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Reinheit als Differenz - Identität und Alterität in Max Frischs frühem Erzählwerk

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Die Studie untersucht die literaturwissenschaftlich noch wenig erforschten frühen Erzählwerke von Max Frisch, namentlich den Romanerstling "Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt" (1934), die längere Erzählung "Antwort aus der Stille" (1937) sowie die Romanfortsetzung der Reinhart-Geschichte "J'adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen" (1943) und rekonstruiert deren Genese unter Einbezug bisher unbekannter Quellen. Einem diskursanalytischen Ansatz verpflichtet, befragt sie diese Werke mit dem Analyseinstrumentarium der Gender und Postcolonial Studies nach Entwürfen von Ethnizität, Nationalität, Geschlecht und Klassenzugehörigkeit. Im Spannungsfeld von 'Reinheit' und 'Differenz' kontextualisiert sie die drei Primärtexte und deren Konstruktionen von Identität und Alterität in den einschlägigen Diskursfeldern. "Antwort aus der Stille" wird im Alpen- und Alpinismusdiskurs der Zeit verortet, einschließlich seiner nationalistischen, genderpolitischen und sexistischen Weiterungen; "Jürg Reinhart" im antisemitischen, im Orient-, im Balkan- und im Slawendiskurs; "J'adore ce qui me brûle" im zeitgenössischen Emanzipations- und Geschlechterdiskurs sowie ganz besonders im Eugenikdiskurs und seinen sozialdarwinistischen Implikationen.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung1Frischs Verleugnung des Frühwerks am Beispiel von «Jürg Reinhart», «Antwort aus der Stille» und «Vorbild Huber»2Situierung der Studie innerhalb der Forschung zum Frühwerk Max Frischs3Fragestellung, Theorie und Methode4Überblick über die Gliederung der StudieIAntwort aus der Stille (1937)1Zur Neuausgabe und Rezeption der Erzählung2Alpen, Alpinismus und nationale Identität2.1 Schweizer Alpenmythos und Topographie des Handlungsortes2.2 Bergsteigen im Schweizer «Nationalmonument»3Alpinismus und Männlichkeit3.1 Leutholds «männliche Tat»3.2 Bergsteigen als Initiationsritual, als Arbeit und Kampf4Alpinismus als Askese und Religionsersatz4.1 Exkurs: Die Profanierung der Alpen und Entheroisierung des Alpinismus in Frischs späteren Erzähltexten5Frauen am Berg5.1 Barbara und Irene: 'Heilige' und 'Hure'5.2 Irene und die «tapferen Käfer»: Zum sozialdarwinistischen SubtextIIJürg Reinhart (1934)1Zur Entstehungs- und Publikationsgeschichte der beiden Jürg-Reinhart-Romane2Jürgs 'Swissness'3Jürgs «männliche Tat» und die adligen Damen4Der Orient des Stambuler Basars4.1 «Drecktürke[n]» und ein spanisches «Jüdlein»4.2 Frischs «Stambul»-Kapitel im Vergleich mit Karl Mays «Von Bagdad nach Stambul» (1888)4.3Vom orientalisierten Stambul in «Jürg Reinhart» zur griechischen Hirtenidylle in «J'adore ce qui me brûle»5Der Balkan: «frauenverachtende[ ] Balkanmenschen» und edle norddeutsche Adelige6Die Slawen6.1 Doktor Svilos und Doktor Heller6.2 Der Slawendiskurs in «Jürg Reinhart»6.2.1 'Untergang des Abendlandes' und 'Aufgang des Ostens'6.2.2Slawische 'Tiefherzigkeit': Konfessionelle Ressentiments und Jürgs Vorliebe für slawische VolksmusikIIIJ'adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen (1943)1Yvonne - Frischs erste emanzipierte Frauenfigur?2Yvonne als Turandot oder das «Heimweh» der Frau «nach der Gewalt» des Mannes3«Fragen der Herkunft» und die 'feinen Unterschiede' des Bürgertums4«Verkettung[en] des Blutes»: Zum sozialdarwinistischen und eugenischen Gedankengut4.1 «[D]ie Gesunden, die Erhalter des Lebens»4.2 Alkoholismus und Degeneration: Spuren von Frischs Naturalismusrezeption (Gerhart Hauptmann und Henrik Ibsen)4.3 Die 'Selbstauslöschung' des 'Halblings' ReinhartZusammenfassungBibliographie

Zusammenfassung

Die Studie untersucht die literaturwissenschaftlich noch wenig erforschten frühen Erzählwerke von Max Frisch, namentlich den Romanerstling «Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt» (1934), die längere Erzählung «Antwort aus der Stille» (1937) sowie die Romanfortsetzung der Reinhart-Geschichte «J’adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen» (1943) und rekonstruiert deren Genese unter Einbezug bisher unbekannter Quellen. Einem diskursanalytischen Ansatz verpflichtet, befragt sie diese Werke mit dem Analyseinstrumentarium der Gender und Postcolonial Studies nach Entwürfen von Ethnizität, Nationalität, Geschlecht und Klassenzugehörigkeit. Im Spannungsfeld von ‹Reinheit› und ‹Differenz› kontextualisiert sie die drei Primärtexte und deren Konstruktionen von Identität und Alterität in den einschlägigen Diskursfeldern. «Antwort aus der Stille» wird im Alpen- und Alpinismusdiskurs der Zeit verortet, einschließlich seiner nationalistischen, genderpolitischen und sexistischen Weiterungen; «Jürg Reinhart» im antisemitischen, im Orient-, im Balkan- und im Slawendiskurs; «J’adore ce qui me brûle» im zeitgenössischen Emanzipations- und Geschlechterdiskurs sowie ganz besonders im Eugenikdiskurs und seinen sozialdarwinistischen Implikationen.

Produktdetails

Autoren Lukas Schmid
Verlag Chronos
 
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 01.12.2016
 
EAN 9783034013642
ISBN 978-3-0-3401364-2
Seiten 392
Abmessung 155 mm x 225 mm x 31 mm
Gewicht 734 g
Illustration 6 Abb.
Themen Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Sprach- und Literaturwissenschaft > Deutsche Sprachwissenschaft / Deutschsprachige Literaturwissenschaft

Deutsche Literatur, Erzählung, Frühwerk, Max Frisch

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