Mehr lesen
Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht die Frage, in welcher Weise psychisch-familiale "Spuren" des Nationalsozialismus bei KlientInnen zweier Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg präsent sind und in der personzentrierten, ressourcenorientierten und systemischen Beratung zur Sprache gebracht und bearbeitet werden können. Ein Buch über die deutsche Bewältigung und Nicht-Bewältigung der NS-Zeit - diesmal allerdings aus psychologischer Sicht und im Kontext der Beratung und Therapie in einer Beratungsstelle für Studierende an einer deutschen Hochschule. Angesichts aktueller Themen, die die heutige Auseinandersetzung mit der NS-Zeit kennzeichnen, wie die "Goldhagen-Kontroverse", die Debatte um die "Wehrmachtsausstellung" und um das Aufstellen von Mahnmalen und Gedenktafeln, sowie die aktuellen Versionen von Antisemitismus und Rechtsextremismus, skizziert der Autor die massiven Gegensätze zwischen dem Ausmaß an totaler Vernichtung auf der einen Seite und den Versuchen zu normalisieren auf der anderen Seite.
Über den Autor / die Autorin
Wolfgang Neumann, Dipl.-Psychologe, arbeitet in einer psychologischen Praxis in Bielefeld, Supervisor der DGVT, Ausbilder in der GwG.
Bericht
"In seiner jahrelangen therapeutischen Praxis hat Neumann häufig erfahren, dass die Empfindungen der Väter und Mütter (oder auch: deren versäumte Empfindungen und Handlungen) tiefe Spuren bei den Kindern hinterlassen haben. So hat er sich gemeinsam mit seinen Klienten und Klientinnen auf die Spurensuche begeben, um die dunklen Punkte der Familiengeschichte zu entdecken."(Uli Kahmann in der Neuen Westfälischen)