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Die Sommer - Roman

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Leyla ist die Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden... Das ergreifende Debüt der Gewinnerin des Publikumspreises des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2019) über das Dasein zwischen zwei Welten

Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München, und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS, und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen. Ronya Othmanns Debütroman ist voller Zärtlichkeit und Wut über eine zerrissene Welt.

Über den Autor / die Autorin

Ronya Othmann wurde 1993 in München geboren und lebt in Leipzig. Sie erhielt u.a. den MDR-Literaturpreis, den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, den Lyrik-Preis des Open Mike, den Gertrud-Kolmar-Förderpreis und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. 2018 war sie in der Jury des Internationalen Filmfestivals in Duhok in der Autonomen Region Kurdistan, Irak, und schrieb bis August 2020 für die taz gemeinsam mit Cemile Sahin die Kolumne "OrientExpress" über Nahost-Politik. Seit 2021 schreibt sie für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Kolumne "Import Export". Bei Hanser erschienen zuletzt ihr Debütroman Die Sommer (2020), für den sie mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde, und der Gedichtband die verbrechen (2021), für den sie den Orphil-Debütpreis und den Düsseldorfer PoesieDebütPreis erhielt.

Zusatztext

"Othmanns Roman macht etwas deutlich, was viel mehr ins allgemeine Bewusstsein gehört: Unter uns leben viele Menschen, die nicht nur durch ihre Flucht aus den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten traumatisiert sind, sondern auch durch die späteren Verwüstungen der Heimat. ... Er bietet eindringliche Sichten auf die fatalen subjektiven Wirkungen, die es auf hier lebende Verwandte hat." Sabine Kebir, Der Freitag, 26.10.20

"Othmann verschränkt überzeugend kulturelle und ethnische Thematiken zweier Kulturen. ... Ein sehr eindringliches Buch. ... Der Roman ist realistisch, mitreißend und regt zum Nachdenken an." Antonia Barboric, Die Presse, 09.10.20

"In der Entschiedenheit der politischen Haltung liegt das Aussergewöhnliche dieses Buches. ... Im Schreiben Othmanns über Krieg, Folter und erzwungene Selbstverleugnung wird auf erschütternde Weise deutlich, was für ein Privileg eine unversehrte Identität ist." Timo Posselt, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 27.09.20

"Othmann hat eine überzeugende, kluge Erzählweise für ihren Roman gefunden. ... Durch die stets markierte Distanz ... gewinnt die politische Ebene des Romans ihre Eindringlichkeit. Gefühlsverstärkung, literarisches Reenactment braucht es nicht." Wiebke Porombka, DIE ZEIT, 10.09.20

"Ein Roman, der mit so großer Souveranität daherkommt, dass er wie ein Debüt beim Lesen gar nicht anmutet." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.08.20

"Othmann schafft einen Einblick in eine Welt, die wir auf den ersten Blick zu kennen meinen. ... Der Roman verarbeitet das Thema Identität ohne den üblichen Kitsch, mit dem so oft über Herkunft geschrieben wird." Doris Akrap, Die Tageszeitung, 27.08.20

"Ein umwerfender Debütroman, der sehr konkret und anschaulich erzählt ist, mit starken Figuren und Dialogen, die so ins Romangeschehen integriert sind, dass sein Ton auch dann lebhaft wirkt, wenn er das von Figuren-Erfahrung geprägte Wissen transportiert." Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, 21.08.20

"Ihre politische Stimme ist klar und entschieden. Ihre literarische Stimme ist kontrolliert, ohne Abschweifung und schlicht." Elke Schmitter, Der Spiegel, 22.08.20

"Othmann fügt mit ihrem Debüt der Gegenwartsliteratur eine Perspektive hinzu: eine jesidisch-kurdisch-deutsche Geschichte. ... 'Die Sommer' ist ein Buch, das einfühlsam von Zerrissenheit erzählt, davon, zwischen den Stühlen zu sitzen." Pia Uffelmann, MDR Kultur, 11.08.20

"Es gelingt Ronya Othmann, nicht nur diese alte Frau, sondern alle Beteiligten mit wenigen Strichen so klar zu zeichnen und eine solche Nähe zu ihnen herzustellen, dass nie der Eindruck entsteht, über das Thema Flucht und Migration belehrt zu werden: Der Reichtum der Erzählung an Schlüsselszenen und Wahrnehmungsfacetten bewirkt vielmehr, dass sich ganz unvermittelt neue Einsichten, tiefere Einblicke eröffnen." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 17.08.20

