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Werke und Briefe: Novellen

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Gutzkows Novellen von 1834 fallen in eine Zeit, als so mancher junge Autor das für die deutsche Literatur noch relativ neue Genre in Angriff nahm, um sich einen eigenen Namen zu machen. Doch stellt Gutzkow zwei andersartige Texte, die der Skizzenliteratur zugehören, jener seit den 1830er Jahren in Paris entwickelten zeitgenössischen Sittenmalerei, ins Zentrum der beiden Bände. Und damit macht er nicht halt, sondern schreibt den Novellen zugleich skizzenartige Momente ein, versucht so eine physiologische Durchdringung der Novelle, um hinter der Oberfläche der Novellenmode tiefere analytische Einsichten zu gewähren. Steht der erste Band mehr unter dem Zeichen der Analyse, so verschiebt sich im zweiten Band die Perspektive mehr auf eine 'Correlation', die Zwischenbereiche öffnet und mehr im Oszillieren, im Schwingen verbleibt. Dies kann als Signum der Moderne gelesen werden: im Dazwischen wird der Verlust von Identität reflektiert; das Denken in 'Figuren der Nichtidentität' ermöglicht die ästhetische Gestaltung einer multiplen Existenz, wie sie als Vorgriff auf die Moderne seit den 1830er Jahren langsam Kontur gewinnt. In den Novellen zeigt sich das Bestreben, umfassendes auktoriales Wissen in eine vielgestaltige, zusammengesetzte Form zu bringen, die den - seit der Abkehr von der klassisch-romantischen 'Kunstepoche' verpönten - Anspruch auf Belletristik wagt. Es ist bezeichnend, dass Gutzkow in der Vorrede den Samen für die Entzweiung mit seinem Mentor Wolfgang Menzel streut. Mit solcher sanft spöttelnden, aber folgenreichen Distanzierung von Menzel war der Weg gebahnt für das Werk, das (auch unter dem Einfluss Heines und Büchners) ganz neue literarische Dimensionen erproben und einen politisch-literarischen Einschnitt bedeuten sollte: Wally, die Zweiflerin.

Über den Autor / die Autorin

Karl Gutzkow, 17.3.1811 Berlin - 16.12.1878 Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. Der Sohn eines Bereiters am preußischen Hof begann mit Hilfe eines Stipendiums 1829 mit dem Studium der Theologie und Philosophie in Berlin, wo er u.a. Friedrich Schleiermacher und Hegel hörte. Unter dem Eindruck der frz. Julirevolution von 1830 wandte er sich dem Journalismus zu: 1831 Gründung der Zeitschrift 'Forum der Journal-Literatur' und Beginn der Mitarbeit an Wolfgang Menzels 'Literaturblatt' in Stuttgart, 1834 Mitarbeiter der Augsburger 'Allgemeinen Zeitung', 1835 Redakteur des Literaturblatts des Frankfurter 'Phönix', 1837-43 Herausgeber des Hamburger 'Telegraphs für Deutschland', 1852 Gründung der erfolgreichen Zeitschrift 'Unterhaltungen am häuslichen Herd' (bis 1862). 1847-49 war G. Dramaturg am Dresdener Hoftheater, von 1855-64 Generalsekretär der Schillerstiftung. 1864 erlitt er einen Nervenzusammenbruch und lebte dann nach einem Aufenthalt in einer Heilanstalt immer mehr vereinsamend u. a. in Vevey am Genfer See, Kesselstadt bei Hanau, Berlin, Heidelberg und schließlich Sachsenhausen. Neben seiner publizistischen und kritischen Arbeit, bei der er sich u. a. auch für G. Büchner einsetzte, schuf er ein umfangreiches erzählerisches und dramatisches Werk.

Produktdetails

Autoren Karl Gutzkow
Mitarbeit Ger Vonhoff (Herausgeber), Gert Vonhoff (Herausgeber)
Verlag Oktober Verlag
 
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 31.12.2017
 
EAN 9783946938361
ISBN 978-3-946938-36-1
Seiten 326
Abmessung 140 mm x 215 mm x 22 mm
Gewicht 501 g
Reihen Werke und Briefe
Werke und Briefe
Serien Gutzkows Werke und Briefe
Gutzkows Werke und Briefe. Erzählerische Werke, Band 3
Gutzkows Werke und Briefe, Erzählerische Werke
Gutzkows Werke und Briefe
Gutzkows Werke und Briefe. Erzählerische Werke, Band 3
Thema Belletristik > Erzählende Literatur > Hauptwerk vor 1945

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