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Mira Fliescher
Der Witz der Kunst - Modelle ästhetischen Denkens
Deutsch · Taschenbuch
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Beschreibung
Kunst und Witz teilen beide eine Reihe von überraschenden Eigenschaften, nicht nur die sprichwörtliche Verknappung, die wie die Ökonomie des Witzes auch oft jene der Kunst ausmacht. Oft sind es Dekontextuierungen, Bedeutungsvertauschungen, Paradoxa und Ungereimtheiten, Chiasmen und Widersprüche, die zu den bevorzugten Mitteln beider gehören. Und wie der Gehalt eines Witzes durch seine Analyse eskamotiert wird, so erdrosselt nicht selten die Interpretation die Kunst, das Werk, sein Ereignis, indem sie diese auf ihre Deutung festlegt. Kein Kunstwerk geht in seiner Hermeneutik auf, wie umgekehrt jede noch so detaillierte Entzifferung der Pointe eben den »Witz« der Sache tilgt.
In ihrem viel zu früh unterbrochenen Denken ging es Mira Fliescher stets darum, Kunst, ästhetisches Denken, gewitzte Inversion und Strenge der dekonstruktiven Arbeit aufeinander zu beziehen und im besten Sinne miteinander »ins Spiel zu bringen«. Die hier versammelten Texte zeugen von der außerordentlichen Kraft eines Denkens, dessen Grundnote das anstimmt, was die Welt heute vielleicht am Nötigsten hat: die Unendlichkeit einer kritischen Urteilskraft.
Inhaltsverzeichnis
7 - 14 Vorwort: Dekonstruktion und ästhetisches Denken (Dieter Mersch, Thomas Morsch, Julia Rintz)15 - 64 Der »Witz« der Kunst (Mira Fliescher)65 - 138 'Ver-Zeichnungen'. Ikonische Praxis der Differenz (Mira Fliescher)139 - 174 Signatur | Malerei | Alterität (Mira Fliescher)175 - 208 Digitaler Austausch: Herausforderungen von Geist und Gabe des Gesichts (Mira Fliescher)
Über den Autor / die Autorin
Mira Fliescher studierte Kunstgeschichte, Film- und Fernsehwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Nach einem Stipendium am Graduiertenkolleg >Identität und Differenz< an der Universität Trier promovierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig zu »Signaturen der Alterität«. Von 2011-2013 war sie Postdoc am Graduiertenkolleg >Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens< in Potsdam. Ihre Forschungsschwerpunkte waren ästhetisches Denken, Verzeichnung, Signatur, Autorschaft, Alterität, visuelles Denken.