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Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts müssen sich linke Alternativen zum dominierenden Gesellschafts- und Wirtschaftssystem fragen lassen - und sich selbst fragen -, wie sich eine Linke definiert. Mindestens drei Grundstrategien ihrer Selbstdefinition - Antifaschismus, Antikapitalismus verbunden mit Anti-Anti-Kommunismus und Solidarität mit der Dritten Welt - sind aufgrund der veränderten Weltlage gegenstandslos geworden.
Helmut Dubiel skizziert die Lektionen, die eine Linke verinnerlicht haben muß, wenn ihre Phantasie wieder frei werden soll für ein neues Projekt. Zu diesen Lektionen gehört, daß ein Ersatzkandidat für eine alternative sozialistische Wirtschaftspolitik nicht zur Verfügung steht, daß die Transformation zu einem nachkapitalistischen Zustand nicht mehr im Bild eines revolutionären Umbruchs gedacht werden kann, daß jeder Umbau der Gesellschaft von komplex motivierten und plural orientierten Menschen akzeptiert werden muß, daß es keine metapolitische Versicherung vor zivilisatorischen Regressionen gibt und daß die Fragen der Geschlechterdifferenz und des Naturverhältnisses eine eigenständige Dimension haben.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt:
1. Linke Trauerarbeit
2. Das nicht angetretene Erbe
3. Anmerkungen zu Hannah Arendts politischer Theorie
4. Metamorphosen der Zivilgesellschaft I:
5. Selbstbegrenzung und reflektive Modernisierung
6. Metamorphosen der Zivilgesellschaft II:
7. Das ethische Minimum der Demokratie
8. Der nachliberale Sozialcharakter
9. Zivilreligion in der Massendemokratie?
10. Das Gespenst des Populismus
11. Der Fundamentalismus der Moderne
12. Der Streit um die Erbschaft der kritischen Theorie
Über den Autor / die Autorin
Helmut Dubiel, geboren 1946 in Essen, war nach seinem Studium der Philosophie und Soziologie zunächst wissenschaftlicher Assistent an der Universität München. Parallel dazu arbeite er von 1981 bis 1983 am Max-Planck-Institut für Gesellschaftswissenschaften in Starnberg bei München. Anschließend wechselte er zum Frankfurter Institut für Sozialforschung, das er von 1989 bis 1997 als Direktor leitete. Seit 1992 ist er Professor für Soziologie in an der Universität Gießen. Helmut Dubiel lebt heute in Frankfurt.
Zusammenfassung
Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts müssen sich linke Alternativen zum dominierenden Gesellschafts- und Wirtschaftssystem fragen lassen – und sich selbst fragen –, wie sich eine Linke definiert. Mindestens drei Grundstrategien ihrer Selbstdefinition – Antifaschismus, Antikapitalismus verbunden mit Anti-Anti-Kommunismus und Solidarität mit der Dritten Welt – sind aufgrund der veränderten Weltlage gegenstandslos geworden.
Helmut Dubiel skizziert die Lektionen, die eine Linke verinnerlicht haben muß, wenn ihre Phantasie wieder frei werden soll für ein neues Projekt. Zu diesen Lektionen gehört, daß ein Ersatzkandidat für eine alternative sozialistische Wirtschaftspolitik nicht zur Verfügung steht, daß die Transformation zu einem nachkapitalistischen Zustand nicht mehr im Bild eines revolutionären Umbruchs gedacht werden kann, daß jeder Umbau der Gesellschaft von komplex motivierten und plural orientierten Menschen akzeptiert werden muß, daß es keine metapolitische Versicherung vor zivilisatorischen Regressionen gibt und daß die Fragen der Geschlechterdifferenz und des Naturverhältnisses eine eigenständige Dimension haben.
Zusatztext
»Zum Wiederlesen oder zum Erstlesen. Seine Aufsätze zu Demokratie, Populismus und Zivilgesellschaft. Noch immer aktuell.«
Isolde Charim, die tageszeitung 08.12.2018
Bericht
"Zum Wiederlesen oder zum Erstlesen. Seine Aufsätze zu Demokratie, Populismus und Zivilgesellschaft. Noch immer aktuell."
Isolde Charim, die tageszeitung 08.12.2018