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Excerpt from Der Stille Garten: Deutsche Maler der 1, Hälfte des 19, Jahrhunderts
Kunst einmal erwacht ist, dringt er immer mehr m die Tiefe und wird in seine letzten romantischen Konsequenzen verfolgt. Runge erfaßte die Aufgabe seiner Kunst im wei testen Umfange, er wollte nicht ein ver einzelt aufblitzendes Licht sein, sondern eine Tradition begründen, eine Grundlage legen, auf der die Späteren fortbauen sollten. "zuerst bannten die Menschen die Elemente und die Naturkräfte in die menschliche Ge stalt hinein, sie sahen nur immer im Men schen sich die Natur regen; das ist das eigentliche historische Fach, daß sie in der Historie selbst nur wieder jene mächtigen Krafte sahen Jetzt fällt der Sinn mehr auf das Gegenteil. Wie selbst die Philo sophen dahin komme-n, daß man alles nur aus sich heraus imaginiert, so sehen wir oder sollen wir sehen in jeder Blume den lebendigen Geist, den der Mensch hinein legt, und dadurch wird die Landschaft ent stehen wenn wir so in der ganzen Natur nur unser Leben sehen, so ist es klar, daß dann erst die rechte Landschaft entstehen muß, als völlig entgegengesetzt der mensch lichen oder historischen Komposition. Die Blumen, Bäume und Gestalten werden uns dann aufgeben und wir haben einen Schritt naher zur Farbe getan! Die Farbe ist die letzte Kunst und die uns noch immer mystisch ist und bleiben muß, die wir auf eine wunderlich ahnende Weise wieder nur in den Blumen verstehen. (brief vom 7. November 1802 aus Dresden.)
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