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Ängste vor "unerwünschten Fremden" zu erzeugen und Gefahrenszenarien der Immigration zu verbreiten, ist nicht nur ein Phänomen der Gegenwart - dies hat eine lange Geschichte. Karina Kriegesmann beschäftigt sich erstmals mit dem Schüren fremdenfeindlicher Ressentiments in Brasilien in den Jahren zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise. Sie zeigt am Beispiel dieses südamerikanischen Einwanderungslandes auf, wie Wahrnehmungen von Mobilität, Diversität und einer enger zusammenwachsenden Welt mit der vor allem durch die Presse propagierten Xenophobie und mit Abschottung einhergingen.
Inhaltsverzeichnis
InhaltEinleitung 71. Chancen und Gefahren im Weltkontext um 1900 421.1 Immigration als Ziel und Risiko 431.2 Ambitionen und Enttäuschungen in Wirtschaft und Politik 481.3 Neue Medienakteure und Transformationen der Öffentlichkeit 521.4 Zusammenfassung 642. Bekräftigung und Entkräftung des Feindbilds vom Deutschen im Ersten Weltkrieg 672.1 Gerüchte um Immigranten in Südbrasilien 692.2 Gefahrenwahrnehmungen durch innerbrasilianische Zeitungshetze 802.3 Überregionale Verbreitung einer latenten Bedrohung 932.4 Die Luxburg-Affäre als Medienereignis 1012.5 Nachrichtenpolitik und Xenophobie als Erbe des Krieges 1112.6 Zusammenfassung 1233. Fälschung und Verfälschung beängstigender Zukunftsszenarien japanischer Immigration 1263.1 Konstruierte Gefahren für die westliche Hemisphäre 1283.2 Verbreitung und Transformation einer Falschmeldung 1413.3 Übersetzungsversuche der Implikationen des Asian Exclusion Act 1543.4 Missverständnisse zwischen Tokio und Amazonien 1703.5 Zusammenfassung 1874. Bedeutung und Umdeutung der 'Unerwünschten' in Zeiten globaler Umbrüche 1914.1 Von 'Sündenböcken' zur fremdenfeindlichen Pressekampagne 1934.2 Naturalisierungs- und Pathologisierungsstrategien 2114.3 Vereinfachte Forderungen nach Exklusion 2294.4 Feinderzeugung im transnationalen Raum 2464.5 Zusammenfassung 2605. Zäsuren, Kontinuitäten und Hintergründe der Xenophobie 2645.1 Die Revolte von São Paulo und die Medien 2655.2 'Fremdenrevolte' und Gesellschaftskrise 2725.3 Nationalismus und Ausgrenzung zwischenWeltwirtschaftskrise und Estado Novo 2845.4 Zusammenfassung 293Schlussbetrachtung 295Abkürzungsverzeichnis 317Quellen und Literatur 318Dank 351
Über den Autor / die Autorin
Karina Kriegesmann ist wiss. Mitarbeiterin in der Abteilung Geschichte Lateinamerikas der Freien Universität Berlin.
Zusammenfassung
Ängste vor »unerwünschten Fremden« zu erzeugen und Gefahrenszenarien der Immigration zu verbreiten, ist nicht nur ein Phänomen der Gegenwart – dies hat eine lange Geschichte. Karina Kriegesmann beschäftigt sich erstmals mit dem Schüren fremdenfeindlicher Ressentiments in Brasilien in den Jahren zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise. Sie zeigt am Beispiel dieses südamerikanischen Einwanderungslandes auf, wie Wahrnehmungen von Mobilität, Diversität und einer enger zusammenwachsenden Welt mit der vor allem durch die Presse propagierten Xenophobie und mit Abschottung einhergingen.
Zusatztext
»Karina Kriegesmanns Monographie zeigt eindrücklich die Funktionsweisen von ›Fakenews‹ und ihren Beitrag bei der Verschärfung von Xenophobie in einem Migrationsland und ist damit auch für die deutsche Gegenwart von Relevanz.« Frederik Schulze, H-Soz-Kult, 29.06.2021
Bericht
»Karina Kriegesmanns Monographie zeigt eindrücklich die Funktionsweisen von 'Fakenews' und ihren Beitrag bei der Verschärfung von Xenophobie in einem Migrationsland und ist damit auch für die deutsche Gegenwart von Relevanz.« Frederik Schulze, H-Soz-Kult, 29.06.2021