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In der deutschsprachigen Literatur wird Mexiko zur Projektionsfläche für europäische (Ur-)Sehnsüchte, Gedankenbilder und Gesellschaftsutopien. Die Projektion ist dabei dezidiert eurozentristischer Art: Traditionelle Konzepte der Weiblichkeit werden mit jenen einer kindlichen Unschuld und Reinheit gleichgesetzt und die Eroberung der mexikanischen Geliebten so gerechtfertigt. Caroline Kodym untersucht das gemeinsame Muster der Projektionen als europäische Ursehnsucht nach dem verlorenen Paradies. Sie zeigt auf, dass sich aus dem ursprünglichen Mythos das Wunschbild einer natürlichen Gesellschaftsordnung und eines ursprünglichen, exotischen Naturraums entwickelt, der auch Raum für politische Wunschbilder und Abenteuer bietet.
Über den Autor / die Autorin
Caroline Kodym, geb. 1980, ist Verlagslektorin und unterrichtet in Linz. Sie hat Germanistik und Romanistik studiert und in Germanistik promoviert.
Zusammenfassung
In der deutschsprachigen Literatur wird Mexiko zur Projektionsfläche für europäische (Ur-)Sehnsüchte, Gedankenbilder und Gesellschaftsutopien. Die Projektion ist dabei dezidiert eurozentristischer Art: Traditionelle Konzepte der Weiblichkeit werden mit jenen einer kindlichen Unschuld und Reinheit gleichgesetzt und die Eroberung der mexikanischen Geliebten so gerechtfertigt. Caroline Kodym untersucht das gemeinsame Muster der Projektionen als europäische Ursehnsucht nach dem verlorenen Paradies. Sie zeigt auf, dass sich aus dem ursprünglichen Mythos das Wunschbild einer natürlichen Gesellschaftsordnung und eines ursprünglichen, exotischen Naturraums entwickelt, der auch Raum für politische Wunschbilder und Abenteuer bietet.
Zusatztext
»Diese ausführliche Zusammenschau ist für alle diejenigen, die zu Lateinamerika schreiben und lesen, in ihrer Vielfalt und Aktualität erkenntnisreich, lassen sich Paradiesprojektionen subtil oder ganz offensichtlich nach wie vor in Literatur und Berichterstattung wiederfinden.«
Bericht
Besprochen in:
Die Presse, 14.08.2020, Cornelia Grobner