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Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesregierung haben in Deutschland alle Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf den Anspruch, an einer Regelschule unterrichtet zu werden. Für viele Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarfen ist ein Schulbesuch an einer Regelschule derzeit jedoch nur mit persönlicher Unterstützung durch eine Schulbegleitung möglich. Diese können aber in der neuen Akteurskonstellation der inklusiven Schule als wohl prekärste Personengruppe bezeichnet werden: So ist weder geklärt, wie sich das Aufgabenspektrum der Schulbegleiter/innen genau definieren lässt, über welche Qualifikationen sie verfügen sollten, wie die Abstimmung mit den pädagogischen Fachkräften stattfindet und welche Position sie im Gesamtgefüge der Schule einnehmen.
Nach einem Überblick zu Merkmalen von Schulbegleitungen sowie professionstheoretischen Überlegungen zu deren Einbettung in die Organisation "Regelschule" nähert sich der vorliegende Band dieser neuen Akteursgruppe anhand von extensiven objektiv-hermeneutischen Rekonstruktionen, die anschließend unter professionstheoretischer Perspektive diskutiert und in Hinblick auf ihre Implikationen für die Entwicklung hin zu einem inklusiven Schulsystem hinterfragt werden.
Über den Autor / die Autorin
Dr. habil. Martin Heinrich, Privatdozent am Institut für Pädagogik und Psychologie der Johannes Kepler Universität Linz, derzeit Vertretungsprofessor für Bildungsorganisation und Bildungsmanagement an der Bergischen Universität Wuppertal