Mehr lesen
Der Meister der unkonventionellen Malerei
Der aus einer Samuraifamilie stammende Rosetsu erregte bereits zu Lebzeiten mit seiner ungezügelten Persönlichkeit und seinem außergewöhnlichem Talent Aufsehen in den Kunstkreisen der kaiserlichen Hauptstadt Kyoto sowie den umgebenden Regionen im Westen Japans. Seine originellen, höchst eigenwilligen und visuell faszinierenden Werke entziehen sich jeglicher Klassifizierung, da Rosetsu in der Lage war, gleichzeitig unterschiedliche Maltechniken auf erschiedensten Formaten auszuführen und seinen Malstil während der eher kurzen Karriere häufig zu wechseln. Rosetsu erfuhr seit den 1980er-Jahren eine kunsthistorische Neuwertung, nachdem er zuvor in seinem Heimatland lange Zeit hauptsächlich als einer der talentiertesten Schüler des Maruyama O¯ kyo, einem der berühmtesten und einflussreichsten Maler in Kyoto des 18. Jahrhunderts, anerkannt worden war. Präsentiert werden rund 60 Werke, die die gesamte Bandbreite von Rosetsus ikonografischem und stilistischem Repertoire auf verschiedensten Formaten aufzeigen: auf Schiebetüren, Stellschirmen, Hänge- und Querrollen sowie Fächern.
Über den Autor / die Autorin
Khan Trinh ist Kuratorin für japanische Kunst am Rietberg Museum in Zürich.
Matthew McKelway ist Direktor des Mary Griggs Burke Center for Japanese Art und Takeo und Itsuko Atsumi Professor für japanische Kunstgeschichte an der Columbia University, New York.