Bericht

"Ein existenzieller, gleichsam politischer wie persönlicher Debütroman." Michael Luisier, SRF 2, 10.01.21

"Othmanns Roman macht etwas deutlich, was viel mehr ins allgemeine Bewusstsein gehört: Unter uns leben viele Menschen, die nicht nur durch ihre Flucht aus den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten traumatisiert sind, sondern auch durch die späteren Verwüstungen der Heimat. ... Er bietet eindringliche Sichten auf die fatalen subjektiven Wirkungen, die es auf hier lebende Verwandte hat." Sabine Kebir, Der Freitag, 26.10.20

"Othmann verschränkt überzeugend kulturelle und ethnische Thematiken zweier Kulturen. ... Ein sehr eindringliches Buch. ... Der Roman ist realistisch, mitreißend und regt zum Nachdenken an." Antonia Barboric, Die Presse, 09.10.20

"In der Entschiedenheit der politischen Haltung liegt das Aussergewöhnliche dieses Buches. ... Im Schreiben Othmanns über Krieg, Folter und erzwungene Selbstverleugnung wird auf erschütternde Weise deutlich, was für ein Privileg eine unversehrte Identität ist." Timo Posselt, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 27.09.20

"Othmann hat eine überzeugende, kluge Erzählweise für ihren Roman gefunden. ... Durch die stets markierte Distanz ... gewinnt die politische Ebene des Romans ihre Eindringlichkeit. Gefühlsverstärkung, literarisches Reenactment braucht es nicht." Wiebke Porombka, DIE ZEIT, 10.09.20

"Ein Roman, der mit so großer Souveranität daherkommt, dass er wie ein Debüt beim Lesen gar nicht anmutet." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.08.20

"Othmann schafft einen Einblick in eine Welt, die wir auf den ersten Blick zu kennen meinen. ... Der Roman verarbeitet das Thema Identität ohne den üblichen Kitsch, mit dem so oft über Herkunft geschrieben wird." Doris Akrap, Die Tageszeitung, 27.08.20

"Ein umwerfender Debütroman, der sehr konkret und anschaulich erzählt ist, mit starken Figuren und Dialogen, die so ins Romangeschehen integriert sind, dass sein Ton auch dann lebhaft wirkt, wenn er das von Figuren-Erfahrung geprägte Wissen transportiert." Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, 21.08.20

"Ihre politische Stimme ist klar und entschieden. Ihre literarische Stimme ist kontrolliert, ohne Abschweifung und schlicht." Elke Schmitter, Der Spiegel, 22.08.20

"Othmann fügt mit ihrem Debüt der Gegenwartsliteratur eine Perspektive hinzu: eine jesidisch-kurdisch-deutsche Geschichte. ... 'Die Sommer' ist ein Buch, das einfühlsam von Zerrissenheit erzählt, davon, zwischen den Stühlen zu sitzen." Pia Uffelmann, MDR Kultur, 11.08.20

"Es gelingt Ronya Othmann, nicht nur diese alte Frau, sondern alle Beteiligten mit wenigen Strichen so klar zu zeichnen und eine solche Nähe zu ihnen herzustellen, dass nie der Eindruck entsteht, über das Thema Flucht und Migration belehrt zu werden: Der Reichtum der Erzählung an Schlüsselszenen und Wahrnehmungsfacetten bewirkt vielmehr, dass sich ganz unvermittelt neue Einsichten, tiefere Einblicke eröffnen." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 17.08.20

Kundenrezensionen

  • Zwischen zwei Welten

    Am 06. September 2020 von Div_ine geschrieben.

