Mehr lesen
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Botox und Brust-Operation, Gesundheitspolitik, Pränataldiagnostik, Rauchverbot, Ernährung und Gesundheit sowie das Anliegen eines schwerkranken Menschen, aus dem Leben treten zu dürfen - all diese Phänomen stehen in Zusammenhang mit der Biopolitik.
In unserer modernen und hochentwickelten Gesellschaft besteht immer mehr der Wunsch nach Perfektion, sowohl innerlich als auch äußerlich. Alle wollen agiler, gesünder, möglichst perfekt sein. Um diese Ziele zu erreichen, muss der eigene Körper leistungsfähiger und attraktiver gemacht werden, was für viele zur primären Aufgabe wird.
In früheren Zeiten war am Lebenserwerb die gesamte Familien beteiligt und man durfte mit der Hilfe von Verwanden oder Nachbarn rechnen. Durch die gewandelten gesellschaftlichen Verhältnisse ist heutzutage jeder für sich selber verantwortlich und wird nach seiner Leistung bewertet. Von jedem wird ein strukturiertes und durchdachtes Verhalten erwartet, was sich zudem im Aussehen, der Gesundheit und der Leistungsfähigkeit spiegeln soll. Der Körper steht damit im Zentrum und muss gepflegt, quasi "gewartet" werden. Achtet man nicht auf diese sensiblen Vorgaben, muss man die Konsequenzen in Kauf nehmen, die allerdings der eigenen Verantwortung unterfallen.
Damit man die Bedeutung dieses Prozesses versteht, wird in dieser Arbeit die Biopolitik, samt ihren Beispielen und der These, dass der Körper als politisches Instrument benutzt wird, in Rückbezug auf theoretische Ausführungen Michel Foucaults dargestellt. Da die Einflüsse der Biopolitik in der gegenwärtigen Gesellschaft zwar weit reichen, der Begriff an sich aber nicht bei jedem auf Verständnis stößt, wird zunächst dessen Bedeutung geklärt.