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Ingeborg Bachmann hat mit "Das Buch Franza" und "Requiem für Fanny Goldmann" zwei "Geschichten mit letalem Ausgang" geschrieben. Sie berichten schonungslos über die soziale Gewalt und die moralischen Verbrechen innerhalb der Gesellschaft, die von keiner Justiz geahndet werden. Die Schicksale von Franza Jordan und Fanny Goldmann belegen: Die Gesellschaft ist der allergrößte Mordschauplatz. "Requiem für Fanny Goldmann" sollte nach dem Willen Ingeborg Bachmanns mit "Malina" und dem "Buch Franza" den Zyklus "Todesarten" bilden - ein Projekt, das sie nicht zu Ende brachte.
"Sterben wird nicht als Exitus, als Folge von Krankheit, Koma und Tod beschrieben, sondern als Folge eines Existierens, das falsch anfing und verlief." Joachim Kaiser
Über den Autor / die Autorin
Ingeborg Bachmann, geb. 1926 in Klagenfurt, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der deutschsprachigen Nachkriegsgeneration. Ihr Werk umfaßt Romane, Kurzprosa und Lyrik, aber auch Übersetzungen aus dem Italienischen. 1964 wurde ihr der Georg-Büchner-Preis verliehen. Sie starb 1973 in Rom.
Monika Albrecht, Lecturer in Comparative Literature an der University of Limerick (Irland), Promotion mit einer Arbeit zu Ingeborg Bachmanns "Todesarten", Mitherausgeberin der Kritischen Ausgabe des "Todesarten"-Projekts; zahlreiche Beiträge zu Werk und Nachlass Bachmanns.
Dirk Göttsche, geb. 1955; Promotion 1986 über "Die Produktivität der Sprachkrise in der modernen Prosa"; 1995 Mitherausgeber der Kritischen Edition von Ingeborg Bachmanns "Todesarten"-Projekt; Habilitation Münster 1999; seit September 2000 Reader in German an der University of Nottingham (GB).
Zusammenfassung
Ingeborg Bachmann hat mit »Das Buch Franza« und »Requiem für Fanny Goldmann« zwei »Geschichten mit letalem Ausgang« geschrieben. Sie berichten schonungslos über die soziale Gewalt und die moralischen Verbrechen innerhalb der Gesellschaft, die von keiner Justiz geahndet werden. Die Schicksale von Franza Jordan und Fanny Goldmann belegen: Die Gesellschaft ist der allergrößte Mordschauplatz. »Requiem für Fanny Goldmann« sollte nach dem Willen Ingeborg Bachmanns mit »Malina« und dem »Buch Franza« den Zyklus »Todesarten« bilden – ein Projekt, das sie nicht zu Ende brachte.
Vorwort
Dort fließt kein Blut, und das Gemetzel findet innerhalb des Erlaubten und der Sitten statt.
Bericht
"Sterben wird nicht als Exitus, als Folge von Krankheit, Koma und Tod beschrieben, sondern als Folge eines Existierens, das falsch anfing und verlief." (Joachim Kaiser)