Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Dolores Redondo |
Mitarbeit | Anja Rüdiger (Übersetzung) |
Verlag | BTB |
Originaltitel | La cara norte del corazón |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Taschenbuch |
Erschienen | 08.09.2022 |
EAN | 9783442772780 |
ISBN | 978-3-442-77278-0 |
Seiten | 640 |
Abmessung | 137 mm x 207 mm x 43 mm |
Gewicht | 552 g |
Illustration | 3 SW-Abb. |
Themen |
Belletristik
> Spannung
> Krimis, Thriller, Spionage
Spanien, Louisiana, erste Hälfte 21. Jahrhundert (2000 bis 2050 n. Chr.), Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Nele Neuhaus, Serienkiller, FBI, Galizien, Galicia, Comunidad Autónoma de, Hurrikan, Karin Slaughter, Tana French, Hurrikan Katrina, Alles was ich dir geben will, Policía Foral |
Kundenrezensionen
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Brillanter Wälzer mit Schwächen
Ein grandioser Thriller und dennoch ein zwiespältiges Buch - "Todesspiel", so der etwas einfallslose deutsche Titel, ist leider nicht perfekt, obwohl er alles Notwendige mitbringt. Wer Dolores Redondos Baztan-Trilogie kennt, hat auch schon von Amaia Salazar gehört, einer der fähigsten Polizistinnen Spaniens und hier (noch vor den Ereignissen der Trilogie) schon mit 25 Jahren eine Subinspectora, die landesweit für ihre berufliche Brillanz geschätzt wird. Da ist es nur folgerichtig, dass sie am Austauschprogramm der Polizei teilnimmt und im FBI-Hauptquartier in Quantico/USA mit anderen Kollegen zusammen eine Profiling Masterclass absolviert. Ihre Kombinationsgabe, gepaart mit fast untrüglicher Intuition, macht sie schon bald zum Zentrum der Aufmerksamkeit, als eine echte Mordserie ihren unaufhaltsamen Verlauf nimmt - und Amaia findet sich auf einmal inmitten eines hochprofessionellen FBI-Ermittlerteams wieder. Gemeinsam sind sie einem Täter auf den Fersen, der gnadenlos immer wieder im Angesicht von Naturkatastrophen zuschlägt. Und gerade jetzt zieht Hurrikan Katrina bedrohlich über die Südstaaten der USA in Richtung New Orleans ...
Die Settings sind spektakulär, die Verbrechensserie knackig, die Charaktere ausgefeilt, wenn auch oft etwas zu sehr gebrochen - und trotz eines wundervoll geschliffenen Schreibstils kommt Redondos Serienkiller-Prequel nicht ganz aus den Startlöchern. Solange Amalias perfekte Intuition gefragt ist, folgt man den spannenden Erkenntnissen mindestens genau so gebannt wie den Taten des gestörten "Komponisten", aber sobald das Team nach etwa einem Viertel des Romans in New Orleans eintrifft, bremst sich die Autorin unnötig selber aus: Zu viele parallel stattfindende Ereignisse trüben den Lesefluss, die Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonistin (und zusätzlich noch in das frühere Leben des leitenden US-Agenten) scheinen zu einem völlig anderen Buch zu gehören und das anfangs so perfekte Timing hinkt hinterher. Das ist schade, denn im Grunde genommen ist "Die Nordseite des Herzens" (der deutsche Untertitel, der das Original übersetzt, ist treffender) ein herzzerreißend schöner und handwerklich unglaublich ausgefeilter Thriller. Auf 400 Seiten wären Amaia Salazars frühe Jahre in der Verbrechensbekämpfung eine pulstreibende Achterbahnfahrt gewesen, aber gestreckt auf über 600 Seiten ist Dolores Redondos Roman einfach ein bisschen zu ambitioniert und verliert die Vorschusslorbeeren vom Beginn schon vor der Ziellinie. Fans der Baztan-Reihe werden ausreichend bedient, und letztlich ist "Todesspiel" kein Thriller, dessen Lektüre man hinterher bereuen würde, aber anhand der verschenkten Möglichkeiten zur Straffung ist man schon ein wenig traurig, dass nicht alle Erwartungen erfüllt werden. Dolores Redondo ist immer noch eine der herausragendsten Crime-Autorinnen Spaniens - beim nächsten Buch kann es nur noch besser werden. Mit Einschränkungen also dennoch wärmstens empfohlen! -
Überwiegend gut
Das FBI jagt einen Serienmörder. Dieser tötet immer ausschließlich Familien. Die Eltern, drei Kinder und die dazugehörige Großmutter. Amaia Salazar arbeitet eigentlich bei der spanischen Polizei, aber während einer Weiterbildung wird sie vom FBI zu Hilfe geholt. Das Team kommt dem Modell zwar immer näher, doch dann kommt der verheerende Wirbelsturm Katrina nach New Orleans...
Das Buch ist über weite Strecken richtig gut und vor allem spannend. Allerdings hat die Autorin auch ein wenig zu viel gewollt. Allein die Ermittlungen zu dem Serienmörder hätten ausgereicht, eine interessante Geschichte zu erzählen. Besonders gelungen sind auch die Beschreibungen über den Wirbelsturm und vor allem die Tage danach in New Orleans. Das ist unheimlich realistisch. Zusätzlich gibt es noch die Geschichte aus der Kindheit von Amaya. Diese erklärt zumindest einige Verhaltensweisen der Ermittlerin, allerdings wirken die anderen FBI-Ermittler ihr gegenüber oft „dumm“. Zu viel allerdings wurde dann die ungefähr zehn Jahre früher spielende Geschichte um die entführten Mädchen, Samedi und einige mysteriöse Erscheinungen. So hatte das Buch dadurch einige Längen und war auch ein wenig überfrachtet.
Doch alles in allem kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.
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