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Topographien der Antike in der literarischen Aufklärung

Deutsch · Taschenbuch

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Beschreibung

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«Die Antike» als eine der zentralen Referenzen der deutschen Aufklärung ist keineswegs homogen, sondern zeichnet sich durch ihre Pluralität aus. Namen und eben auch Lokalitäten implizieren auf kompakte Weise ästhetische Konzepte, anthropologische Programme, ethisch-moralische Normen, Gesellschaftsmodelle, politische Orientierungen oder Ideale literarischer Kommunikation. Die antike Tradition verfügt über eine interne Topographie mit verschiedenen anspielungsreichen Orten; und sie wird von bestimmten Orten aus adressiert und vereinnahmt. In Poetiken und Vorreden, in Bildprogrammen von Titelkupfern und Vignetten oder in Entscheidungen für Gattungen, Sujets und Motive trägt der Rekurs auf die Antike dazu bei, wiedererkennbare Profile zu etablieren. Dabei interagieren literarische Projekte mit einer Vielzahl von Faktoren, die sich aus den regionalen Bedingungen herleiten.

Die Beiträge dieses Bandes analysieren die Ordnungen, die dieser Pluralität der Antike im 18. Jahrhundert zugrunde liegen. Sie fragen danach, wie die literarische Aufklärung auf das vielfältige Angebot der Überlieferung zugreift, um Positionen in den Konkurrenzen und Allianzen des literarischen Feldes zu kennzeichnen.

Inhaltsverzeichnis

Annika Hildebrandt/Charlotte Kurbjuhn/Steffen Martus: Topographien der Antike in der literarischen Aufklärung. Vorwort - Daniel Fulda: Klassiker. Ein Jahrhundertdiskurs und seine topographischen Topoi - Elisabeth Décultot: Sparta vs. Athen. Topographien der Antike im französischen und deutschen Geschichtsdiskurs des 18. Jahrhunderts - Martin Dönike: «Dreßden wird nunmehro Athen für Künstler». Zur antiken Topographie des nachmaligen Elbflorenz um 1750 - Michael Niedermeier: Das klassische Hundegrab im Weimarer Ilmpark. Hofadel, Mätressen und «republikanische» Freiheit - Alexander Nebrig: Erhabene Schöpfung. Ein von Boileau an Racine erarbeiteter Topos und seine deutschen Verortungen - Albert Meier: Von Paris über Leipzig nach Kopenhagen? Dystopien des Klassizismus bei Johann Christoph Gottsched und Johann Elias Schlegel - Bernhard Jahn: «Hier sei denn ihr Athen!». Zur politischen Funktion des Rekurses auf die Antike im Hamburger Theater des 18. Jahrhunderts am Beispiel von Theaterprologen - Astrid Dröse: Titus in Prag. Mozarts Krönungsoper als politisch-ästhetische Provokation - Jörg Robert: Göttinger Primitivismus. Christian Gottlob Heynes wilde Antike - Maike Oergel: Die ,Verurtümlichung' Homers - ein Beispiel transnationaler Antiketransformation: Die Rezeption des homerischen ,Barden' in Großbritannien und Deutschland im 18. Jahrhundert - Annika Hildebrandt: Von Barde zu Barde. Die Wiener Aufklärung in Michael Denis' Topographie der deutschen Literatur - Georg Lehner: Konfuzius und die chinesische Antike im Europa der Aufklärung - Charlotte Kurbjuhn/Steffen Martus: Ästhetische Transformationen der Antike: «Der Tempel der wahren Dichtkunst» und die «Freundschaftlichen Lieder» im Kontext Halles - Dirk Niefanger: Topographie der Antike in Lessings Berliner «Schrifften» (1753-55) - Achim Aurnhammer: Antonomastische Indienstnahmen antiker Dichter im Halberstädter Dichterkreis um Johann Wilhelm Ludwig Gleim - Norbert Christian Wolf: Wirtshausschild gegen Kriegerschild. Die alternative Kulturtopographie der Antike in der Wiener Aufklärung - exemplifiziert an Aloys Blumauers «Virgils Aeneis, travestirt» - Joachim Jacob: Zwischen Rom und Alemannien. Topographien der Antike bei Johann Peter Hebel - Iwan Michelangelo D'Aprile: Weimarer Klassik in der Berliner Stadtschule: Karl Friedrich Beckers vergessene Antike-Moderne-Typologie als Sublimierungstheorie der Literatur

Über den Autor / die Autorin










Annika Hildebrandt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Charlotte Kurbjuhn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Steffen Martus ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Bericht

«Nimmt man alles in allem, bietet der Band in quellen- und materialgesättigten Bei-trägen verschiedener Disziplinen zum ersten Mal einen größeren Überblick über die mannigfaltigen Transformationen, Aneignungen, Indienstnahmen antiker Orte und Topoi im 18. Jahrhundert, die in ihren politischen, sozialen, kulturellen und poetologischen Bedingtheiten erhellt werden. Mit seiner konzisen Auswahlbibliographie und einem - heute ja nicht mehr selbstverständlichen - Namenregister lädt er obendrein zur weiteren thematisch angelagerten Erforschung antiker und moderner Topographien ein.»
(Jost Eickmeyer, Zeitschrift für Germanistik 3/2018)

Produktdetails

Mitarbeit Annik Hildebrandt (Herausgeber), Annika Hildebrandt (Herausgeber), Charlott Kurbjuhn (Herausgeber), Charlotte Kurbjuhn (Herausgeber), Charlotte Kurbjuhn u a (Herausgeber), Steffe Martus (Herausgeber), Steffen Martus (Herausgeber), Brigitte Peters (Herausgeber)
Verlag Peter Lang
 
Sprache Deutsch
Produktform Taschenbuch
Erschienen 28.02.2017
 
EAN 9783034321167
ISBN 978-3-0-3432116-7
Seiten 374
Abmessung 150 mm x 21 mm x 222 mm
Gewicht 570 g
Illustration 18 Abb.
Serien Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik
Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik
Thema Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Sprach- und Literaturwissenschaft > Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft

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