenschwester in einem Orden kommt sie nach München, um dort als Hilfskraft in der Gerichtsmedizin zu arbeiten. Ihr gefällt es schnell sehr gut und sie ist wissbegierig und lernt gern und viel. Gleich bei ihrem ersten Fall einer älteren Schauspielerin lernt sie den Reporter Friedrich/Fritz kennen, der eigentlich ein Adliger ist und sie sehr ausnutzt.
Das Buch hat mich leider etwas enttäuscht. In letzter Zeit ist ein regelrechter Boom ausgebrochen von Frauenfiguren, die Anfang des 20. Jahrhunderts um ihre Ausbildung oder ihr Studium kämpfen oder in Berufe einsteigen, die bis dahin ausschließlich Männern vorbehalten waren. Das ist oft ganz interessant, aber zum einen wird es langsam ein wenig viel und zum anderen hat man inzwischen gewisse Ansprüche an ein solches Buch oder Reihe. Und diese erfüllt „Fräulein Anna“ leider nicht. Die Figuren wirken auf mich teilweise nicht stimmig und fast karikativ. Allen voran der Adlige Fritz. Wie sein Freund ist er verarmt und hat eine Bürgerliche geheiratet, um finanziell abgesichert zu sein. Es ist eine Zweckheirat auf beiden Seiten. Nur erwartet er, dass er ohne Gegenleistung (vom Namen mal abgesehen) alle Vorteile nutzen kann und möglichst keine Leistung bringen muss (1 x im Jahr ein Einsatz in der Firma des Schwiegervaters ist ihm zu viel). Gleichzeitig nutzt er die finanziellen Möglichkeiten für seine Hobbys und für Beziehungen zu Frauen, die „bei 3 nicht auf dem Baum“ sind. Seine Frau wird als „strohdumm“ beschrieben und adligkeitshörig. Auf der anderen Seite verehrt er Anna geradezu, obwohl sie ebenfalls nicht unbedingt als sehr gebildet beschrieben wird. Aber sie hört ihm zu, wenn er erzählt. Und sie unterhält er (Wohnung, Geschenke) völlig ohne Gegenleistung mit dem Geld seiner Frau. Irgendwie kann ich mich damit nicht anfreunden.
Auch z. B. der andere Gehilfe in der Gerichtsmedizin. Er kann nicht mit Leichen arbeiten, verweigert sich vielen und ist ständig betrunken – behält aber seine Arbeitsstelle? Nicht glaubwürdig.
Unabhängig davon war das Buch nur mäßig spannend, was den Fall angeht. Allerdings ist das in meinen Augen keinen Punktabzug wert, weil das Buch als Roman bezeichnet wird. Nicht als Krimi, wie man vom Titel her erwarten könnte. Mir persönlich kam allerdings die Gerichtsmedizin der damaligen Zeit viel zu kurz. Alles in allem ist das Buch für mich eher Durchschnitt und ich werde die Fortsetzung nicht lesen.
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