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Ideale Balance - Die politische Ökonomie der Emotionen während der spanischen Expansion

Deutsch · Taschenbuch

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Beschreibung

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Welche Rolle wurde Emotionen während der spanischen Eroberung Amerikas ab 1492 zugemessen? Manuel Kohlert zeigt in seiner Pionierstudie, dass ein bislang unbeachtetes Gleichgewicht der Emotionen im Herzen der Vorstellungen von Gesellschaft und Politik im vormodernen Spanien stand, welches sowohl die Entdeckungspraxis als auch die Berichterstattung über die Kulturkontakte in Amerika maßgeblich formte. Theorien zur Unterwerfung der indigenen Bevölkerung Amerikas mit Gewalt oder Liebe verbanden die Zeitgenossen mit Überlegungen zu Terror, Trauer, Zorn und Gewalt, um die Legitimität der Expansion zu belegen oder zu kritisieren und die Kolonialgesetzgebung zu beeinflussen. So wird deutlich: Emotionen galten als fundamental politisch, ihre ideale Balance war umstritten.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 9
Einleitung 11
Teil I: Verwaltete Emotionen vor 1513
1. Handgepäck - Theoretische Grundlagen des Verhältnisses von Politik und Emotionen 45
1.1 Von Kontrollverlust, Lebensgefahr und Lasterhaftigkeit 52
1.1.1 Kontrollverlust 57
1.1.2 Lebensgefahr 69
1.1.3 Laster und Tugenden 83
1.2 Ideale Balance - Politische Ordnung und Emotionen 91
1.2.1 Die Siete Partidas - Kodifiziertes Recht und moralische Norm in Spanien und Übersee 99
1.2.2 Emotionen und die Ordnung der spanischen Gesellschaft 102
1.3 Der un/vollendete Mensch 124
2. Die Öffnung der Pforten des Ozeans 127
2.1 Die Dynamik der Gier 129
2.2 Vom Geben, Nehmen und Erwidern 149
2.3 Idealisierung und Instrumentalisierung 160
Teil II: Verwaltete Emotionen zwischen 1513 und 1573
3. Wegweisende Gesetze 173
3.1 Der Kulturkontakt aus rechtlicher Sicht seit Beginn der spanischen Expansion 184
3.2 Ein Instrument der Furcht? Das Requerimiento und die Regelung der Erstkontakte 189
3.3 Ein Instrument der Liebe? Emotionale Praxis undDisziplinierung 213
4. Praktiken der Conquista 217
4.1 Leitbilder - Die Eroberung von Mexiko (1519-1521) 218
4.1.1 Gerechte Praxis schreiben 225
4.1.2 Labeling 230
4.1.3 Emotionale Herrscher 244
4.1.4 Furcht als Instrument und Problem der Spanier 259
4.2 Der Gegenentwurf - Álvar Núñez Cabeza de Vacas Naufragios 293
5. Indigene Körper, Vernunft und Emotionen 299
5.1 Ungläubige, Sodomiten, Kannibalen, Tiere und Feiglinge 302
5.2 Bartolomé de las Casas' Vision der vía amorosa 312
5.2.1 Die Anleitung - De unico vocationis modo (1526) 314
5.2.2 Die Erinnerung - Memorial de remedios (1542) 321
5.2.3 Die Abrechnung - Brevísima relación de la destruición de las Indias (1542-1552) 325
5.2.4 Die Auseinandersetzung - Die Disputation von Valladolid (1550-1551) 331
5.2.4 Die Rehabilitation - Apologética historia sumaria (1555-1559) 345
5.3 Die Ökonomie des Lebens 373
Teil III: Verwaltete Emotionen nach 1573
6. Wege(n) der Liebe - ein Neuanfang? 383
6.1 Die formale Sanktion der vía amorosa 386
6.2 Entdeckungspraxis zwischen Zwang und Notwendigkeit 395
6.3 Der Primat der Furcht überdauert 406
6.3.1 Kontrollierter Terror als Akt der Liebe bei José de Acosta (1588) 409
6.3.2 Emotionen und der Terror als Akt der Liebe in der Theorie der Praxis des
Bernardo de Vargas Machuca (1599-1618) 414
6.3.3 Des Terrors göttliche Dimension bei Francisco de Quevedo (1609-1612) 437
6.3.4 terror divinus und caritas bei Juan de Solórzano y Pereira (1629-1647) 441
6.4 Love Stories 448
Fazit 455
Anhang
Abbildungsverzeichnis 465
Quellen 467
Literatur 487
Register 531

Über den Autor / die Autorin

Manuel Kohlert ist Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Zusammenfassung

Welche Rolle wurde Emotionen während der spanischen Eroberung Amerikas ab 1492 zugemessen? Manuel Kohlert zeigt in seiner Pionierstudie, dass ein bislang unbeachtetes Gleichgewicht der Emotionen im Herzen der Vorstellungen von Gesellschaft und Politik im vormodernen Spanien stand, welches sowohl die Entdeckungspraxis als auch die Berichterstattung über die Kulturkontakte in Amerika maßgeblich formte. Theorien zur Unterwerfung der indigenen Bevölkerung Amerikas mit Gewalt oder Liebe verbanden die Zeitgenossen mit Überlegungen zu Terror, Trauer, Zorn und Gewalt, um die Legitimität der Expansion zu belegen oder zu kritisieren und die Kolonialgesetzgebung zu beeinflussen. So wird deutlich: Emotionen galten als fundamental politisch, ihre ideale Balance war umstritten.

Zusatztext

»Die umfangreiche, quellengesättigte Studie belegt die Bedeutung von Emotionen im politischen Diskurs der Zeit.« Silke Hensel, H-Soz-Kult, 13.10.2020

Bericht

»Die umfangreiche, quellengesättigte Studie belegt die Bedeutung von Emotionen im politischen Diskurs der Zeit.« Silke Hensel, H-Soz-Kult, 13.10.2020

Produktdetails

Autoren Manuel Kohlert
Verlag Campus Verlag
 
Sprache Deutsch
Produktform Taschenbuch
Erschienen 09.10.2019
 
EAN 9783593511221
ISBN 978-3-593-51122-1
Seiten 544
Abmessung 141 mm x 280 mm x 34 mm
Gewicht 672 g
Serie Campus Historische Studien
Themen Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Geschichte > Neuzeit bis 1918

Geschichte, Amerika, Emotionen, Programm, Politische Ökonomie, Wissenschaft (Gruppe 5) (CAM), Frühe Neuzeit, Conquista, Konquistadoren, Europäische Expansion, Lateinamerka

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