    "Die Sommer" ist eine sehr persönliche und private Geschichte. Als Leser fühlt man Laylas Zerissenheit zwischen den verschiedenen Kulturen ihrer Eltern, aufgrund des tiefen Einblicks, den man durch den bildhaften Schreibstil erhält. Sie fühlt sich nirgends zugehörig - weder in der Heimat der Eltern, noch in Deutschland. Laylas Geschichte in diesem Buch ist eingebettet in die aktuellen Entwicklungen Syriens - sehr interessant zu lesen. Vor allem auch, da diese Geschichte brandaktuell ist - und viele Leute betrifft. Der Syrienkrieg wird einem sehr Nahe gebracht. Der Schreibstil ist besonders direkt - aber das ganze ist auch sehr einfühlsam geschrieben. Ein Buch, welches unter die Haut geht, und keine leichte Lektüre ist.

  • Durchwachsen

    Am 30. August 2020 von mimi geschrieben.

    Das Buch "Die Sommer" von Ronya Othmann gibt Einblicke in das Leben von jesidischen Kurden in Syrien in diesem und letzem Jahrhundert. Die Geschichte wird aus der Sicht von "Leyla" erzählt. Leyla lebt mit ihrer deutschen Mutter und ihrem Vater, der als jesidischer Kurde aus seiner Heimat geflohen ist, in Süddeutschland. Sie besucht dort ein Gymnasium und führt ein Leben wie ihre anderen deutschen Freundinnen auch. Seit sie vier Jahre alt ist verbringt sie ihre Sommer jedoch im Heimatdorf ihres Vaters in Nordsyrien bei ihren Großeltern, Onkeln und Tanten. Das Leben, das sie dort führt, hat mit ihrem Leben in Deutschland nichts gemein. Im Laufe der Jahre lernt sie, sich den Gegebenheiten ihres jeweiligen Umfeldes anzupassen und auf die Frage: "bist du mehr Deutsche oder mehr Kurdin?" die je nach Umfeld entsprechende Antwort zu geben. Trotz allem fühlt "Leyla" eine Zerissenheit zwischen den beiden Welten und bleibt für ihr Umfeld, sei es in Deutschland oder im Dorf ihrer Großeltern, immer ein bisschen fremd. Das Buch gliedert sich in zwei Abschnitte, wobei der erste Teil fast zweidrittel des Buches ausmacht. Der erste Teil besteht hauptsächlich aus willkürlich aneinander gereihten Anekdoten aus ihren Sommern im Dorf und den Geschichten, die ihr Vater und ihre Großmutter über ihr Leben als jesidische Kurden in Syrien erzählen. Wie "Leyla" einmal im Buch sagt, bestehen ihre Erinnerungen an die Sommer aus einzelnen, bruchstückhaften Szenen, die sie in keine Reihenfolge bringen kann. Und genau diese Aussage beschreibt perfekt, wie der erste Teil des Buches geschrieben ist. Diese Erzählweise spiegelt das Bruchstückhafte ihrer Erinnerungen zwar toll wider, macht es dem Leser allerdings sehr schwer einen roten Faden zu finden und sich an der Geschichte festzubeißen. Der "wie geht´s weiter" Effekt fehlt leider vollständing, da nach einer Anekdote eine davon meist völlig losgelöste andere folgt. Auch "Leyla" bleibt in diesem Teil sehr blass und für den Leser unscheinbar. Warum ich dem Buch trotzdem vier Sterne gebe, liegt an Teil 2. Teil 2 startet am 15. Februar 2011 mit dem Beginn der Revolution, die in den jetzt herrschenden furchtbaren Bürgerkrieg ausartete. "Leyla" schildet in diesem Teil sehr emotional die Geschehnisse in Syrien und die jetzt kaum noch erträgliche Zerissenheit in ihrem eigenen Leben. Da "Leyla" jetzt viel aus ihrem alltäglichen Leben und ihren Gefühlen erzählt, wird sie für den Leser greifbar. Man kann sich jetzt gut in sie hineinversetzen und fühlt mit ihr. Die Ereignisse werden in diesem Teil chronologisch erzählt, rütteln den Leser wach, machen betroffen und fesseln ihn an das Buch. Nach den anfänglichen Längen, ist man dann doch erstaunt, als das Buch plötzlich zu Ende ist. Zu diesem Zeitpunkt ist der Leser voll in der Geschichte angekommen und wüsste gern wie alles weitergeht. Insgesamt ein sehr schöner Roman, der viel Wissen über die jesidischen Kurden vermittelt, betroffen macht und aufrüttelt. Für meinen Geschmack hätte der erste Teil jedoch kürzer und der zweite Teil dafür länger sein können.

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