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Die Debatte um Drogenkonsum und dessen Bekämpfung hat Konjunktur. Timo Bonengel zeichnet die Geschichte der Drogenpolitik in den USA nach, die sich in den 1980er Jahren von wohlfahrtsstaatlichen Strategien in eine konservative, auf Abschreckung und Bestrafung setzende Sozialpolitik verwandelte. Das Buch zeigt, dass der »War on Drugs« auch mithilfe von wissenschaftlichen Expert*innen geführt wurde und dennoch ethnische Minderheiten und arme Menschen diskriminierte. Damit problematisiert die Studie Forderungen nach einer wissenschaftsbasierten und deshalb angeblich gerechten Drogenpolitik.
Inhaltsverzeichnis
InhaltEinleitung 7Die Entgrenzung von Abhängigkeit und »antisoziales« Verhalten: Therapie und Rehabilitation 411. »A serious national threat«: Heroinabhängigkeit und das Epidemie-Modell 422. »Addicts into citizens«: Die modernen Therapieprogramme 80Kontrollierter Drogenkonsum: Differenzierung und Liberalisierung? 1213. »Part of the mainstream of American life«: Marihuana und die Politik der Entkriminalisierung 1234. »No adverse consequences«? Die (Un-)Beherrschbarkeit von Kokain 166Drogen als Zerstörer von Potential: Prävention und Abschreckung 2065. »A massive change in attitudes«: Drogenprävention und die Verantwortung des Individuums 2086. »A kind of stalking horse«: Der medizinische Nutzen illegaler Drogen 257Drogenkonsum und die Bedrohung von Reproduktion: Bestrafung um jeden Preis? 2967. »The worst threat is mom herself«: Crack-Konsum und Mutterschaft 2988. »The wrong message«: Spritzentausch als Mittel der AIDS-Prävention 333Schluss: »A disease of free will«? 370Dank 388Abkürzungen 390Quellen und Literatur 392Quellen 392Literatur 419
Über den Autor / die Autorin
Timo Bonengel studierte Germanistik und Geschichtswissenschaft an der Universität Erfurt.
Zusammenfassung
Die Debatte um Drogenkonsum und dessen Bekämpfung hat Konjunktur. Timo Bonengel zeichnet die Geschichte der Drogenpolitik in den USA nach, die sich in den 1980er Jahren von wohlfahrtsstaatlichen Strategien in eine konservative, auf Abschreckung und Bestrafung setzende Sozialpolitik verwandelte. Das Buch zeigt, dass der »War on Drugs« auch mithilfe von wissenschaftlichen Expert*innen geführt wurde und dennoch ethnische Minderheiten und arme Menschen diskriminierte. Damit problematisiert die Studie Forderungen nach einer wissenschaftsbasierten und deshalb angeblich gerechten Drogenpolitik.
Zusatztext
»Bonengels Buch enthält […] viel Interessantes und Lesenswertes.« Jürgen Wilzewski, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2020
»Timo Bonengel hat mit ›Riskante Substanzen‹ eine äußerst lesenswerte Studie zum ›War on Drugs‹ vorgelegt, die das Wissen über Drogenpolitiken in den USA für den Zeitraum von den frühen 1960er- bis in die frühen 1990er-Jahre bereichert. Zudem trägt das Buch zum historischen Verständnis gegenwärtiger (rassistischer) Drogendiskurse in den USA bei.« Kristoff Kerl, H-Soz-Kult, 12.10.2020
Bericht
»Bonengels Buch enthält [...] viel Interessantes und Lesenswertes.« Jürgen Wilzewski, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2020 »Timo Bonengel hat mit 'Riskante Substanzen' eine äußerst lesenswerte Studie zum 'War on Drugs' vorgelegt, die das Wissen über Drogenpolitiken in den USA für den Zeitraum von den frühen 1960er- bis in die frühen 1990er-Jahre bereichert. Zudem trägt das Buch zum historischen Verständnis gegenwärtiger (rassistischer) Drogendiskurse in den USA bei.« Kristoff Kerl, H-Soz-Kult, 12.10.2020 »Diese empirisch und analytisch reiche Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur hochaktuellen Debatte um die amerikanische Drogenpolitik und lädt nicht zuletzt ein, die gegenwärtige Opioid Crisis an der Schnittstelle zwischen Politik und Wissenschaft zu analysieren und zu historisieren. Der Blick auf sozial- und gesundheitspolitische Aspekte zeigt, wie zentral medizinische und soziale Debatten waren, und legt die Zusammenhänge gesundheitspolitischer Diskurse mit sozialen Ordnungsvorstellungen und rassistischen Denkmustern frei.« Andrea Wiegeshoff, Sehepunkte, 15.01.2022