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Die langjährige Arbeit der Tourismuskritiker zeigt Wirkung. Die großen Reiseunternehmen drucken ihre Prospekte auf Recyclingpapier, buchen nur noch Hotels, in denen die Zahnstocher aus Holz (Tropenholz?) statt aus Kunststoff sind und beschäftigen Umweltbeauftragte. Während ehemalige Kritiker, Naturschutzverbände, Nationalparkleitungen längst das Kriegsbeil begraben haben und am "umweltschonenden" Konzept Ökotourismus mitarbeiten, sieht die Bilanz anders aus: "In keinem Schutzgebiet der Europas oder dessen Umgebung konnten Beispiele für wirklich umwelt- und sozialverträglichen Tourismus gefunden werden! "Theoretisch sanfter Tourismus bewirkt in der Praxis das Gegenteil:"Loving them to death". Also alles wie gehabt? Touristische Erschließung auch weiterhin nach der Devise "Vergnügungsraum geht vor Lebensraum"? Schlagwort "Ökotourismus". Alle reden davon. Alle wollem ihn. Wer und was steckt aber eigentlich dahinter? Meinen alle Beteiligten das Gleiche, wenn sie einem "Sustainable Tourism" das Wort reden. Handelt es sich um den lange herbeigeredeten "grünen" Ausweg aus dem von Touristen ausgelösten, weltweiten ökologischen und sozio-kulturellen Zerstörungsprozeß oder nur um den alten Wein in neuen Schläuchen?