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Plasberg, Illner, Will und Co. - Für das Polittalk-Genre ist Flucht ein gutes Thema: kontrovers, mit den richtigen Gästen unterhaltsam und damit ein Garant für Quoten. Eine differenzierte Auseinandersetzung bleibt dabei oft auf der Strecke.
Im Sinne kritischer Cultural-Studies-Analysen zeigt Simon Goebel, welche Wirklichkeiten über Flucht und Geflüchtete die Talk-Gäste und Moderator_innen konstruieren. Dabei wird deutlich, wie Polittalks Narrative über Flucht in Kontexten von Kultur, Identität, Ökonomie oder Ordnung und Kontrolle erzeugen. Aus einer kultur- und medienwissenschaftlichen Perspektive bietet der Band neue Impulse für eine kritische Wahrnehmung dieses populären Sendeformats.
Über den Autor / die Autorin
Simon Goebel (Dr. phil), geb. 1984, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum Flucht und Migration an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er hat im Fach Europäische Ethnologie promoviert und arbeitet derzeit in einem Forschungsprojekt zu Meinungsbildungsprozessen in digitalen Öffentlichkeiten. Seine Schwerpunkte sind Kulturtheorie, Flucht- und Migrationsforschung, Medien, Digitalisierung und Rechtsanthropologie.
Bericht
»Detailreiche Forschungsarbeit.
Über das Thema hinaus verdeutlicht die Arbeit den methodologischen (Mehr-)Wert des engen Zusammendenkens von Cultural Studies und Europäischer Ethnologie.«
Jan Lange, Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 03.04.2018 20180403