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Das fremde Mittelalter - Gottesurteil und Tierprozess

Deutsch · Fester Einband

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Wie 'fremd' ist uns das Mittelalter? Diese Frage der Mentalitätsgeschichte ist am deutlichsten zu beantworten, wenn wir für uns nicht nachvollziehbare Phänomene betrachten, etwa die Gottesurteile: Zweikämpfe sollten Verbrecher überführen, die Kirche segnete die Waffen der Kämpfer und führte Wasserproben durch. Nicht minder fremd wirken die späteren Tierprozesse: Vor weltlichen Instanzen wurden Verfahren gegen Haus- und Nutztiere geführt, während geistliche Gerichte Schädlinge wie Engerlinge exkommunizierten oder mit ihnen Vergleiche abschlossen. Wie aber hätte die Kommunikation funktionieren sollen?Grundsätzliche Differenzen im Weltbild darzulegen hilft, 'das fremde Mittelalter' besser zu verstehen: Die Dominanz des Religiösen, die Suche nach Autoritäten, assoziatives und bildhaftes Denken, der Primat von Körperlichkeit und Spontaneität gaben ethischen wie rechtlichen Konzepten Raum, die mit der Aufklärung und der 'Entzauberung' durch die Naturwissenschaften unvereinbar geworden sind.

Über den Autor / die Autorin










Peter Dinzelbacher, geb. 1948, Dr. phil. habil., studierte Geschichte, Klassische Philologie, Kunstgeschichte und Volkskunde. Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten in Deutschland, Österreich, Italien und Dänemark, seit 1998 Honorarprofessor für Mentalitätsgeschichte an der Universität Wien. Zahlreiche Publikationen, speziell zur Religiosität und Mentalität des Mittelalters, u.a.: ¿Himmel, Hölle, Heilige. Visionen und Kunst im Mittelalter¿ (2002), ¿Europa im Hochmittelalter 1050-1250. Eine Kultur- und Mentalitätsgeschichte¿ (2003) und - gemeinsam mit Werner Heinz - ¿Europa in der Spätantike 300-600¿ (2007).

Zusammenfassung


Wie ‚fremd‘ ist uns das Mittelalter? Diese Frage der Mentalitätsgeschichte ist am deutlichsten zu beantworten, wenn wir für uns nicht nachvollziehbare Phänomene betrachten, etwa die Gottesurteile: Zweikämpfe sollten Verbrecher überführen, die Kirche segnete die Waffen der Kämpfer und führte Wasserproben durch. Nicht minder fremd wirken die späteren Tierprozesse: Vor weltlichen Instanzen wurden Verfahren gegen Haus- und Nutztiere geführt, während geistliche Gerichte Schädlinge wie Engerlinge exkommunizierten oder mit ihnen Vergleiche abschlossen. Wie aber hätte die Kommunikation funktionieren sollen?


Grundsätzliche Differenzen im Weltbild darzulegen hilft, ‚das fremde Mittelalter‘ besser zu verstehen: Die Dominanz des Religiösen, die Suche nach Autoritäten, assoziatives und bildhaftes Denken, der Primat von Körperlichkeit und Spontaneität gaben ethischen wie rechtlichen Konzepten Raum, die mit der Aufklärung und der ‚Entzauberung‘ durch die Naturwissenschaften unvereinbar geworden sind.

Bericht

»Der Autor wird seinem Ziel, Forschungsanstöße für die weitere Beschäftigung mit befremdlichen Phänomenen des Mittelalters zu geben, vollumfänglich gerecht. ... [Der Autor trägt] mit einem wichtigem Standardwerk zu einer lebendigen wissenschaftlichen Debatte bei.« Claudia Lydorf, European Journal on Legal History

Produktdetails

Autoren Peter Dinzelbacher, Peter (Prof. Dr.) Dinzelbacher
Mitarbeit Mittelalterliche Kriminalmuseum (Herausgeber), Mittelalterliches Kriminalmuseum (Herausgeber)
Verlag WBG Academic
 
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 30.09.2020
 
EAN 9783534403936
ISBN 978-3-534-40393-6
Seiten 384
Abmessung 148 mm x 31 mm x 210 mm
Gewicht 700 g
Illustration 7 SW-Abb., 7 SW-Abb., 11 Farbabb., 11 Farbabb.
Serie Schriften des Mittelalterlichen Kriminalmuseums Rothenburg ob der Tauber
Themen Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Geschichte > Mittelalter

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