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Inwiefern korrespondierte das Arbeitsregime im frühkolonialen Tansania mit der Entstehung einer »global color line«? Welche Gruppen von Arbeiterinnen und Arbeitern sah man in der ehemaligen deutschen Kolonie als »erwünscht«, welche als »unerwünscht« an? Anhand kolonialer Diskurse zur Organisation von Arbeit und der sich daraus ableitenden Arbeitsteilung entwirft Minu Haschemi Yekani in diesem Buch ein Panorama des kolonialen Rassismus im ehemaligen Deutsch-Ostafrika und eröffnet damit neue Perspektiven für die Interpretation der deutschen Kolonial- und Rassismusgeschichte. Im Kontext dreier Fallstudien verdeutlicht sie, inwiefern »Rasse« in diskursiven Praktiken des kolonialen Arbeitsregimes hervorgebracht wurde und sich eng verwoben mit Kategorien wie Zivilisation und Kultur, Religion und Prestige, Status und Klasse zeigt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7Aufbruch 71. Tansania vor 1914 92. Geschichten - Begriffe - Fragen 143. Gliederung des Buches 361. Das »Kuli-Experiment«. Koloniale Ordnung und globale Migration 41Ankunft 411.1 Einleitung 421.2 Globale Migration und Indenturarbeit 441.3 Vor Ort I: »Wir sind nicht deine Sklaven!« 511.4 Anwerbung »around the Globe« 591.5 Globale Mobilität und die »Gelbe Gefahr« 721.6 Vor Ort II: Regeln, Rechte und Rebellion 872. »Mit dem Ziel, Subalternbeamte heranzubilden«.»Erziehung zur Arbeit«, Schule und Islam 115Stillsitzen 1152.1 Einleitung 1162.2 »Erziehung zur Arbeit« - Ideologie, imperialer Austausch und Praxis 1212.3 Vor Ort I: Schule als Orte der Arbeit 1362.4 Schwierige Verhältnisse: Zugunsten des Islams? 1502.5 Vor Ort II: »Kaiserlich deutscher Mwalim« 1572.6 Glaube, »Rasse« oder Prestige? 1733. »Unerwünschte Gäste«. Prekäre Weiße, Migration und koloniale Ordnung 197Abreise 1973.1 Einleitung 1983.2 Eine imperiale Plage: Prekäre Weiße 2033.3 Vor Ort I: Akklimatisierung, Arbeit und Arbeitshaus 2103.4 Gesehen werden: Eine Nation - zwei »Rassen«? 2233.5 Verbindungslinien: »Verkafferte«, »Vagabunden« und Verbrecher 2313.6 Vor Ort II: Grenzen setzen 250Schlussbetrachtung 265Epilog 277Dank 281Abkürzungen 283Glossar 284Quellen und Literatur 285A. Unveröffentlichte Quellen 285B. Primär- und Sekundärliteratur 286
Über den Autor / die Autorin
Minu Haschemi Yekani, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin (Arbeitsbereich Globalgeschichte).
Zusammenfassung
Inwiefern korrespondierte das Arbeitsregime im frühkolonialen Tansania mit der Entstehung einer »global color line«? Welche Gruppen von Arbeiterinnen und Arbeitern sah man in der ehemaligen deutschen Kolonie als »erwünscht«, welche als »unerwünscht« an? Anhand kolonialer Diskurse zur Organisation von Arbeit und der sich daraus ableitenden Arbeitsteilung entwirft Minu Haschemi Yekani in diesem Buch ein Panorama des kolonialen Rassismus im ehemaligen Deutsch-Ostafrika und eröffnet damit neue Perspektiven für die Interpretation der deutschen Kolonial- und Rassismusgeschichte. Im Kontext dreier Fallstudien verdeutlicht sie, inwiefern »Rasse« in diskursiven Praktiken des kolonialen Arbeitsregimes hervorgebracht wurde und sich eng verwoben mit Kategorien wie Zivilisation und Kultur, Religion und Prestige, Status und Klasse zeigt.
Zusatztext
»Minu Haschemi Yekani [legt] innerhalb ihrer Untersuchung eindrücklich die Nuancen und Schattierungen rassistischer Gesinnungen, deren diffuse und changierende Charakterzüge sowie den kolonialen Resonanzboden in Deutsch-Ostafrika frei. Insgesamt stellt Koloniale Arbeit eine theoriegesättigte Erweiterung der Kolonialgeschichtsschreibung zur deutschen Herrschaftsperiode im kolonialen Tansania dar.« Mona Rudolph. H-Soz-Kult, 20.09.2019
Bericht
"Minu Haschemi Yekani [legt] innerhalb ihrer Untersuchung eindrücklich die Nuancen und Schattierungen rassistischer Gesinnungen, deren diffuse und changierende Charakterzüge sowie den kolonialen Resonanzboden in Deutsch-Ostafrika frei. Insgesamt stellt Koloniale Arbeit eine theoriegesättigte Erweiterung der Kolonialgeschichtsschreibung zur deutschen Herrschaftsperiode im kolonialen Tansania dar." Mona Rudolph. H-Soz-Kult, 20.09.2019