Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Angelika Jodl |
Verlag | Eichborn |
Sprache | Deutsch |
Altersempfehlung | ab 16 Jahren |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 30.04.2021 |
EAN | 9783847900689 |
ISBN | 978-3-8479-0068-9 |
Seiten | 336 |
Abmessung | 156 mm x 27 mm x 30 mm |
Gewicht | 477 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Familie, Liebe, Integration, Aberglaube, Religion, Hochzeit, Humor, Deutschland, Georgien, Arzt, Verlobung, Hochzeit, Heirat, Chaos, Tiflis, Migranten, 2020 bis 2029 n. Chr., Culture Clash, Toni Erdmann, wladimir kaminer, 20. - 21. Jahrhundert, Sonstige Belletristik, Die Grammatik der Rennpferde, Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch, My Big Fat Greek Wedding |
Kundenrezensionen
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Verwickelte Familien- und Liebesgeschichte
Das wunderschöne farbenfrohe Cover mit der Vorder- und Rückseite einnehmenden bunten Kuh, die dann tatsächlich in der Geschichte selbst eine Rolle spielt, sowie der ungewöhnliche Buchtitel und natürlich auch der auf eine Familiengeschichte mit Migrationshintergrund schließende Klappentext haben mich zu diesem Buch greifen lassen. Es ist dann aber leider doch hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben. Eigentlich ist Dreh- und Angelpunkt des Ganzen, dass die Mutter der 26jährigen angehenden Ärztin Olga mit griechisch-georgischen Wurzeln diese endlich unter die Haube bringen will mit einem Mann, der ihren traditionellen Vorstellungen entspricht. Olga hingegen verheimlicht ihre Verbindung zu einem deutschen Kollegen und gerät selbst in Zweifel, als sie den Lebemann und Taugenichts Jack kennenlernt. Ihren Höhepunkt erreicht alles auf einer gemeinsamen Familienreise in die alte Heimat Georgien, wo Olga zwischen zwei Männer steht und es zu vielen Heimlichtuereien kommt. Die Informationen über Georgien, seine Bevölkerung und Sprache, fand ich äußerst lehrreich. Hier wird deutlich, dass sich die Autorin in Georgien aufgehalten hat. Absurd und unrealistisch erschien mir aber, mit welcher Vehemenz Olga an den Mann gebracht werden soll und wie wenig sie, die doch als Beinahe-Ärztin fest und unabhängig im Leben steht, sich dem Willen ihrer Mutter mit deren so gänzlich anderer Vorstellung von der Frauenrolle entgegenstellt. Traurig macht, dass sich Olga ihrer einfachen Herkunft und ihrer Eltern geradezu schämt. Die Natur der Kaukasier wird wohl als überzeichnet dargestellt. Alles in allem eher ein leichter Unterhaltungsroman denn anspruchsvolle Lektüre.
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Zwischen zwei Kulturen
„Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ ist ein ungewöhnlicher Roman der in München lebenden Autorin Angelika Jodl. Olga Evgenidis Familie kommt ursprünglich aus Georgien. Olga studiert Medizin, möchte Ärztin werden und fühlt sich als Deutsche. Ihre Herkunft und ihr Nachname sind ihr unangenehm, aber da sie in Felix Van Saan - ebenfalls ein Mediziner - verliebt ist und mit ihm eine gemeinsame Zukunft plant, sieht es ganz so aus als ob sie ihr altes Leben bald hinter sich lassen könnte. Als Jack Jennerwein aufkreuzt, der so ganz anders ist als Felix, bringt dieser Olga gewaltig durcheinander. Ich mag den Schreibstil von Angelika Jodl und ihren ungewöhnlichen Humor sehr gerne. Die Charaktere sind ein wenig gewöhnungsbedürftig und eine wirklich bunte und unkonventionelle Mischung. Da die Perspektive wischen Olga und Jack wechselt, liest sich das Buch abwechslungsreich. Mit Olga hat die Autorin eine interessante Protagonistin geschaffen, die ihre kulturellen Wurzeln und ihrem Platz im Leben sucht. Olga ist schlagfertig und, manchmal ein wenig zynisch. Insgesamt waren ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar, gleichzeitig fand ich es aber schade, dass ihr ihre Herkunft und ihre Familie so unangenehm ist. Zugegebenermaßen ist ihre Familie ein ziemlich schräger Haufen, den ich jedoch äußerst unterhaltsam fand, auch wenn hier einige Klischees bedient wurden. Jack ist das genaue Gegenteil von Felix, planlos und unbedacht. Trotzdem fühlt sich Olga von ihm angezogen. Ich fand sein Verhalten teilweise eher beängstigend. Neben der Geschichte um Olga, ihre Familie, Jack und Felix gab es auch einige Informationen über Georgien, die Kultur und die Sprache, hier wäre aber sicherlich mehr möglich gewesen. Mich hat das Buch gut unterhalten und ich fand es einfach erfrischend anders.
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Sehr authentisch
Ganz lebendig und anschaulich erzählt uns die Autorin Angelika Jodl, einer Wanderin zwischen Bayern und Georgien, die Geschichte der jungen Migrantin Olga. Olga kommt aus Georgien und wird geprägt von diesem Kulturkreis. Sie wächst aber in Deutschland, genauer in München auf und macht Karriere und studiert Medizin und ist mit einem jungen Assistenzarzt zusammen, mit dem sie gerne soweit wie möglich weg von ihrer Familie nach Kiel ziehen möchte. Im Roman werden die verschiedenen Facetten beleuchtet, wie sie eingezwängt zwischen den Erwartungen ihrer georgischen Herkunftsfamilie lebt und den Herausforderungen und auch Vorurteilen ihrer Arbeit als junge Ärztin, auch gegenüber ihrer Herkunft. Doch wie so oft, hält das Leben Überraschungen bereit. Zum einen muss sie doch in München bleiben, weil ihr Freund dort eine Stelle bekommen hat, sie lernt den etwas eigenwilligen Jack kennen, und dann muss auch noch aus familiären Gründen nach Georgien. Das alles gibt reichlich Themen für einen gut lesbaren, lebendigen Roman. Sicher arbeitet sich die Autorin in dem Buch an ihrer eigenen Biografie ab. So manche Erfahrung und Geschichte in dem Roman der kaukasischen Kuh spiegelt, Migrationserfahrungen aus erster Hand wider und als Leser bekommt man interessante Einblicke in die georgische Kultur und Traditionen, sehr authentisch und lebendig erzählt.
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